Die Haltestelle Gottschallstraße auf der Linie 12 zählt zu den zahlreichen Haltepunkten im Leipziger Stadtgebiet, die bislang nicht barrierefrei ausgebaut sind. Fahrgäste steigen hier nach wie vor unmittelbar auf die Fahrbahn aus – ein Zustand, der weder zeitgemäß noch sicher ist. Besonders stadtauswärts ist die Situation weiterhin kritisch: Aufgrund der Straßenführung ist der Haltestellenbereich für den motorisierten Verkehr schlecht einsehbar.

Immer wieder versuchen Auto- und Radfahrende, an der haltenden Straßenbahn vorbeizuziehen – ein gefährliches Verhalten mit hohem Unfallrisiko. Neue Fahrbahnmarkierung als kurzfristige Maßnahme in die richtige Richtung: Nun wurde eine sichtbare Sperrfläche mit H-Symbol auf der Fahrbahn markiert. Diese einfache Maßnahme erhöht die Sichtbarkeit der Haltestelle und soll dazu beitragen, gefährliche Situationen zu vermeiden.

„Wir begrüßen, dass hier endlich eine erste Verbesserung umgesetzt wurde. Auch, wenn die Haltestelle perspektivisch barrierefrei umgebaut werden muss, zeigt diese Markierung, dass pragmatische und schnelle Lösungen möglich sind – ohne auf Großprojekte in ferner Zukunft zu warten“, sagt die AG Mobilität und Verkehr im Bürgerverein Gohlis e. V.

Große Sperrfläche an der Straßenbahnhaltestelle Gottschallstraße. Foto: Ralf Julke
Die große Sperrfläche an der Straßenbahnhaltestelle Gottschallstraße. Foto: Ralf Julke

Kleine Schritte mit Wirkung

Die Haltestelle Gottschallstraße ist eine von mehreren Problemstellen, die im Rahmen des Projekts „12 Probleme entlang der Linie 12“ von der AG Mobilität und Verkehr dokumentiert wurden. Ziel ist es, auf infrastrukturelle Defizite aufmerksam zu machen und konkrete Verbesserungen im öffentlichen Raum zu erreichen.

„Wir werten diese Maßnahme als Teilerfolg. Sie zeigt: Veränderungen müssen nicht immer groß und teuer sein, um Wirkung zu entfalten. Entscheidend ist, dass gehandelt wird. So setzen wir uns auch weiterhin dafür ein, dass der Kreuzungsbereich Virchowstraße Ecke Lützwowstraße endlich sichtbar mit Pollern abgegrenzt wird. Nur so kann die Verkehrssicherheit für alle Mobilitätsarten erhöht werden“, sagt der erste Vorsitzende des Bürgervereins Tino Bucksch.

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