Der Notenspur Leipzig e. V. präsentiert am Donnerstag, dem 20. April, im Neuen Schauspiel Leipzig in Kooperation mit dem livelyriX e. V. eine Begegnung von Poesie und Barockmusik. „Babel Bach“ ist Teil des mehrjährigen Kooperationsprojektes „Europäische Notenspuren. Bach und die Kunst der Bewegung.“, das der Notenspur-Verein gemeinsam mit Kulturinstitutionen aus Modena/Italien und Lyon/Frankreich in allen drei Ländern durchführt.

Gerade in Krisenzeiten bewährt sich Kultur als verbindende Brücke zwischen Menschen unterschiedlicher Sprache. Anders als bei der babylonischen Sprachverwirrung werden bei „Babel Bach“ die Sprachen der Künstlerinnen und Künstler auf faszinierende Weise zusammengeführt durch die Musik Bachs.

Babel Bach ist gleichzeitig eine gemeinsame europäische Ehrung für den berühmten Kantor und Musikdirektor, der vor 300 Jahren sein Amt in Leipzig angetreten hat. Die Musik ist kein bisschen gealtert, sondern eine Quelle der Inspiration.

Angestoßen durch die spirituelle und künstlerische Suche des jungen Bach bei seinem „Pilgerweg“ zum berühmten norddeutschen Komponisten und Organisten Buxtehude in Lübeck, haben sich die Texte entwickelt, die jeweils in der Muttersprache der Poetin Josephine von Blütenstaub (Leipzig) und der Poeten Simone Savogin (Mailand) und Mehdi Krüger (Lyon) wiedergegeben und durch die gemeinsame „Muttersprache Musik“ miteinander verwoben und vertieft werden.

Franck-Emanuel Comte (Cembalo und musikalische Leitung) sowie Aude Walker-Viry (Cello) von Le Concert de l’Hostel Dieu Lyon bringen das Fundament der musikalischen Bewegung in die Zusammenarbeit ein, Tiko als früherer Weltmeister in Human Beatbox verbindet den Rhythmus Bachs mit heutigem Zeitgefühl – eine faszinierende Reise zu unseren gemeinsamen Wurzeln und Herausforderungen.

Josephine von Blütenstaub und Simone Savogin bei der Premiere in Lyon. Foto: Florent de Gaudemar
Josephine von Blütenstaub und Simone Savogin bei der Premiere in Lyon. Foto: Florent de Gaudemar

Mehdi Krüger sagt über seine Erfahrungen bei „Babel Bach“: „Wie im Fluss des Lebens segeln wir, getragen von den Wellen der Barockmusik, auf der Suche nach Selbstakzeptanz durch Stürme der Angst und Wolken des Zweifels. Babel Bach ist ein Zusammentreffen von Sprachen auf Franck-Emmanuel Comtes Brücke zu Bach.“

Die drei Poetinnen und Poeten haben im Herbst 2022 mit der Arbeit an ihren Texten begonnen und sich Ende Oktober in Leipzig kennengelernt. Im Februar trafen sie sich in Modena, Italien wieder und waren im März 2023 eine Woche in Lyon zu Gast, um intensiv mit den beteiligten Musikerinnen und Musikern zu arbeiten.

Begleitend zum künstlerischen Schaffensprozess finden in jedem Land Workshops mit den Künstlerinnen und Künstlern für angehende Slam-Poetinnen und -Poeten statt, die sich im Zusammenspiel mit Musik ausprobieren wollen.
Die Premiere hat „Babel Bach“ Ende März in Lyon erlebt. Von Leipzig wandern Poesie und Musik dann nach Modena.

Die Europäischen Notenspuren werden von der Europäischen Union im Programm Kreatives Europa, von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Stadt Leipzig gefördert.

„Babel Bach“, Donnerstag, 20. April, 20 Uhr, Neues Schauspiel Leipzig
Vorverkauf: 7 Euro/Abendkasse: 8 Euro

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