Samstag war ein regelrechter Demo-Tag in Leipzig. Gründe gab es genug. Aber auch am Südende des Cospudener Sees wurde demonstriert. Zu dieser Demonstration hatte der Ökolöwe Leipzig eingeladen, den schon seit Jahren die Sorge umtreibt, dass die Stadt Markkleeberg am Cospudener See gleich mal 1,3 Hektar Wald rodet, um einen riesigen Parkplatz anzulegen.

Was nicht nur ein Stück Biotopzerstörung wäre, sondern auch wieder tausende Pkw-Nutzer dazu animieren würde, mit dem Auto an den See zu fahren, statt Rad oder Bus zu nutzen.

450 Menschen haben deshalb am Samstag, dem 25. Oktober, am Cospudener See gegen die geplante Rodung von 1,3 Hektar Wald demonstriert. Der Ökolöwe e.V. hatte gemeinsam mit den Markkleeberger Grünen, Markkleeberg kann’s besser, Team Zukunft Markkleeberg und Fridays for Future Leipzig zur Kundgebung aufgerufen.

Die Stadt Markkleeberg will den Wald für einen Großraumparkplatz roden – obwohl die bestehenden Stellflächen längst nicht ausgelastet sind. Der Ökolöwe e.V. warnt, dass mit mehr Stellplätzen Massentourismus droht, der die Natur am See endgültig zerstört. Markkleeberg treibt den Bebauungsplan trotzdem voran.

„Wir werden alles daransetzen, dass der Wald bleibt“

„Wer Wälder rodet, um Tourismus zu fördern, zerstört genau das, weswegen die Menschen herkommen: die Natur“, sagt Ökolöwen-Sprecherin Božena Nawka. „Wir Ökolöwen werden alles daransetzen, dass der Wald bleibt – und nicht dem Beton weichen muss.“

Die Demonstrierenden forderten mit Transparenten und Sprechchören den Erhalt des Waldes. Der Ökolöwe e.V. appelliert an die Stadt Markkleeberg und die Planer, den Großraumparkplatz aus dem Bebauungsplan zu streichen und den Wald dauerhaft zu schützen.

Noch ist nicht entschieden, dass der Wald weichen muss. Noch haben die Markkleeberger Stadträte es in der Hand, die Grundlage für die Baumfällungen zu verweigern. Denn der Bebauungsplan befindet sich derzeit in der Erstellung. Der Ökolöwe e.V. kündigte an, das Verfahren weiterhin kritisch zu begleiten

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