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Die heimischste Fremdheit, die ich habe: Dmitrij Kapitelmans neuer Roman „Eine Formalie in Kiew“

Dmitrij Kapitelman lebt seit seiner Kindheit in Leipzig. Geboren wurde er 1986 in der damaligen Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Kind eines jüdisch-ukrainischen Vaters und einer orthodoxen-moldawischen Mutter. Jetzt will er Deutscher werden, auch auf dem Papier. Und muss dafür nach Kiew reisen ─ eine Formalie erledigen. In dem Roman „Eine Formalie in Kiew“ bleibt es natürlich nicht bei ebendieser, sondern geht um so viel mehr: Familie, Erinnerungen, Zugehörigkeit.

Thomas ZIebula: Abels Auferstehung. Foto: Ralf Julke
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Abels Auferstehung: Thomas Ziebulas zweiter Krimi aus dem Nachkriegsleipzig des Jahres 1920

Es ist schon erstaunlich, wie in den vergangenen Jahren das Interesse für die Weimarer Republik gewachsen ist. Und zwar schon eine Weile vor der Verfilmung von „Babylon Berlin“. Kaum ein Genre zeigt diese wachsende Sensibilität so deutlich wie der Kriminalroman. Vor einem Jahr schickte Thomas Ziebula erstmals seinen Kriminalinspektor Paul Stainer ins Leipzig der frühen 1920er Jahre. Der Krieg ist noch allgegenwärtig.

Maximilian Kreter: Die Wähler der NPD in Ostdeutschland 2005–2011. Foto: Ralf Julke
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Die Wähler der NPD in Ostdeutschland 2005–2011: Die Analyse eines Wählertyps, der gar nicht so zufällig entstand

Was für eine einfältige Frage. Aber die FAZ war am 19. Januar nicht die einzige Zeitung, die so oder so ähnlich fragte: „Umfragen zeigen: 64 Prozent der Republikaner unterstützen weiterhin Donald Trump – trotz der Erstürmung des Kapitols. Über die Hälfte wünscht sich eine zweite Amtszeit. Wie konnte sich die Trump-Basis derart radikalisieren?“ Esoterik? Spaltung? Mediale Parallelwelt? Lesen wir einfach mal ein ganz trockenes Buch zu NPD-Wählern in Ost-Deutschland.

Jutta Allmendinger: Es geht nur gemeinsam! Foto: Ralf Julke
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Es geht nur gemeinsam! Jutta Allmendingers Streitschrift zur nicht existenten Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland

Ob die Mahnung von Jutta Allmendinger von den Herren im grauen Zwirn erhört wird? Ich zweifle daran. Es sind nicht nur die Statistiken, die dagegensprechen. Es ist das in unserem Land in Machtstrukturen etablierte Denken, das Frauen immer noch in die dienende Rolle drängt und während Corona in aller Stille dabei ist, die Familienwelt zu refeudalisieren.

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Die Energiewende zwischen Wunsch und Wirklichkeit: So teuer wird die Energiewende, wenn wir so weitermachen

„Die Natur setzt unserer Freiheit Grenzen“, hat Heiko Barske sein Buch untertitelt und damit das Dilemma zusammengefasst, in dem nicht nur unsere heutigen Politiker/-innen stecken, sondern auch unsere Manager und Ingenieure. Sein Buch bringt gut auf den Punkt, wie schwer es selbst einem Physiker und Autoentwickler fällt, das angelernte Machbarkeits-Denken zu verlassen. Obwohl es so ungefähr alles auflistet, was man zur Energiewende wissen muss.

Frauenbewegung in Ostdeutschland. Foto: Ralf Julke
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Frauenbewegung in Ostdeutschland: Der meistens ignorierte weibliche Teil an der Friedlichen Revolution in Leipzig

Irgendwie fehlen die Worte für das, was 1989 geschehen ist. Selbst der Titel dieser profunden Aufarbeitung dessen, was an Initiativen von Frauen ab den 1980er Jahren in Leipzig entstand, versucht es mit Frauenbewegung, Revolte und Transformation. Was eine Menge darüber erzählt, wie schwer es noch immer fällt, die beiden disruptiven Jahre 1989 und 1990 einzuordnen. Es sind die politischen Worthülsen, die die Sicht auf die Wirklichkeit verstellen.

