Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig präsentiert seit Mittwoch, 13. April, in der Ausstellung „Die Welt als Würfel. 5.000 Jahre Glück im Spiel“ mit der Würfelsammlung des Leipzigers Jakob Gloger eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen zur Kulturgeschichte des Spielwürfels. Die interaktive Ausstellung mit zahlreichen Angeboten zum selbst Spielen ist vom 13. April bis 18. September im Haus Böttchergäßchen zu erleben.

Ein nur scheinbar banaler Gegenstand mit Jahrtausenden Geschichte

Alle hatten ihn bereits in der Hand, aber nur wenige kennen seine Ursprünge. Als eines der ältesten Spiel-Kulturgüter der Menschheit blickt der Würfel zurück auf eine 5.000-jährige Geschichte. In der Ausstellung begeben sich die Gäste auf eine Zeitreise: von der Zukunft zurück zu den Anfängen des Würfels. Dabei zeigt das Stadtgeschichtliche Museum die Leipziger Privatsammlung von Jakob Gloger – eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen zur Kulturgeschichte des Spielwürfels.

Neben der Geschichte weltbekannter Würfelspiele wie „Mensch ärgere Dich nicht“ oder „Backgammon“, können auch der vergessene Bestseller „Glocke und Hammer“ und andere kuriose Objekte entdeckt werden. Was hat z.B. Parfum in Würfeln zu suchen und wie hängen ein Mini-Würfel, ein Schuhabsatz und eine Schnupftabakdose zusammen?

Was man in der Ausstellung erleben kann

Die Zeitreise in der Ausstellung „Die Welt als Würfel. 5.000 Jahre Glück im Spiel“ beginnt in der Zukunft und Gegenwart: Modernes Würfeldesign trifft hier auf bahnbrechende Innovationen aus den letzten Jahrzehnten. Nach Durchquerung von DDR und BRD wirft die Reise ein Schlaglicht auf die Weltkriege und den Kolonialismus. Brett- und Werbespiele um 1900 folgen einer Reihe bemerkenswerter mechanischer Würfelautomaten. Die unterschiedlichen Materialien und Formen der Würfel im 18. und 19. Jahrhundert werden in den Fokus genommen, wie auch die Verteufelung und Kriminalisierung des Würfelspiels im Mittelalter.

Der Leipziger Würfelsammler Jakob Gloger, Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger und Tim Rood, Kurator der Ausstellung, eröffnen „Die Welt als Würfel. 5.000 Jahre Glück im Spiel“ im Haus Böttchergäßchen des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. Foto: SGM, Markus Scholz
Der Leipziger Würfelsammler Jakob Gloger, Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger und Tim Rood, Kurator der Ausstellung, eröffnen „Die Welt als Würfel. 5.000 Jahre Glück im Spiel“ im Haus Böttchergäßchen des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. Foto: SGM, Markus Scholz

Letztlich führt die Reise zurück bis zu römischen Würfeln, einem Wurfstäbchen aus dem Alten Ägypten und zu den ältesten bekannten Spielwürfeln der Welt aus dem heutigen Irak und Iran. Schwerpunkte werden in verschiedenen Epochen gesetzt: mit den Unterkapiteln zum Leipziger Automatenhersteller ROVO, dem Klassiker „Mensch ärgere Dich nicht“, dem vergessenen Spiel „Glocke und Hammer“ und der 4.000 Jahre alten Backgammon-Familie. Herzstück der Ausstellung ist ein begehbarer Würfel, der den Spielwürfel in der Popkultur thematisiert und Aspekte von Musik, Alltagsgegenständen, Schmuck und Tätowierungen aufgreift.

Die Schau bietet zudem mehrere Möglichkeiten zum Ausprobieren von historischen Spielen, ein Spielzimmer mit einer Auswahl an aktuellen Gesellschaftsspielen und eine interaktive Wand, an der kreativ den Anfängen des Würfels nachgegangen werden kann.

Abgerundet wird das Projekt durch ein umfangreiches Rahmenprogramm und spannende Vermittlungsangebote, die verschiedene Zugänge zum Würfel bereithalten.

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