Wenn die Museen nach ihrer coronabedingten Schließung wieder öffnen dürfen, wartet das Schillerhaus Leipzig in der Gohliser Menckestraße mit neuen Angeboten auf. Dazu gehört auch ein Tastmodell aus Bronze im Maßstab 1:100 gleich hinter dem Eingangsportal. Es ermöglicht insbesondere sehbehinderten und blinden Besuchern, sich eine Vorstellung des historischen Gebäudeensembles zu verschaffen.

Das eigentliche Schillerhaus wie auch das Kastellanhaus und der Garten sind in ihrer Lage zueinander, ihren Größenverhältnissen und ihrer Beschaffenheit in vielen Details zu ertasten.

Das Tastmodell wurde entworfen und realisiert von dem Bildhauer Jochen Zieger und der Bronzebildgießerei Noack aus Leipzig. Die beiden haben bereits langjährige Erfahrung mit Tastmodellen aus Bronze vorzuweisen, auch die beliebten Modelle vor der Universitätskirche am Augustusplatz und das der Thomaskirche auf dem Thomaskirchhof stammen aus der Bronzebildgießerei Noack.

Die Erfahrung zeigt, dass inklusive Angebote wie diese auch bei allen anderen Besuchern und Neugierigen ausgesprochen beliebt sind, betont das Stadtgeschichtliche Museum.

Das 1:100 Bronzemodell des Schillerhauses wurde Ende November 2020 in der Menckestraße eingeweiht. Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Nadine Gerth
Das 1:100 Bronzemodell des Schillerhauses wurde Ende November 2020 in der Menckestraße eingeweiht. Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Nadine Gerth

Zugleich erhalten Besucher die Möglichkeit, sich mithilfe eines mobilen Audioguides auf einem Hörrundgang durch die Anlage und die Ausstellung führen zu lassen, der ebenfalls speziell für sehbehinderte und blinde Gäste entwickelt wurde.

Hier versetzen nicht nur Texte und Beschreibungen, sondern auch Musikbeispiele den Besucher in die Sommermonate des Jahres 1785, in denen Friedrich Schiller in diesem Bauernhaus in Gohlis lebte, neue Freundschaften schloss und unter anderem an seiner berühmten „Ode an die Freude“ arbeitete. Für den Hörrundgang zeichnet die Berliner Firma Linon. Medien für Museen verantwortlich.

„Modell und Hörrundgang sind erste inklusive Angebote im Schillerhaus. Weitere Angebote werden in den nächsten Jahren folgen, wobei es in der denkmalgeschützten Anlage aus dem 18. Jahrhundert immer schwer bleiben wird, wirklich Barrierefreiheit herzustellen“, erklärt Ulrike Dura, stellvertretende Direktorin und Leiterin des Bereichs Kunstsammlung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.

Beide Projekte wurden gefördert durch das Investitionsprogramm Barrierefreies Bauen 2020 „Lieblingsplätze für alle“ des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig.

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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