Sandra Strauß, Schwarwel (Hrsg.): Nicht gesellschaftsfähig. Foto: Ralf Julke
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Nicht gesellschaftsfähig: Sandra Strauß und Schwarwel haben im Corona-Jahr ein Herzensprojekt zum Buch gemacht

Eigentlich sollte es eher ein Buch mit 300 Seiten werden – aber dann war so viel Stoff beisammen, dass ein richtig schweres Buch mit 612 Seiten daraus wurde, das sich mit einem der großen Tabu-Themen unserer Zeit beschäftigt: den seelischen Leiden der Menschen, die in unserer Hochleistungsgesellschaft verdrängt und verachtet werden. Obwohl ziemlich viele Menschen davon betroffen sind. Man sieht sie meist nur nicht.

Gilbert Keith Chesterton: Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer missachtetet Dinge. Foto: Ralf Julke
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Punktgenau auf den Brexit: Michael Faber veröffentlicht die herrlich paradoxen Essays von Gilbert Keith Chesterton

Es ist eine ganz persönliche Art, mit der Verleger Michael Faber den Brexit zum 1. Januar 2021 gewürdigt hat: Er hat eins der unbekannteren Werke von Gilbert Keith Chesterton, den die meisten wegen seiner Father-Brown-Geschichten kennen, aufgelegt: „Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer missachteter Dinge“. Ein Buch, das schon einmal ein augenzwinkerndes Statement zur deutsch-britischen Beziehungskiste war.

Weert Canzler, Andreas Knie: Die Citymaut. Foto: Ralf Julke
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Die Citymaut: Wie eine durchdachte Klimaabgabe die Mobilitätswende in der Großstadt einleiten könnte

London hat eine, Stockholm hat eine, selbst italienische Städte wie Mailand und Bologna. Die Rede ist von der Citymaut, einer Gebühr, die Autobesitzer zahlen müssen, wenn sie mit ihrem Auto in die Innenstädte einfahren wollen. Und überall zeigt diese Citymaut positive Effekte – nicht nur bei der Luftbelastung, sondern auch bei der Verminderung von Staus und beim Aufblühen von Handel und Gastronomie. Berlin könnte in Deutschland zum Vorreiter werden.

Arndt Beck (Hrsg.): In Sodom. Foto: Ralf Julke
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In Sodom: Avrom Sutzkevers Tagebuchnotizen, Gedichte und die Aussage von 1946

Nein, versöhnt war er mit diesen Deutschen ganz bestimmt nicht, als er am 27. Februar 1946 als Zeuge der sowjetischen Anklage im Nürnberger Prozess aussagte. Dazu hatte der jiddische Dichter Avrom Sutzkever zu viel erlebt. Er gehörte zu den wenigen Überlebenden des Wilnaer Gettos und hatte zusehen müssen, mit welchem Sadismus die deutschen Eroberer darangingen, die 80.000 Juden in der Stadt zu ermorden. Das Buch enthält nicht nur seine Tagesaufzeichnungen vom Flug nach Deutschland.

Stephan Bannas, Carsten Herrmann-Pillath: Marktwirtschaft: Zu einer neuen Wirklichkeit. Cover: Schäffer Poeschel
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Marktwirtschaft: 30 nüchterne Vorschläge, wie wir unser heutiges Katastrophenwirtschaften beenden können

Wie kommen eigentlich Moral und Verantwortung in die Wirtschaft? Das ist ja eine Frage, über die sich sogar schon der Urvater der klassischen Nationalökonomie, Adam Smith, intensiv Gedanken machte. Just jener Mann, auf den sich die neoliberalen Radikalen von heute immer wieder berufen, wenn sie vom „homo oeconomicus“ und der unheimlichen Fähigkeit des „Marktes“ reden, der die Welt quasi allein durch wundersame Zaubertricks immer besser macht. Dumm nur, dass genau das nicht passiert und uns ein Bündel von Katastrophen gerade die Existenzgrundlage zu entziehen droht.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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