Am Donnerstag, 16. Juni, begann die dritte und letzte Woche des ersten Tauchaer Stadtradelns. Die Idee, die in Leipzigs längst Tausende in den Fahrradsattel steigen lässt, ist in diesem Jahr erstmals auch in die kleine Nachbarstadt geschwappt. Mehr als 500 Radler/-innen sind in über 60 Teams in den ersten beiden Wochen gemeinsam schon mehr als 50.000 Kilometer geradelt.

Das erste Stadtradeln in Taucha ist schon nach zwei der insgesamt drei Wochen ein Erfolg. Nicht nur die Anzahl derer, die teilnehmen, sondern auch die Zahl der jetzt schon gefahrenen Rad-Kilometer übertrifft die
Erwartungen der Klima-Initiative Taucha, die diese Aktion gemeinsam mit der Stadt organisiert.

Stadtradeln ist ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem es darum geht, an 21 Tagen so viele Kilometer wie möglich mit dem Rad zurückzulegen und dabei klimaschädliches CO₂ zu vermeiden.

Taucha ist am 2. Juni gestartet und hat nach drei Wochen bereits 50.000 Rad-Kilometer zurückgelegt. Insgesamt acht Tonnen CO₂-Emissionen wurden damit vermieden.

Den Start des Stadtradelns bildete die „Sternfahrt für sichere Schul-Radwege“ aus den Tauchaer Ortsteilen, bei der schon die ersten Kilometer gesammelt wurden und bei der auf die zahlreichen Mängel der Schul-Radwege aufmerksam gemacht wurde. Die Schülerinnen und Schüler sind auch jetzt noch ganz vorn dabei, teilt die Klima-Initiative Taucha mit.

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium und die Regenbogenschule haben nach 14 Tagen 15.000 Kilometer vorzuweisen, was aus Sicht der Klima-Initiative zeigt, dass es richtig war, den Schüler-Radverkehr in den Mittelpunkt zu stellen.

Sowohl vom Tauchaer Bürgermeister Tobias Meier als auch vom Landrat Kai Emanuel gab es inzwischen Rückmeldungen auf die Forderungen nach der Verbesserung der Fahrrad-Schulwege. Hierbei wurde von beiden auf geplante Vorhaben verwiesen, aber auch auf verschiedene Zuständigkeiten, knappe finanzielle Mittel sowie fehlende Fördermöglichkeiten vonseiten des Freistaats Sachsen.

Michael Götze von der Klima-Initiative Taucha meint dazu: „Über die aktuellen Bemühungen hinaus erwarten wir, dass sich Kommunen und Landkreise gemeinsam und viel entschiedener dafür einsetzen, dass das Land Sachsen endlich ausreichende Mittel für die Verbesserung der Radinfrastruktur bereitstellt. Die Verkehrswende muss aktiv vorangetrieben werden, auch mit finanziellen Mitteln, die in dem Umfang eben nicht mehr für den motorisierten Individualverkehr eingesetzt werden dürfen, sondern z. B. für den Ausbau der Schul-Radwege.“

Das Taucher Rennen ist noch offen

Aber auch die anderen Stadtradeln-Teams schenken sich nichts. Neben den Schulen liefern sich derzeit die Teams der Klima-Initiative Taucha, der TSG 1861 Taucha und der Neuapostolischen Kirche einen Fight um die meisten Kilometer. Verrechnet man die absolvierten Kilometer mit der Zahl der Teilnehmenden sind die Zweier-Teams „Die Darsser“ mit 472 km und die Logopädische Praxis Hülse-Hoffmann mit 352 km pro Kopf ganz vorn.

Taucha ist eine von insgesamt sieben teilnehmenden Kommunen in Sachsen und es erscheint möglich, sich einen ganz guten Platz unter den Newcomer-Kommunen zu sichern, die bundesweit ausgewertet werden. Das steht aber erst im Herbst fest, wenn alle teilnehmenden Städte ihr Stadtradeln absolviert haben.

Bewertet wird darüber hinaus auch, wie sich die Kommune selbst in diesen Wettbewerb einbringt. In Taucha radeln bislang acht von zwanzig Stadträt/-innen mit. Die Stadtverwaltung und das Bauamt nehmen mit eigenen Teams teil. So wird die Lenker-Perspektive bei den für den Radverkehr Verantwortlichen geschärft.

Am Freitag, 24. Juni, sind in Taucha alle Stadtradeln-Teams und Gäste ab 17 Uhr eingeladen, auf den Markt zu kommen. Dort wird mit Musik, kleinen Aktionen und einer Preisverleihung der besten Teams das erste Stadtradeln in Taucha gemeinsam gefeiert.

Das Leipziger Stadtradeln 2022

Das Stadtradeln in Leipzig selbst findet in diesem Jahr vom 9. bis 29. September statt. Um anzutreten, ist lediglich eine Teamanmeldung erforderlich, die ab sofort kostenlos auf www.stadtradeln.de möglich ist. Dieses Jahr besteht auch wieder die Möglichkeit, Unterteams anzulegen – und damit die Option, beispielsweise innerhalb eines Unternehmens oder mit verschiedenen Schulklassen gegeneinander anzutreten.

Im vergangenen Jahr zählte Leipzig mit 2,3 Millionen geradelten Kilometern zu den drei besten Großstädten im bundesweiten Wettbewerb. Bis zum Start des diesjährigen Stadtradelns am 9. September bleibt den Teilnehmern nun Zeit, möglichst viele Mitstreiter für ihre Teams zu gewinnen.

Teilnehmen können alle, die in Leipzig wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind, eine Kindertagesstätte oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Die gefahrenen Kilometer können mit der Stadtradeln-App oder online in ein Fahrtenbuch eingetragen werden.

Das Stadtradeln ist ein Wettbewerb des Klima-Bündnis e. V., organisiert von der Stadtverwaltung Leipzig und dem Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V., bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Auf den täglichen Wegen durch die Stadt werden dann Radkilometer für das eigene Team und ganz Leipzig gesammelt.

Dabei spielt es keine Rolle, ob die Teilnehmer jeden Tag in die Pedale treten oder nur gelegentlich. Jeder Meter zählt – erst recht die, die sonst mit dem Auto zurückgelegt werden. Am Ende werden die besten Teams in den verschiedenen Kategorien mit Preisgeldern von insgesamt 1.000 Euro ausgezeichnet.

Die wichtigsten Informationen zum Stadtradeln gibt es auf www.leipzig.de/stadtradeln und auf www.oekoloewe.de/stadtradeln.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar