Nach den Ereignissen in Connewitz und in der Südvorstadt
Der Stadtrat tagt: Aktuelle Stunde zu politisch motivierten Ausschreitungen in Leipzig + Audio

Polizeipräsident Bernd Merbitz bei einer Rede im Leipziger Stadtrat. Foto: L-IZ.de
11 Kommentare
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Deutschland nutzt auch Ökosysteme in weit entfernten, oftmals ärmeren Regionen

Für alle LeserWenn wir an unseren ökologischen Fußabdruck denken, dann denken wir nur an all die Produkte und Leistungen, die wir konsumieren, die weit über die Leistungskraft unseres Landes hinausgehen. Aber Deutschland profitiert nicht nur von Arbeit und Ressourcen vieler ärmerer Länder. Es nutzt auch wie selbstverständlich die Leistungen der dort befindlichen Ökosysteme. Ein Vorgang, auf den jetzt das in Leipzig heimische Umweltforschungszentrum aufmerksam macht.

Foto: Ralf Julke
INTER will Erfolgsserie auch gegen Aufsteiger aus Martinroda fortsetzen

Neuer Gast im Torgauer Hafenstadion: Am kommenden Sonntag erwartet der FC International Leipzig erstmalig den thüringischen Landesmeister FSV Martinroda zum letzten Spiel der Hinrunde in der Oberliga-Süd. Angestoßen wird um 13 Uhr unter der Leitung von Schiedsrichter Max Mangold und seinen Assistenten Jonas Belke und Max Stramke.

Foto: Marko Hofmann
#Leipzigbecher kommen doch: Die RECUP GmbH hat nun doch noch eine Leipziger Edition aufgelegt

Für alle LeserDas Projekt ist manchmal eine echte Zitterpartie. Kaum war es angelaufen, drohte dem BUND Leipzig die geförderte Stelle wegzufallen, mit der überhaupt erst einmal genug Partner für das neue Kaffee-Pfandbecher-System gewonnen werden sollten. Die Stelle wurde gesichert. Dafür tat sich dann nach den Sommerferien ein Crowdfunding-Projejkt schwer, mit dem Geld für echte Leipzig-Pfandbecher gesammelt werden sollte.

Foto: BUND Leipzig
Heute Premiere in der naTo: Reise ins Unbekannte – Der Kinderplanet

Innerhalb des soziokulturellen naTo-Projekts »Der Kinderplanet« haben Grundschüler/-innen der Kurt-Masur-Schule ein Theaterstück erarbeitet. Dieses feiert am 5. Dezember nun seine öffentliche Premiere in der naTo.

Quelle: Soziokulturelles Zentrum die naTo
Linke Abgeordnete will wissen, wie die neue Regierung jetzt beim sozialen Wohnungsbau vorzugehen gedenkt

Für alle LeserFür die linke Bundestagsabgeordnete Caren Lay sieht es wie eine drastische Kürzung aus, für Bundesinnenminister Horst Seehofer ist es eine Fortsetzung der Unterstützung: Nur noch 1 Milliarde Euro wird der Bund ab 2020 für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen, eine halbe Milliarde weniger als bisher. Eine dramatische Entwicklung, findet Juliane Nagel, Stadträtin und Landtagsabgeordnete der Linken. Denn schon jetzt gibt Sachsen zu wenig Geld für Sozialwohnungen.

Foto: Ralf Julke
Neue Regeln zum Bewohnerparken im Waldstraßenviertel

Für alle LeserAm 3. Dezember veröffentlichte die Stadt Leipzig ihre Mitteilung zu den neuen Regeln zum Bewohnerparken im Waldstraßenviertel, das am 1. Januar starten soll. Eine Regelung, die zwar irgendwie dem Vorschlag der Freibeuter-Fraktion ähnelte. Aber Sven Morlok, Fraktionsvorsitzender der Freibeuter im Leipziger Stadtrat, kritisiert die von Oberbürgermeister Burkhard Jung vorgeschlagene Ungleichbehandlung trotzdem auf ganzer Linie.

Foto: Ralf Julke
Beim nächsten Auengespräch geht es erstmals um die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für die Leipziger Nordwestaue

Für alle LeserAm Mittwoch, 11. Dezember, gibt es wieder ein Auengespräch auf Einladung des Projekts Lebendige Luppe. Diesmal geht es um die Arbeitsgruppe, die sich mit dem naturschutzfachlichen Leitbild für die Leipziger Nordwestaue beschäftigt. Die hat sich 2018 gegründet, als so langsam klar wurde, dass man das Problem der Leipziger Aue größer denken muss. Auch der NABU, der im Projekt „Lebendige Luppe“ federführend ist, weiß, dass man darin nur kleine, eigentlich zu kleine Schritte gehen kann.

