Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) kündigte heute massive Einsparungen im Angebot der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) an. Außerdem: Im sächsischen Freital wurde auf dem Gelände eines Abfallunternehmens die Leiche eines Säuglings gefunden und in mehreren Städten legten Beschäftigte im ÖPNV ihre Arbeit im Warnstreik nieder. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 10. Februar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Toter Säugling auf Müllhalde gefunden

Die Staatsanwaltschaft Dresden sowie die Dresdner Polizei suchen nach Hinweisen: Bereits am vergangenen Freitag wurde im sächsischen Freital eine Babyleiche auf dem Gelände eines Abfallunternehmens gefunden. Bisher wird davon ausgegangen, dass der tote Säugling in einem Müllbehälter in Freital oder der Umgebung abgelegt worden war. Am Nachmittag wurde die Leiche schließlich entdeckt.
Pleite bei Dresdner Verkehrsbetrieben?

Ebenfalls aus der sächsischen Landeshauptstadt kam heute die Hiobsbotschaft, dass die hiesigen Verkehrsbetriebe in finanzielle Notlage geraten seien. Der amtierende Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) warnte vor einer drohenden Pleite der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), sollten diese nicht ihre Fahrangebote reduzieren. Der Grund dafür seien fehlende Zuschüsse in Höhe von 18 Millionen Euro.

Gegenüber dem MDR äußerte Hilbert: „”So schwer uns manche Einsparungen fallen – sie sind zwingend notwendig, sonst haben wir kein Verkehrsunternehmen mehr.” Der FDP-ler will so schnell wie möglich Nägel mit Köpfen machen: Schon am Mittwoch soll der Stadtrat über die Kürzungen entscheiden. Gibt es eine Mehrheit, treten die Einsparungen bereits ab dem 1. April in Kraft.

Auf eine schnelle Entscheidung drängt auch die DVB. Sprecher Falk Lösch gab an, dass das Geld, um die Angebote der Verkehrsbetriebe wie bisher fahren zu können, schlicht nicht vorhanden sei. Immerhin müssten vonseiten der Stadt monatlich 800.000 Euro zugeschossen werden.

Der Reduzierung des Angebots würden höchstwahrscheinlich zwei Buslinien, die beiden Fähren in Johannstadt und Niederpoyritz sowie die Taktung etlicher Verbindungen in die Randbereiche der Stadt zum Opfer fallen.

Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst kam es in mehreren Städten bundesweit heute zu Ausfällen im Nahverkehr. So fuhren in Berlin seit den frühen Morgenstunden lediglich die S-Bahnen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen legten Beschäftigte der Verkehrsbetriebe ihre Arbeit nieder.

Noch bis zum Schichtende am morgigen Dienstagabend sollen die Warnstreiks weiterlaufen. Die Gewerkschaft ver.di fordert ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche Urlaubstage für alle Mitarbeitenden im Öffentlichen Dienst. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders belastenden Jobs, etwa im Gesundheitsbereich mit Wechselschichten, soll es höhere Zuschläge geben.

In den kommenden Tagen soll es zu weiteren Streiks im ÖPNV kommen, beispielsweise in Hannover und Hamburg.

Leiche in Leipzig-Ost

In der Lagerhofstraße wurde am heutigen Montagmorgen gegen 10 Uhr eine männliche Leiche gefunden. Wie der Mann zu Tode kam, ist bis jetzt unbekannt. Die Kriminalpolizei sowie die Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen. Der Leichnam wird derzeit obduziert.

Cannabis, Hochstapler und die AfD Sachsen

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Nach Cannabisgesetz von 2024: 1.700 Mal Straferlass wegen Cannabis in Sachsen

Bekenntnisse eines Hochstaplers: Schaubühne Lindenfels zeigt Lothar Trolles „Torsten“

BILD Dir Deine Meinung ein: Eine „Enthüllung“, wie man mit wenig Geld Hunderttausende auf die Straße bringt

Zahlen für 2024: Das Landesamt für Verfassungsschutz beobachtete die AfD Sachsen intensiver als vorher

Robert und der elfte Apfel: Eine Kindergeschichte, in der es nicht nur um riesige Riesen geht

Silvesterfeuerwerk Leipzig: Auch im Landschaftsschutzgebiet wird ungehemmt geböllert

Trumps Gaza-Pläne, Habecks vorauseilende Ehrlichkeit und Leipzigs Clubs

Was heute außerdem wichtig war: US-Präsident Donald Trump will offenbar ernst machen mit seinem Anliegen, den Gaza-Streifen zu kaufen. Man sei entschlossen, das Gebiet zu übernehmen und sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurückkäme, so Trump. Seiner Ansicht nach sollten die im Gazastreifen lebenden Palästinenser das Gebiet verlassen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN) veröffentlichte am heutigen Vormittag ein Video, in welchem er vorab Plagiats-Vorwürfe in Bezug auf seine vor 25 Jahren geschriebene Dissertation zurückweist. Er rechne damit, dass diese Vorwürfe heute vom Plagiatsjäger Stefan Weber, welcher sich laut Habeck seit Jahren mit seiner Doktorarbeit beschäftige, veröffentlicht würden. Es gehe um Ungenauigkeiten in den Fußnoten, nicht um Textplagiate, so der Grünen-Politiker, der die Ombudsstelle der Universität Hamburg mit der Prüfung der Vorwürfe beauftragt hatte. „Die Prüfung kam […] zu dem Ergebnis, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt“, so Habeck.

Im Museum der bildenden Künste (MdbK) wurden heute die Ergebnisse der Studie zu Clubs und Livemusikspielstätten (CLIV) vorgestellt. Ziel der Erhebung war es, die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wirkungen der Spielstätten auf die Stadt zu erfassen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. „Die Studie zeigt, was das Publikum schätzt, was ihm fehlt und was es in Zukunft noch bräuchte, damit sich noch mehr Besuchende gut aufgehoben und abgeholt fühlen“, erklärte Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Die Linke). Wirtschaftsbürgermeister Clemens Schülke (CDU) ergänzte: „Die Studie liefert nun wertvolle Einblicke in die Teilbranche Clubs und Livemusik: Von den jährlich 2,2 Millionen Gästen sind immerhin 20 Prozent Touristen. Die Branche holt also direkt Wertschöpfung in unsere Stadt, aber natürlich auch Lebensqualität und damit ein Argument, mit dem wir Fachkräfte und Investoren für Leipzig begeistern.“

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