In Leipzig fanden rund um den Hauptbahnhof Kontrollen statt, die laut Polizei zur Bekämpfung der Drogen- und Eigentumskriminalität dienen sollten. Getrauert wird um den Dresdner Schulleiter und sächsischen Kurzzeit-Kultusminister Frank Haubitz. Und: Bei einem Russland-Afrika-Gipfel in Sankt Petersburg hat Russlands Präsident Putin mehreren Staaten Afrikas Getreidelieferungen zugesagt. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 27. Juli 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Schwerpunktkontrollen rund um den Hauptbahnhof

Das Gebiet rund um den Leipziger Hauptbahnhof war am Donnerstag Gegenstand eines polizeilichen Einsatzes. Wie die Polizeidirektion (PD) Leipzig mitteilt, führten Kräfte der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Bahnhof-Zentrum mithilfe der Bereitschaftspolizei Sachsen und der Inspektion Zentrale Dienste die Maßnahmen durch, die gegen Drogen- und Eigentumskriminalität gerichtet gewesen seien.

Die Ausbeute des Tages laut PD: zwölf eingeleitete Ermittlungsverfahren, unter anderem im Zusammenhang mit Rauschgiftkriminalität, neun Tatverdächtige hätten festgestellt bzw. ermittelt werden können. Marihuana und Haschisch wurden konfisziert, zwei Spürhunde schlugen zudem im Park am Schwanenteich an, wo zwei Depots für verkaufsfertig abgepackte Drogen entdeckt wurden.

Pädagoge und Kurzzeitminister: Trauer um Frank Haubitz (1958–2023)

Frank Haubitz ist tot: Kurz vor seinem regulären Eintritt in den Ruhestand verstarb der Schulleiter des Gymnasiums Dresden-Klotzsche, wie heute gemeldet wird, bereits am Montag mit 65 Jahren in der sächsischen Landeshauptstadt infolge einer Krebserkrankung.

Haubitz hatte das besagte Gymnasium in Dresden (davor: Polytechnische Oberschule „A. N. Tupolew“) 33 Jahre lang geleitet, 19 Jahre lang (1998 – 2017) war der studierte Lehrer für Mathematik und Geografie zudem Landesvorsitzender des Philologenverbands von Sachsen.

Viel schneller, nämlich nur 52 Tage, ging seine Amtszeit als Kultusminister von Sachsen, die kürzeste eines sächsischen Ministers seit 1990 überhaupt. Sie lief vom 23. Oktober bis 18. Dezember 2017. In den wenigen Wochen sprach sich der parteilose Haubitz vor allem für die Verbeamtung von Lehrerinnen und Lehrern aus. Nach dem kurzen Intermezzo, an dessen Schluss Michael Kretschmer (48, CDU) Ministerpräsident Sachsens wurde, kehrte der Pädagoge im Januar 2018 auf den Schulleiter-Posten zurück.

Kretschmer, Haubitz’ Amtsnachfolger Christian Piwarz (48, CDU) und weitere Weggefährten würdigten die Lebensleistung von Haubitz, der eine Frau und ein Kind hinterlässt.

Russlands Gipfel-Inszenierung in St. Petersburg

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich als großzügig gerieren – und keinesfalls den Eindruck erwecken, der brutale Angriff und andauernde Krieg gegen die Ukraine seit 24. Februar 2022 habe ihn international isoliert. In St. Petersburg eröffnete der 70-jährige Kremlchef, der Russland seit dem Jahr 2000 (mit Unterbrechung 2008–2012) regiert, den zweitägigen Russland-Afrika-Gipfel und sagte mehreren Ländern des Kontinents kostenfreie Getreidelieferungen zu. Das Versprechen ging konkret an Burkina Faso, Simbabwe, Somalia, Mali, Eritrea und Zentralafrika.

Nach dem Auslaufen eines vor einem Jahr mithilfe der UNO und der Türkei ausgehandelten Deals, ukrainisches Getreide trotz des Kriegs sicher über das Schwarze Meer auszuschiffen, ist die Versorgung von Millionen Menschen in Afrika und dem Nahen Osten plötzlich wieder fragil. Viele Staaten des Globalen Südens sind jedoch zur Versorgung ihrer Bürger dringend auf die Exporte angewiesen. Russland hatte sich einer Verlängerung des Abkommens trotz Drucks widersetzt.

Beim Gipfel in St. Petersburg soll sich ein Vertreter der Afrikanischen Union offen beschwert haben, wie sehr die weltweite Versorgungskrise mit Lebensmitteln durch den Krieg gegen die Ukraine forciert werde. US-Außenminister Antony Blinken (61) appellierte an die afrikanischen Gipfelteilnehmer, den Druck auf Putin zu erhöhen. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (54, SPD) nannte den Gipfel eine PR-Show von Putin: „Wer afrikanischen Ländern billigen russischen Weizen verspricht und zugleich ukrainische Getreidehäfen bombardiert, will nicht den Hunger bekämpfen, sondern nur neue Abhängigkeiten schaffen.“

Worüber die LZ heute berichtet hat:

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Was sonst noch wichtig war:

Internationale Besorgnis: Im westafrikanischen Niger haben Putschisten des Militärs den Sturz der Regierung verkündet. Das könnte auch für die dort stationierte Bundeswehr Folgen haben.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die Inflation erneut den Leitzins nach oben gedreht, auf den höchsten Stand seit der weltweiten Finanzkrise 2008.

Und noch einmal zurück nach Leipzig: Hier sind Kripo-Beamte derzeit im Einsatz am Lindenauer Hafen, wo laut mehrerer Medienberichte (Meldung der LVZ) eine verstorbene Person entdeckt wurde. Derzeit ist unklar, ob eine Straftat vorliegt. Erst vor wenigen Tagen war eine Leiche aus dem Karl-Heine-Kanal gezogen worden, es handelt sich um einen 38-Jährigen. Hier soll es zumindest aktuell keine Hinweise auf eine Straftat geben.

Hinweis: Ob jeweils Gewalteinwirkung, ein Unfall, gesundheitliche Probleme oder Suizid zum Tod der Verstorbenen führten, ist derzeit offen und Gegenstand der polizeilichen Ermittlung.

Sind Sie selbst in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie – auch anonym – mit anderen Menschen über Ihre Gedanken sprechen können. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.

Telefonseelsorge: Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222. Der Anruf bei der Telefonseelsorge ist nicht nur kostenfrei, er taucht auch nicht auf der Telefonrechnung auf, ebenso nicht im Einzelverbindungsnachweis. Die Telefonseelsorge finden Sie auch hier im Internet.

Muslimisches Seelsorgetelefon: Das muslimische Seelsorgetelefon ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 030 / 44 35 09 821 erreichbar.

Weitere Möglichkeiten und Angebote finden Sie hier
www.suizidprophylaxe.de

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