Der Stadtrat tagt: Bonew denkbar knapp erneut zum Finanzbürgermeister gewählt + Video

Schon wieder eine knappe Wahl im Leipziger Stadtrat: Nur dank einer Stimme hat Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) im ersten Wahlgang seine zweite Wiederwahl gemeistert. 32 von 63 anwesenden Mitgliedern stimmten für Bonew, der es anschließend mit Humor nahm und ankündigte, sich treu bleiben zu wollen. Auch in diesem Jahr stehen den Fraktionen somit harte Haushaltsverhandlungen bevor.

Der Stadtrat hat Torsten Bonew erneut zum Finanzbürgermeister der Stadt Leipzig gewählt. Der CDU-Politiker erhielt 32 Ja-Stimmen von den 63 anwesenden Mitgliedern. 23 Personen stimmten gegen Bonew, acht enthielten sich ihrer Stimme.

Die Wahl fiel damit denkbar knapp aus: Bonew erhielt genau die Menge an Ja-Stimmen, die erforderlich war, um im ersten Wahlgang gewählt zu werden. Im zweiten Wahlgang wäre es dann ausreichend gewesen, mehr Ja- als Nein-Stimmen zu erhalten.

Für Bonew ist die Situation nicht neu. Bei seiner ersten Wiederwahl vor sieben Jahren erhielt er nur 40 von 69 Stimmen. Noch knapper war es vor 14 Jahren bei seiner ersten Wahl. Diese scheiterte in mehreren Anläufen. Ausschlaggebend war letztlich ein zweiter Wahlgang, in dem Bonew drei Stimmen mehr als ein Gegenkandidat erhalten hatte.

Im Anschluss bedankte sich Bonew für ein „ehrliches“ Ergebnis; ein Wort, das er auch vor sieben Jahren verwendet hatte. Dass eine große Minderheit im Stadtrat ihn ablehnt oder ihm zumindest einen „Denkzettel“ verpassen wollte, nahm er mit Humor: „Wie immer eine Punktlandung. Das ist wichtig bei Zahlen.“

Insbesondere zwischen Bonew auf der einen und den Mitte-Links-Fraktionen auf der anderen Seite hatte es in den vergangenen Jahren Meinungsverschiedenheiten gegeben. Aus den Fraktionen gab es wiederholt Vorwürfe, Bonew würde mit zu niedrigen Einnahmen kalkulieren. Das wiederum hat Konsequenzen auf die Förderung von beispielsweise Sport und Kultur.

„Es wird mit mir nicht einfacher und nicht harmonischer“, kündigte Bonew für die kommenden sieben Jahre an. 2024 stehen die Verhandlungen für den Doppelhaushalt 2025/26 auf dem Programm.