Nach der Blockade des Flughafens Leipzig/Halle im Juli 2021 verklagt die DHL nun drei Aktivist*innen. Derweil hat die Stadt Dresden das „oben ohne“-Baden offiziell erlaubt. Außerdem: In Leipzig wurde ein neues Gebäude für die Klimaforschung eröffnet und die WHO hat den Corona-Notstand aufgehoben. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 5. Mai 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

DHL verklagt Klimaaktivist*innen

Die DHL verklagt Klimaaktivist*innen, die im Sommer 2021 den Flughafen Leipzig/Halle blockiert hatten, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Vor rund zwei Jahren hatten die insgesamt 54 Demonstrierenden als Protest gegen den weiteren Flughafenausbau die Haupteinfahrt zum DHL-Frachtzentrum versperrt. Die Ware konnte nicht rechtzeitig abgeliefert werden, wodurch DHL nach eigenen Angaben ein enormer Schaden entstanden sei.

Daher hat das Unternehmen nun gegen drei der Aktivist*innen ein Verfahren anhängig gemacht, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Verhandlung soll demnach im Juli in Halle beginnen. Falls die Protestaktion als rechtswidrig eingestuft wird, könnte das zu einem Schadensersatzanspruch führen. Demnach geht es jeweils um 95.000 Euro, insgesamt also um 285.000 Euro.

„Oben ohne“ in Dresdner Schwimmbädern erlaubt

In allen Hallen- und Freibädern der Stadt Dresden ist ab sofort das Baden und Schwimmen „oben ohne“ erlaubt. Der städtische Bäderbetrieb teilte heute mit, dass als Reaktion auf die öffentliche Debatte die bisher gültige Badeordnung abgeändert wurde. Demnach muss die Badebekleidung bei einem „Aufenthalt im Nassbereich“ nun lediglich die „primären Geschlechtsmerkmale vollständig bedecken“. Die Freibadsaison in Dresden startet am 18. Mai.

In der Haus- und Badeordnung der Leipziger Bäder heißt es, wie derzeit in den meisten deutschen Städten, dass man „geeignete Kleidung“ tragen soll. Auf welche Art und Weise diese Regel ausgelegt wird, bleibt den Bademeistern überlassen. Bisher soll es laut Aussage der Stadt keine Vorfälle gegeben haben, die es nötig machen würden, diesen Zustand zu ändern.

Die Stadt Chemnitz hingegen erlaubt nur auf den Liegewiesen ihrer Freibäder seit längerem „das Sonnen oben ohne“. Das Oben-ohne-Baden im Schwimmbecken sei nicht erlaubt.

Klimaforschung in Leipzig

Seit Freitag wird im neuen, zehn Millionen Euro teuren, Neubau der Uni Leipzig geforscht. Dabei geht es um das Wetter der Zukunft; insbesondere um die Beschaffenheit von Wolken. In dem neuen Gebäude mit Klimakammer und Windkanal lernen und forschen 70 Mitarbeiter*innen sowie 180 Studierende. Es ist bundesweit eines der größten Institute für Wetter- und Klimaforschung.

Das neue Energie-Plus-Haus mit rund 900 Quadratmetern bündele Forschung und Lehre am historischen Standort „Alte Sternwarte“, teilte die Universität Leipzig mit.

Internationaler Corona-Notstand aufgehoben

Die Corona-Pandemie gilt laut WHO nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Das entschied die Weltgesundheitsorganisation, berichtet die tagesschau. Weltweit gab es laut WHO infolge der Pandemie mindestens 20 Millionen Todesfälle.

Seit mehr als einem Jahr seien aber sowohl die Corona-Neuinfektionen als auch die Zahl der tötlichen Verläufe rückläufig, begründete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus die Entscheidung. Diese wurde auf Basis von Empfehlungen eines Expertengremiums getroffen.

Vor rund drei Jahren hatte die Weltgesundheitsorganisation die Verbreitung des Coronavirus zu einer weltweiten Pandemie erklärt und einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Gedenkstein für „Opfer der Corona-Maßnahmen“ muss entfernt werden und schwerer sexueller Missbrauch

Worüber die LZ heute berichtet hat: Über einen mutmaßlichen „Querdenker“, der ein Polizeiauto angepinkelt haben soll,

über (mehr) Abmarkierung vor abgesenkten Bordsteinen,

eine Behelfsampel an der Schreberstraße,

eine Kampagne der Umweltverbände

und wir haben einen Gastkommentar von Jürgen Kasek zur Gendersprache veröffentlicht.

Was außerdem wichtig war: Die Polizeidirektion Dresden hat den rechtsextremen „Freien Sachsen“ ein neues Ultimatum gestellt: Bis zum kommenden Montag, 8. Mai, muss ein in Zinnwald aufgestellter Gedenkstein für die angeblichen Opfer der Corona-Maßnahmen entfernt oder verhüllt werden, berichtet MDR Sachsen.

Die Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion Dresden ermitteln derzeit gegen einen Mann, der eine Zehnjährige am gestrigen Donnerstag schwer sexuell missbraucht haben soll.

Was morgen passieren wird: Am morgigen Samstag, 6. Mai 2023, ist in Halle und Leipzig die Museumsnacht. 85 Museen, Galerien und Ausstellungen öffnen ihre Türen, es sind rund 400 Veranstaltungen von 18 bis 24 Uhr geplant.

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