Foto: Maria Vlaic – NABU Sachsen
Als ein Virus Napoleon besiegte: Lauter Geschichten über die Lernfähigkeit der Menschen

Für alle LeserNapoleon kommt sogar zwei Mal vor in diesem Buch. Napoleon macht natürlich neugierig, braucht man nicht große Armeen, um einen Typen wie Napoleon zu besiegen? Aber schon die Bibel wusste es ja: Manchmal genügen ein paar Mücken, Heuschrecken oder Flöhe. Wer genauer hinschaut, findet ganze Legionen von Feldherren, deren Armeen von winzigen kleinen Plagegeistern erledigt wurden. Das wäre ein eigenes Buch wert. Jutzis Buch ist ein Appetitmacher für alle, die dem menschlichen Größenwahn aus guten Vernunftgründen misstrauen.

Foto: Ralf Julke
Am12. Dezember: Buchpremiere: Doppelte Lebensführung. Eine Anthologie aus Sachsen

Worüber schreiben die Schriftsteller*innen in diesem Land und was brennt ihnen auf den Nägeln? Diese sächsische Anthologie versteht sich nicht als Bestenlese, sondern als aktuelle, wenn auch zwangsläufig unvollständige Bestandsaufnahme: Sachsens Gegenwartsliteratur spricht in vielen Stimmen und zu ganz verschiedenen Themen. Klassisches Storytelling steht neben lyrisch Verdichtetem, Romanauszug neben Essay und Prosaminiatur. Es ist ein sächsisches Lesebuch entstanden, in dem wir allen Spielarten des Erzählens begegnen und vieles wiedererkennen, was uns bewegt.

Quelle: Sächsischer Literaturrat e.V.
MDR trennt sich von Kabarettist Uwe Steimle

Für alle LeserInterviews mit rechten Medien, abwertende Äußerungen über Politiker/-innen und Journalist/-innen sowie als rassistisch und antisemitisch gewertete Aussagen von Uwe Steimle sorgen schon seit Jahren dafür, dass der MDR für seine Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten in der Kritik steht. Nun hat sich der Sender von Steimle getrennt. Die am 17. November veröffentlichte Episode von „Steimles Welt“ soll die letzte gewesen sein.

Foto: MDR/Axel Berger
„Jeder ist nur ein Jahr von Hartz IV entfernt“ – Bundesverfassungsgericht stutzt Sanktionen im SGB II

Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 73, seit 29. November im Handel„Eine Sanktion auf 424 Euro Regelsatz – was willst du Menschen noch wegnehmen?“ Ich sitze Frank Schaefer gegenüber, Vorstandsvorsitzender des Leipziger Erwerbslosenzentrums e. V. (LEZ). Anfang November hat das Bundesverfassungsgericht Sanktionen von mehr als 30 Prozent Leistungskürzung bei Hartz IV für verfassungswidrig erklärt. Was bedeutet dieses Urteil für beziehungsweise in Leipzig? Sind wir noch arm aber sexy?

© Frank Willberg
adopt a revolution: Syrien in Plagwitz

Für alle LeserLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 73, seit 29. November im HandelDer arabische Frühling kämpft in Syrien immer noch mit dem unerbittlichen Winter. Aus dem Aufstand gegen das Assad-Regime ist ein Bürgerkrieg geworden, in dem russische Luftwaffe, türkische Truppen, der Islamische Staat und seine Milizen sowie diverse Warlords mitmischen. Und das hat mit Leipzig zu tun.

© Kornelia Kugler
Schon Vorschulknirpse wissen, wie man auch ohne Worte miteinander kommuniziert

Für alle LeserWie haben sich die knapp 6.000 Sprachen der Welt entwickelt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben Forscher des Leipziger Forschungszentrums für Frühkindliche Entwicklung (LFE) der Universität Leipzig und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie versucht, den Prozess der Entwicklung eines neuen Kommunikationssystems in einem Experiment nachzustellen – mit Kindern. Mit wem auch sonst? Das Sprachenerfinden liegt Menschen im Blut. Und schon Kinder wissen, wie es funktioniert.

