Was da aus MIBRAG-Kreisen kürzlich verlautete klingt nicht gerade zukunftsträchtig, auch wenn es auf Unternehmensseite natürlich als Schritt in die Zukunftsentwicklng darzustellen versucht. So berichtete die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) jüngst, dass der Bergbaukoloss schwer in Schieflage gekommen sei.

Unterm Strich sinke die Mitarbeiterzahl beim Bergbauunternehmen in in den nächsten Monaten um 330. Zwar sei alles sozial verträglich gestaltet wie es aus Unternehmens- und Gewerkschaftskreisen verlautete. Doch mache sich Unruhe breit, angesichts der Tatsache, dass die Mibrag 2016 einen Verlust von 43,7 Millionen eingefahren habe.

Der Abbau von Festangestellten sei der richtige Weg, argumentiert der Betriebsratsvorsitzende, um auch dem Unternehmensnachwuchs eine Festanstellung und somit eine Perspektive zu bieten. „Als wir die Lösung aufgerufen haben, war uns bewusst, dass wir in Lebensplanungen eingreifen“, sagt Frank Frenzel.

Doch die ausgehandelten Konditionen für die Ausscheidenden seien gut. „Es fällt niemand in einen luftleeren Raum“, versichert der Betriebsratsvorsitzende.

Der Braunkohleförderer Mibrag mit Sitz in Zeitz ist einer der größten Arbeitgeber in der Region. 1900 Menschen sind direkt bei der Mibrag beschäftigt, 800 weitere in der Gruppe. Mibrag fördert Kohle in den Tagebauen Profen und Vereinigtes Schleenhain bei Leipzig. Im Jahr zuvor hatte die Mibrag noch einen Gewinn von 13,5 Millionen Euro gemacht.

Der Verlust sei von der tschechischen Muttergesellschaft EPH ausgeglichen worden, heißt es im Jahresabschluss der Mibrag. Der Umsatz sank um 6,7 Prozent auf 373,4 Millionen Euro. Hauptgrund sei der deutliche Rückgang des Rohkohleabsatzes.

Die Mibrag baute 2016 noch 17,3 Millionen Tonnen Kohle ab, der Absatz ging um knapp 5 Prozent zurück. Inzwischen liege die Kohleförderung wieder über diesem Niveau, teilte die Mibrag am Dienstag, den 6. Februar 2018 mit.

Das überdurchschnittliche Windaufkommen und der Ausbau von Windkraftanlagen senkte die Nachfrage nach dem fossilen Brennstoff vor allem im ersten Halbjahr 2016, hieß es. Auch in den kommenden Jahren rechnet die Mibrag mit einem schwierigen Geschäft.

Die Debatte um die Energiewende und die Zukunft der Braunkohleverstromung sorge auch mittelfristig für Unsicherheit, hieß es. Neben dem Kerngeschäft der Kohleförderung widme sich die Gruppe auch neuen Geschäftsfeldern, teilte Mibrag abschließend mit. Erst im Dezember sei der Energiepark Profen als Gemeinschaftsprojekt mit dem Magdeburger Energiedienstleister Getec ans Netz gegangen.

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