In Kooperation mit anderen Bundesländern machten Leipziger Ermittler mehrere mutmaßliche Betrüger ausfindig. In der Stadt gab es zwei Feuerwehreinsätze. Und: Wegen Verdachts auf eine „staatsgefährdende Gewalttat“ fasste die Polizei in Berlin einen 29-Jährigen, welcher Anhänger der Hisbollah sein soll. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 15. April 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Ausgangspunkt Leipzig: Drei mutmaßliche Betrüger in Haft

Sieben Personen wurden namhaft gemacht, die im Verdacht stehen, sich an bandenmäßigem Betrug in ganz Deutschland beteiligt zu haben: Diesen Ermittlungserfolg meldeten die Polizeidirektion und die Staatsanwaltschaft Leipzig heute gemeinsam.

Ausgangspunkt war der versuchte Betrug an einer 62-Jährigen aus Leipzig, der sich bereits Anfang Januar ereignete: Der Frau wurde demnach durch „Polizeibeamte“ suggeriert, dass ihr Geld und ihre Wertsachen aufgrund geplanter Einbrüche in Gefahr seien. Daher solle sie ihr Bargeld „zur Sicherheit“ der„ Polizei“ aushändigen. Da die 62-Jährige misstrauisch geworden war, kam es aber zu keiner Geldübergabe, als ein Abholer bei ihr klingelte. Stattdessen nahmen echte Polizisten, die alarmiert wurden, den 23-Jährigen fest.

Gegen ihn erging Haftbefehl, ebenso vor wenigen Tagen gegen zwei weitere Männer (24, 25), die im Zuge der Ermittlungen identifiziert wurden. Dazu wurden am 10. April in Chemnitz und Waldbüttelbrunn nahe Würzburg Razzien durchgeführt. Der Ermittlungserfolg konnte durch eine Zusammenarbeit zwischen der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Cybercrime bei der Staatsanwaltschaft Leipzig und der Ermittlungsgruppe „Schock“ der hiesigen Kripo mit den Polizeidienststellen LKA 263 Berlin, LKA Schleswig-Holstein und den Kollegen der KPI Oberfranken erzielt werden, heißt es.

Verdächtiger Qualm im Doppelpack

Einige Arbeit für die Feuerwehr Leipzig: Wie die LVZ berichtet, hatten Bauarbeiter eine Rauchentwicklung aus dem Rohr eines Wohnkomplexes in der Gerberstraße bemerkt und den Notruf gewählt. Flammen wurden jedoch nicht festgestellt. Offenbar hatten Dacharbeiten den Qualm und entsprechenden Geruch verursacht. Es kam zu einer vorübergehenden Evakuierung von etwa 50 Anwohnern und Verkehrsbehinderungen.

Ein angebranntes Essen war zudem kurz vorher der Auslöser eines Alarms gegen 13:40 Uhr in der Arthur-Hoffmann-Straße unweit vom Bayerischen Bahnhof. Hier wurde ebenfalls verdächtiger Rauch bemerkt, der aus einem Mietshaus drang. Zum Glück gab es rasch Entwarnung.

Berlin: Verdacht auf staatsgefährdende Gewalttaten

In Berlin-Neukölln wurde ein junger Mann festgenommen, der als mutmaßlicher Hisbollah-Anhänger 2023 in den Libanon gereist sein soll. Dort habe er sich durch die Miliz an Schuss- und Kriegswaffen ausbilden lassen wollen, meldet die Tagesschau.

Konkrete Anschlagspläne des 29-Jährigen seien bisher nicht bekannt, rechtlich seien aber auch Vorbereitungen bereits unter Strafe gestellt, so die Behörden. Es werde wegen des Verdachts einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt. Die im ersten Halbjahr 2024 erfolgte Ausbildung des Mannes habe zum Ziel gehabt, dass dieser schwere Gewalttaten zur Vernichtung des Staates Israel begehen könne, so heißt es.

Spätestens im Mai 2024 könne er sich demnach entschlossen haben, sich nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 auf Seiten der Hisbollah an dem Konflikt zu beteiligen. Aufgefallen sei der Verdächtige dann vergangenes Jahr im Strafvollzug wegen einer möglichen Radikalisierung. Noch heute soll der 29-Jährige vor den Haftrichter.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

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Was sonst noch wichtig war:

Eine Lehrerin in Oelsnitz soll bereits Anfang des Jahres Opfer eines mutmaßlich rechtsextremen Übergriffs geworden sein – mit schweren Konsequenzen.

In Leipzig klärte die Bundespolizei über die perfiden Tricks von Taschendieben auf.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) will sein Amt offenbar behalten und kein Bundesminister werden. Bei der SPD ist indes die interne Abstimmung zum Koalitionsvertrag mit CDU/CSU gestartet, etwa 360.000 Mitglieder können sich zwei Wochen lang beteiligen. Die Jusos signalisierten bereits Ablehnung.

Kalenderblatt: Vor 100 Jahren …

Am 15. April 1925 beendet ein Fallbeil in Hannover das Leben von Fritz Haarmann: Der damals 45-jährige Serienmörder wird mit dem grausigen Tod von mindestens 24 Knaben, Teenagern und jungen Männern in Verbindung gebracht. Ermittlungspannen und Haarmanns Status als Polizeispitzel tragen vermutlich dazu bei, dass er erst spät gefasst wird.

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