Foto: Ralf Julke
Leipzigs Verwaltung will Ernst Moritz Arndt nicht in die Wüste schicken

Für alle LeserErst war es eine Petition, mit der Alexander John dafür warb, die Arndtstraße in der Leipziger Südvorstadt umzubenennen. Dann wurde daraus ein Stadtratsantrag der Linksfraktion, der sich Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) nach der Wahl angeschlossen hat und die eine Benennung nach der streitbaren Publizistin Hannah Arendt wünschte. Jetzt hat die Verwaltung dazu Stellung genommen, möchte sich von Ernst Moritz Arndt aber nicht trennen.

Foto: Ralf Julke
Leipziger können jetzt auch in Luftbildern von 1990 und 2019 nach Stadtinformationen suchen

Für alle Leser2017 stellte die Grünen-Fraktion mal eine ganz Große Anfrage im Leipziger Stadtrat zum Themenstadtplan der Stadt. Der war 2015 neu aufgesetzt worden, um künftig auch immer mehr städtische Themenbereiche aufnehmen zu können. Und die Grünen wollten wissen, ob das die Leute auch interessiert. Das tat es tatsächlich, teilte das Dezernat Stadtentwicklung und Bau mit. Und jetzt gibt es auch zwei neue Karten, meldet das Amt für Geoinformation und Bodenordnung.

