Es gibt diese Orte in einer Stadt, an denen man einfach innehalten muss, weil sie einen ansprechen, unverwechselbar sind und auch noch von einer Schönheit, die ganze Generationen von Künstler/-innen in ihren Bann zieht. So ein Ort ist die Könneritzbrücke, die Schleußig und Plagwitz miteinander verbindet. Der Leipziger Dichter Ralph Grüneberger hat ihr jetzt einen eindrucksvollen kleinen Filmessay gewidmet.

„Eine Brücke wie keine andere“, heißt er. Er ist auf Youtube leicht zu finden. Wir haben ihn hier gleich verlinkt. Er erzählt auch von einem anderen Thema, das Ralph Grüneberger seit Jahren beschäftigt: die Leipziger Künstler/-innen. Und zwar nicht die der berühmten Leipziger Schule oder der Neuen Leipziger Schule, sondern jene, die ihre Heimatstadt und deren Bewohner immer wieder als Motiv wählen.

Die ihrer Neugier nachspüren und den Gefühlen, die sie mit der Stadt und ihren zuweilen frappierenden Orten verbindet. Und manche dieser Orte werden immer wieder zum zentralen Motiv von Gemälden und Zeichnungen, weil sie mehr zeigen als ihren Zweck, ihre pure Nützlichkeit.

„Es ist unschwer zu erkennen, Brücken faszinieren mich, und ich bin froh, dass die Brücken in Sachsen einen Schwerpunkt bilden werden in dem Reiseführer Sachsen, an dem ich schon seit langem im Auftrag des Gmeiner Verlages arbeite und dessen Konvolut aus Fotografien und Texten ich im April nächsten Jahres abschließen werde, damit das Buch dann 2022 endlich erscheinen kann – und viele Besucher nach einer dann hoffentlich schon überwundenen Abstinenz wieder in meine Heimatregion reisen lassen wird“, erzählt Ralph Grüneberger.

Das wird ganz bestimmt ein sehr lyrischer Reiseführer. Und wer mit Dichter/-innen und Künstler/-innen reist, landet unter Garantie eher nicht an den üblichen überlaufenen Orten, sondern dort, wo der stillere und nachdenklichere Blick auf die Stadt möglich ist. Und auf das Leben darin. Und nichts erzählt bildhafter vom Leben als steter Übergang als eben Brücken.

Eine Brücke wie keine andere. Filmessay von Ralph Grüneberger. Kamera, Schnitt und Ton Patrick Wenig

Der Filmessay entstand quasi aus der Arbeit heraus, berichtet Ralph Grüneberger: „Als ich im Sommer hörte, dass im Format kulturdigital Projektförderung beantragt werden kann, habe ich Ende Juni die Idee zu einem Film über die Leipziger Könneritzbrücke als beliebtes Motiv der bildenden Kunst formuliert, im Juli erhielt ich den Auftrag von der Sächsischen Staatskanzlei für meinen Brückenfilm und habe glücklicherweise schnell mit Patrick Wenig, Jörg Schneider und Axel Thielmann ein Team dafür bilden können, um den Film – trotz der coronabedingten Einschränkungen – binnen vier Monaten zu realisieren. Desgleichen fand ich viel Unterstützung und Mitwirkung. Hervorheben möchte ich dabei Bettina Haller, die dabei geholfen hat, dem Kurzfilm einen roten Faden zu geben.“

Bettina Haller ist die Künstlerin, der man im Film direkt dabei zuschauen kann, wie sie die Könneritzbrücke in eine fast surreale Grafik verwandelt.

„Mein Dank gilt allen, die geholfen haben, den Film Wirklichkeit werden zu lassen, und er gilt ebenso allen, die dabei helfen, diesen Film zu verbreiten“, sagt Ralph Grüneberger.

Seien Sie einfach neugierig. Der Filmclip zeigt, wie emotional man über eine ganz und gar nicht gewöhnliche Brücke in Leipzig erzählen kann.

Den Blick haben für das Eigentliche im Bild: Ralph Grünebergers Monographie über den Leipziger Maler Gert Pötzschig

Den Blick haben für das Eigentliche im Bild: Ralph Grünebergers Monographie über den Leipziger Maler Gert Pötzschig

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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Es gibt 2 Kommentare

Ja. sehr schön und interessant. Ich liebe diese Brücke.
Vielen Dank für die Bereitstellung des Videos, das wäre mir sonst entgangen.
Ist die genannte Bettina Haller die nämliche aus Chemnitz, Inhaberin einer kleinen, aber feinen Druckwerkstatt?

Eine sehr schöne Aktion. In der Foto- und Videocollage hätte ich mir noch eine Würdigung des Auftritts der Brücke im Welthit “Die Da” von die Fantastischen Vier gewünscht.

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