Screenshot: L-IZ
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„Merbitz forderte für Leipzig eine „offene, parteiübergreifende Diskussion über links- und rechtsextremistische Gewalt.“ Auch von den Stadträten erwarte er konkrete Vorschläge.“
Ich habe mir die Diskussion der Stadträte angehört. Aus meiner – neutralen – Sicht betrachtet spiegelten die Redebeiträge vortrefflich wieder, wie gegenwärtig die Interessen der Bürgerinnen und Bürger Leipzigs von den Parteien gewichtet werden bzw. aus welcher Brille die Situation betrachtet wird. Als durchaus vernünftig habe ich den Beitrag der CDU empfunden. Die Darlegungen der SPD waren, wie erwartet, weder Fisch noch Fleisch. Die Grünen hätten sich ihre Rede sparen können. Völlig fehl am Platze. Der Beitrag der Linken war eine Zumutung. Übung für das Versinken in die politischen Bedeutungslosigkeit. Kein Unrechtsbewusstsein, ein Rechtsbewusstsein gleich gar nicht. Mit dieser Einstellung im nächsten Stadtrat nicht mehr vertreten. Wie auch nicht im Sächsischen Landtag. Von der FDP habe ich etwas erwartete, aber blass, blasser am blassesten. Zum Beitrag der NPD äußere ich mich nicht.
Zur AfD. Die meisten Argumente und Vorschlage sind nicht von der Hand zu weisen. Wer glaubt, dass man bei solchen Darlegungen den Saal verlassen muss und alles ablehnen muss, nur weil es von der AfD kommt, der macht den größten Fehler, den man gegenwärtig machen kann. Das mag auch der überwiegende Teil der Leipziger Bürgerinnen und Bürger nicht. Wir können froh sein in einer Demokratie zu leben, die zwar Ecken und Kanten hat, aber demzufolge keine Einbahnstraße ist.
Diese Verhaltensweise ist der Stoff, aus dem die Wählerstimmen der AfD gemacht werden. Anstatt sich mit dem Gesamtprogramm dieser Partei sachlich auseinander zu setzten, was übrigens sehr wohl eine Vielzahl positiver Forderungen enthält (z.B. Beendigung des skandalösen und unsinnigen Wirtschaftsembargos gegen Russland), hat man dort nur Körner herausgepickt. Dieser politische Irrsinn ist beispielsweise gegenwärtig sehr schön in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu beobachten, wo führende Politiker sich weigern, mit Vertretern der AfD öffentlich zu diskutieren. Eine bessere Werbung kann es für die AfD nicht geben. Für mich auch ein Beweis dafür, dass die gegenwärtigen Parteien es sich Jahrzehnte so bequem gemacht haben, dass sie glauben unangreifbar zu sein. Aufflammende andere Parteien konnten bisher schnell wieder dort hin verwiesen werden, wo sie herkamen, in die Bedeutungslosigkeit. Diese Zeiten sind mit bzw. durch die AfD vorbei. Ein zu harter Knochen. Die AfD wird nicht nur in alle Länderparlamente, sondern 2017 auch in den Bundestag einziehen. Auch deshalb weil teilweise Bundesminister am Werk sind (Justiz, Verteitigung), die einer Katastrophe gleichen und der überwiegende Teil der Bevölkerung Deutschlands längst nicht mehr hinter der CDU und gleich gar nicht hinter der Politik der Bundeskanzlerin steht. Die CDU rettet gegenwärtig das, was noch zu retten ist.
Welche Rolle wird Frau Petry 2017 spielen? Eine hochinteressante Frage!
Ich hoffe nur, dass meine „Freien Wähler“ diese Riesenchance nutzen. Ich arbeite daran!!
Kein Verständnis habe ich übrigens für das „Forschungsvorhaben zur urbane Gewalt in Leipzig“, wofür Gelder beantragt werden sollen. Was soll das? Geldverschwendung! Die Politik und der Stadtrat werden sich dann wieder hinter dieser wissenschaftlich Arbeit verschanzen, deren Ergebnis feststeht. Friede, Freude, Eierkuchen.
Sinnvoller wäre es beispielsweise die Geldströme heraus zu finden, welche diese radikalen Strukturen (rechte und linke) am Leben erhalten. Woher kommt das Geld für deren Krawalltourismus, für deren Lebensunterhalt, für deren Informationstechnik. für deren Schutzkleidung? Dort muss angesetzt werden.
Die müssen trocken gelegt werden. Geld regiert die Welt. Ohne Geld geht nichts. Auch dort.
Dazu bedarf es keiner wissenschaftlichen Arbeit. Man darf nur nicht die Frösche fragen, wenn man einen Teich trocken legen will. Leipzig ist die Stadt der Kleingärtner. Selbst wer keinen Teich im Garten hat, ist sich dessen bewusst. Kleingärtner scheinen in der Leipziger Politik nicht vertreten zu sein. Schlimm!
„Aus meiner – neutralen – Sicht […]“
Welcher Mensch auf diesem Planeten kann allen Ernstes von sich behaupten, er sei neutral?
Ich kann mit ihren Einwand nichts anfangen.
Jeder Schiedsrichter muss neutral sein. Auch ich musste in meinen Beruf neutral sein.
Neutralität ist nach meiner Ansicht eine wesentliche Triebkraft in der Geschichte der Menschheit.
Weshalb zweifeln Sie hier an meiner – aus meiner Sicht – neutralen Bewertung?
„Ich hoffe nur, dass meine „Freien Wähler“ diese Riesenchance nutzen. Ich arbeite daran!!“
Werden die Freien Wähler zur Klaus-Partei?
Nein, das sollen sie auch gar nicht. Ich bemühe mich aber darum, dass sich endlich jemand um eine ordnungsgemäße Kontrolle der Steuergelder kümmert. Um ein neutrales, fortschrittliches, wirtschaftliches und wirksames Prüfungswesen. Alle anderen Parteien haben daran kein Interesse!!!!!!!!!!!!!
Ich werde darauf in einer gesonderten Folge meiner Serie noch eingehen. Ausführlich!
Hätten Sie etwas dagegen, Kathrin, wenn sich die Freien Wähler dieser Problematik annehmen ? Oder Ist es in Ihrem Sinne, dass die Strukturen der kommunalen Finanzkontrolle (Landesrechnungshöfe, Rechnungsprüfungsämter), die mit der Deutschen Gemeindeordnung von 1936 zementiert wurden, um das Führerprinzip von Adolf Hitler auf das Feinste umzusetzen, was auch erfolgte, unangetastet bleiben? Strukturen, die ein Skandal sind! Möchten auch Sie keine ordnungsgemäße Kontrolle der Steuergelder?
Selbstverständlich ist das Thema Finanzkontrolle sehr wichtig.
Aber so, wie Sie das so schreiben mit den Freien Wählern und Ihrer Instrumentalisierung, da kann man schon mal so Vermutungen bekommen ;)
Lassen Sie doch ihre Vermutungen einfach weg und versuchen so zu denken wie es sein sollte, also ohne irgendwelche Unterstellungen, möglichst sachlich und logisch. Ich gebe zu, dass sachliches und logisches Denken oft das Schwerste ist. Nicht umsonst, gibt es das Sprichwort, dass jemand den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
Trotzdem sind Sie meinen Fragen ausgewichen. Weshalb? Oder ist es in Ihrem Sinne, dass die Strukturen der kommunalen Finanzkontrolle (Landesrechnungshöfe, Rechnungsprüfungsämter), die mit der Deutschen Gemeindeordnung von 1936 zementiert wurden, um das Führerprinzip von Adolf Hitler auf das Feinste umzusetzen, was auch erfolgte, unangetastet bleiben? Möchten Sie keine ordnungsgemäße Kontrolle der Steuergelder? Ist Ihnen das egal?
Weshalb getrauen Sie sich nicht, auf diese Fragen zu antworten?
Ab und zu sind Sie doch mit Bemerkungen auch nicht so zimperlich!
Ihre Reaktion legt mir die Vermutung nahe, dass wir höchstwahrscheinlich recht verschiedene Vorstellungen von „Objektivität“ haben bzw. unterschiedliche Ansprüche daran stellen. Sie scheinen sich, so mein Eindruck, in der Rolle eines außenstehenden, unvoreingenommenen und nüchternen Beobachters zu sehen, der kühl und sachorientiert analysiert, bzw. – um bei Ihrer Metapher zu bleiben – als unparteiischer Schiedsrichter (wobei sich mir, nebenbei bemerkt, unwillkürlich die Frage aufdrängt, nach welchen und wessen Regeln Sie eigentlich das gestrige „Spiel“ gepfiffen haben).
„Weshalb zweifeln Sie hier an meiner – aus meiner Sicht – neutralen Bewertung?“
Erlauben Sie mir zunächst eine Frage zu Ihrer Frage: Was möchten Sie eigentlich mit der Parenthese „– aus meiner Sicht –“ aussagen? Etwa, dass Ihre Bewertung aus Ihrer subjektiven Sicht objektiv ist?
Zu Ihrer Frage: Ich zweifle nicht konkret an Ihrer Neutralität, sondern ich zweifle ganz allgemein an der Möglichkeit menschlicher Neutralität, da diese voraussetzen würde, dass wir die Welt, also die „Realität“ so wahrnehmen können, wie sie tatsächlich ist. Dies kann der menschliche Körper allerdings weder perzeptiv noch kognitiv leisten. Nur ein Bruchteil der Reize, die in jedem Augenblick auf uns einströmen, wird tatsächlich wahrgenommen und als Information im Gehirn verarbeitet. Überdies „sehen“ und interpretieren wir unsere Umwelt durch unsere ganz persönliche „Brille“, die wir uns im Laufe unserer Sozialisation, in der alltäglichen zwischenmenschlichen Interaktion, in der Auseinandersetzung mit diversen Sachverhalten usw. zusammenbauen und in Teilen auch immer wieder modifizieren. Und hier setzte nun auch meine Frage an: „Welcher Mensch auf diesem Planeten kann allen Ernstes von sich behaupten, er sei neutral?“
Im Übrigen konterkarieren Sie Ihren eigenen Anspruch auf Objektivität in Ihrem Beitrag nicht nur sprachlich (nämlich hinsichtlich der Wortwahl, die doch mindestens in Teilen nicht einem „neutralen“ Sprachregister zuzuordnen ist), sondern auch auf inhaltlicher Ebene: Denn Sie setzen sich in Ihrem Beitrag mitnichten inhaltlich mit den Äußerungen der verschiedenen Parteien auseinander, sondern geben einzig und allein Wertungen ab. Wertungen sind in meinen Augen allerdings alles andere als objektiv, sondern als subjektiv zu beurteilen. Lesen Sie Ihre Äußerungen doch einfach noch mal durch:
CDU: „Als durchaus vernünftig habe ich den Beitrag der CDU empfunden.“
=> Inhalt: 0, Wertung: positiv („vernünftig“)
SPD: „Die Darlegungen der SPD waren, wie erwartet, weder Fisch noch Fleisch.“
=> Inhalt: 0, Wertung: negativ (Wenn ich Sie nicht falsch verstehe, hatten die Beiträge der SPD Ihrer Meinung nach keinen inhaltlichen Aussagewert. Man beachte zudem den Einschub „wie erwartet“… Sie hatten also bereits im Vorfeld Erwartungen an den Redebeitrag der SPD? Das hat m.E. jedoch relativ wenig mit einer unvoreingenommenen Rezeption zu tun.)
Grüne: „Die Grünen hätten sich ihre Rede sparen können. Völlig fehl am Platze.“
=> Inhalt: 0, Wertung: negativ (Diskreditierung der Aussagen der Grünen in ihrer Gesamtheit, ohne wiederum inhaltlich darauf einzugehen.)
Linke: „Der Beitrag der Linken war eine Zumutung. Übung für das Versinken in die politischen Bedeutungslosigkeit. Kein Unrechtsbewusstsein, ein Rechtsbewusstsein gleich gar nicht. Mit dieser Einstellung im nächsten Stadtrat nicht mehr vertreten. Wie auch nicht im Sächsischen Landtag.“
=> Inhalt: 0, Wertung: negativ (Beurteilung des Beitrags als „Zumutung“ in Verbindung mit Untergangswünschen bzw. mit hellseherischen Fähigkeiten über die politische Zukunft)
FDP: „Von der FDP habe ich etwas erwartete, aber blass, blasser am blassesten.“
=> Inhalt: 0, Wertung: negativ (Sie äußern abermals eine Erwartungshaltung, die allerdings enttäuscht wurde.)
„Zum Beitrag der NPD äußere ich mich nicht.“
=> Inhalt: 0, Wertung: keine (zumindest nicht verbalisiert)
AfD: „[…] Die meisten Argumente und Vorschlage sind nicht von der Hand zu weisen. […] Anstatt sich mit dem Gesamtprogramm dieser Partei sachlich auseinander zu setzten, was übrigens sehr wohl eine Vielzahl positiver Forderungen enthält (z.B. Beendigung des skandalösen und unsinnigen Wirtschaftsembargos gegen Russland), hat man dort nur Körner herausgepickt. Dieser politische Irrsinn ist beispielsweise gegenwärtig sehr schön in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu beobachten, wo führende Politiker sich weigern, mit Vertretern der AfD öffentlich zu diskutieren. Eine bessere Werbung kann es für die AfD nicht geben. […] Aufflammende andere Parteien konnten bisher schnell wieder dort hin verwiesen werden, wo sie herkamen, in die Bedeutungslosigkeit. Diese Zeiten sind mit bzw. durch die AfD vorbei. […] Die AfD wird nicht nur in alle Länderparlamente, sondern 2017 auch in den Bundestag einziehen. […]“
=> Inhalt: gering (Es finden sich bloße Andeutungen, dass es viele „positive“ Inhalte gebe, konkret indes nur ein Beispiel: die Wirtschaftssanktionen gegen Russland), Wertung: positiv (Argumente seien nicht von der Hand zu weisen, „Vielzahl positiver Forderung“. Gleichzeitige Abwertung der Ihrer Meinung nach auf Machterhalt schielenden „Altparteien“. Wiederum hellseherische Fähigkeiten in Bezug auf Wahlerfolge. Man beachte zudem den quantitativen Umfang des Statements zur AfD im Vergleich zu den anderen Parteien. Wie ist dies zu interpretieren?)
FW: „Ich hoffe nur, dass meine „Freien Wähler“ diese Riesenchance nutzen. Ich arbeite daran!!“
=> Inhalt: 0, Wertung: positiv (Verlassen der „objektiven“ Beobachterrolle durch Verortung innerhalb einer konkreten Partei und der mit ihr verbundenen Forderungen).
Das sind ihre Ansichten. Wenn Sie die Inhalte mit 0 bewerten, dann stellt sich mir Frage, was Sie unter Inhalte verstehen. Wahrscheinlich etwas wesentlich Anderes als ich. Das ist eine Feststellung und keine Kritik.
Aus „meiner Sicht“ u.a. deshalb, weil es nicht „die Wahrheit“ gibt.
Ansonsten habe ich ihre Darlegung zur Kenntnis genommen. Zu einem Nachdenken über meine Sichtweisen sehe ich mich nicht veranlasst. Ihre Anmerkungen sind mir zu theoretisch und damit für meine Anliegen ungeeignet. Für die Praxis nicht zu empfehlen. Trotzdem bedanke ich mich für Ihren Beitrag.
„Wiederum hellseherische Fähigkeiten in Bezug auf Wahlerfolge.“
Nein, ich zähle nur eins und eins zusammen. Sie können aber nach den Landtagswahlen im März 2016 gern noch einmal auf meine angeblichen hellseherischen Fähigkeiten zurück kommen.
Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie beispielsweise in Bücher, Lieder, Reden, Gutachten u.s.w. Sachverhalte hinein interpretiert werden bzw. Fragen aufgeworfen werden, die vom Verfasser in keinster beabsichtigt waren. Viele solcher Beispiel könnte ich hier aufzählen.
Ich bleibe natürlich beim Kommentar von Sandro.
„Man beachte zudem den quantitativen Umfang des Statements zur AfD im Vergleich zu den anderen Parteien. Wie ist dies zu interpretieren? Durch nichts. Das hat sich so ergeben.
„Sie hatten also bereits im Vorfeld Erwartungen an den Redebeitrag der SPD? Das hat m.E. jedoch relativ wenig mit einer unvoreingenommenen Rezeption zu tun.“ Ja, ich hatte die Erwartung, dass nicht weiter um den heißen Brei herumgeredet wird, wie es die Öffentlichkeit längst verlangt.
„Sie scheinen sich, so mein Eindruck, in der Rolle eines außenstehenden, unvoreingenommenen und nüchternen Beobachters zu sehen, der kühl und sachorientiert analysiert, bzw. ..“
Ihr Eindruck täuscht Sie nicht. Wäre ich dazu nicht in der Lage, dann hätte ich meinen Beruf als Finanzrevisor nicht in der Qualität ausüben können. Diese Eigenschaften wurden im Rahmen meiner Berufstätigkeit immer weiter verfeinert. Eigentlich wie in jeden anderen Beruf. Es ist demnach nicht ungewöhnlich. Der Beruf sicher schon.
„Linke: „Der Beitrag der Linken war eine Zumutung.“
Ja, das war er. Wie schön kann man sich beweihräuchern. Doch wer nimmt das der Linken in Leipzig (eingeschlossen Sachsen) noch ab? Mir ist keiner bekannt.
„Von der FDP habe ich etwas erwartete, aber blass, blasser am blassesten.“
=> Inhalt: 0, Wertung: negativ (Sie äußern abermals eine Erwartungshaltung, die allerdings enttäuscht wurde.)“
Wenn eine Partei, wie gegenwärtig die FDP. aus der verfehlten Asylpolitik der Bundeskanzlerin Kapital schlagen will, was durchaus verständlich ist, dann sollten nicht nur Heckenschützen auftreten, sondern sollten Sachargumente kommen, die diese Partei aus der Versenkung auftauchen lässt. Leipzig ist für die FDP eine Goldgrube. Doch dazu braucht man aber Personen, die auch etwas vom Gold schürfen verstehen, sich nicht nur am Rand der Geschehnisse aufhalten und ab und zu in die Hände klatschen. So war dieser Beitrag.
„Im Übrigen konterkarieren Sie Ihren eigenen Anspruch auf Objektivität in Ihrem Beitrag nicht nur sprachlich (nämlich hinsichtlich der Wortwahl, die doch mindestens in Teilen nicht einem „neutralen“ Sprachregister zuzuordnen ist), “
Ich kommentiere so, wie in meiner Serie, dass möglichst jeder mit meinen Darlegungen etwas anfangen kann, ohne sich meiner Meinung anschließen zu müssen. Weshalb sollte ich ein möglichst neutrales Sprachregister verwenden?
Das als Nachtrag, ohne, ich wiederhole mich, die Ausführungen von Sandro zu kritisieren. Ich hoffe bzw. wünsche, dass das von Sandro auch so gesehen wird.
Wünsche allen einen angenehmen Tag
Sehr geehrter Herr Grün,
insbesondere Ihr zweiter Beitrag lässt vermuten, dass Sie wohl nicht ganz verstanden haben, worauf ich mit meiner Aussage „Welcher Mensch auf diesem Planeten kann allen Ernstes von sich behaupten, er sei neutral?“ hinauswollte. In den von Ihnen als „zu theoretisch“ empfundenen und als „in der Praxis“ nicht zu empfehlenden Erläuterungen habe ich dargelegt, warum der Mensch von Natur aus nicht in der Lage ist, neutral zu sein. Dem haben Sie sogar in gewisser Weise zugestimmt, in dem Sie äußerten, dass es nicht die eine Wahrheit gibt. Wir alle sehen und interpretieren unsere Umwelt durch unsere ganz persönliche Brille und gelangen dadurch auch zu unterschiedlichen (subjektiven) Wahrheiten. Allerdings erheben Sie sogleich weiterhin den Anspruch, aus Ihrer subjektiven Sicht heraus beurteilen zu können, nicht ob, sondern dass Ihre Aussagen neutral sind. Die Begründung für diese außergewöhnliche, ja gewissermaßen übermenschliche Fähigkeit liefern Sie dankenswerterweise gleich mit: Ihre Berufstätigkeit als Finanzrevisor. Aber wie darf man sich das konkret vorstellen? So wie bei einem Schiedsrichter im Fußball, der das Spiel auf Basis der vorhandenen Spielregeln objektiv beurteilen kann? Hier muss jedoch einschränkend angemerkt werden, dass ein Fußballspiel – im Gegensatz zu unserer hochkomplexen Welt – eine künstliche von Menschen geschaffene, relativ überschaubar strukturierte Spielwelt ist. Allerdings trifft auch eben diese Fußballwelt auf die Tücken der äußeren Welt, etwa wenn der Schiedsrichter eine falsche Entscheidung trifft, weil er einen Vorgang aus seiner eingeschränkten Perspektive nicht richtig wahrnehmen konnte. Somit ist und bleibt der Anspruch, objektiv zu sein, eine Illusion.
„Wenn Sie die Inhalte mit 0 bewerten, dann stellt sich mir Frage, was Sie unter Inhalte verstehen. Wahrscheinlich etwas wesentlich Anderes als ich.“
Das kann ich in der Tat anhand Ihrer bisherigen Ausführungen nicht wirklich beurteilen. Was verstehen Sie also darunter? Ich für meinen Teil differenziere mindestens zwischen Inhalten (also: Sachinformationen, Argumenten etc.) und persönliche Meinungen/ Ansichten über diese Inhalte. In Ihrem Beitrag finde ich allerdings nur Letzteres. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Positionen und Argumenten der verschiedenen Parteien, die Ihre geäußerten Meinungen untermauern würde, findet indes nicht statt. Insofern liefert auch Ihr zweiter Kommentar wenig Neues, es ist vielmehr eine Wiederholung Ihrer Ansichten und erfüllter wie nichterfüllter Erwartungshaltungen. Folglich handelt es sich in meinen Augen bei Ihrem Kommentar mitnichten um eine nüchterne, unvoreingenommene, „neutrale“ und sachorientierte Analyse der Debatte.
„Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie beispielsweise in Bücher, Lieder, Reden, Gutachten u.s.w. Sachverhalte hinein interpretiert werden bzw. Fragen aufgeworfen werden, die vom Verfasser in keinster beabsichtigt waren.“
Ist es mittlerweile ein Tabu oder gar ein Sakrileg, Fragen aufzuwerfen? Oder gar zu versuchen, Aussagen anderer zu interpretieren? Und interpretieren Sie nicht vielleicht gar in meine Frage etwas, das dort gar nicht steht und von mir womöglich auch gar nicht so intendiert war? Davon abgesehen, interpretieren wir alle, und das ständig – auch (und vielleicht sogar: vor allem) Sie! Ihre Äußerungen zur Debatte im Stadtrat sind ja im Grunde nichts Anderes als eine einzige subjektive Auslegung der Diskussion (aber eben keine sachliche Analyse).
Ein kurzer Nachtrag zu Ihrer Aussage, dass es keines neutralen Sprachregisters bedarf, um sachorientiert argumentieren zu können. Hierzu habe ich eine andere Auffassung, da die Wortwahl sehr wohl die argumentative Auseinandersetzung unterstreicht – oder aber eben konterkariert. Die verwendete Sprache gibt Rückschlüsse darüber, wie ernsthaft sich der Äußernde mit einer Problematik auseinandersetzt. Wer den Anspruch erhebt, sachlich zu analysieren und zu argumentieren, dann jedoch Positionen und Argumente, die nicht den seinen entsprechen, abwertet, ihnen gar die Existenzberechtigung abspricht oder sich gar despektierlich über die Vertreter dieser Ansichten äußert, anstatt sich argumentativ mit der Sache selbst auseinanderzusetzen, wird seinem eigenen Anspruch nicht gerecht.
Und bitte verstehen Sie meinen Beitrag nicht als Kritik, sondern sehen Sie ihn – trotz Ihrer Aussage „Zu einem Nachdenken über meine Sichtweisen sehe ich mich nicht veranlasst.“ – vielmehr als herzliche Einladung zur Selbstreflexion: zur Auseinandersetzung mit eigenen Ansichten, zu Überlegungen über den Umgang mit anderen Meinungen und zum Nachdenken über Diskussionskultur im Allgemeinen.
In diesem Sinne, beste Grüße und einen angenehmen Sonntag
Sandro