In Leipzig demonstrierten am Samstag, den 9. Mai, erneut mehrere hundert Menschen gegen eine „Corona-Diktatur“ und angebliche Verschwörungen von Politik, Medien und „Finanzelite“. Weil sich immer mehr Rechtsradikale diesen Kundgebungen anschließen, möchte das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ab Montag gegen die Corona-Demos protestieren.

Gegner/-innen der Corona-Maßnahmen haben sich am Samstag, den 9. Mai, erneut bei einer verschwörungsideologischen Kundgebung versammelt. Auf dem Nikolaikirchhof waren etwa 250 Personen – deutlich mehr als vor einer Woche. Gegenprotest fand nicht statt.

Die erste Rednerin erklärte, dass man weder links noch rechts sei, sich eine friedliche Zukunft wünsche und für die weiteren Redebeiträge auf der Kundgebung keine Verantwortung übernehme. Die Rednerin selbst behauptete, dass Deutschland seit acht Wochen eine „Corona-Diktatur“ sei und es zu Beginn der Krise eine „Propagandaaktion“ der Medien gegeben habe.

Ähnlich hatte sich in den vergangenen Tagen ein anderes Mitglied des Orgateams im Telegram-Kanal der mittlerweile „Bewegung Leipzig“ genannten Initiative geäußert. Eine mögliche Impfpflicht bezeichnete er dort als „Faschismus“ und die Zeitungen würden erst jetzt „beginnen, die Wahrheit zu schreiben“. Woraus folgt, dass sie aus seiner Sicht bislang gelogen haben. Im Duktus von Legida und ähnlichen Gruppen schrieb er zudem: „Die Menschen wachen auf!“

Masken als Teil eines geheimen Planes

Die Rednerin auf der heutigen Kundgebung behauptete zudem, dass die Politik mit der Maskenpflicht Angst und Misstrauen in der Bevölkerung verbreiten wolle. Für den Schutz vor dem Coronavirus seien sie hingegen wirkungslos. Hierzu ist festzuhalten: Zwar bieten normale Alltagsmasken jenen, die sie tragen, keinen Schutz – aber sie können unter Umständen andere schützen, weil sie einen Teil der Virentröpfchen abhalten. Schutz entsteht also dadurch, dass alle Masken tragen.

In weiteren Redebeiträgen tauchten bekannte Stichworte wie „Finanzelite“ und „Bill Gates“ auf. Auch der Ausruf „Wir sind das Volk“ und Verweise auf die „Friedliche Revolution“ waren mehrmals zu hören – in diesem Punkt ähnelte die heutige Kundgebung ebenfalls den Legida-Demonstrationen, wo man sich im Widerstand gegen eine „Merkel-Diktatur“ sah. Ein Redner sprach heute von einem „Systemwechsel“, der stattfinden müsse.

Neben der in einer Rede erwähnten „Finanzelite“ fanden sich in einem anderen Beitrag weitere Aussagen mit antisemitischen Denkmustern. Dort war vom „Volk“ die Rede, das „Werte“ und „Leistung schaffe“ – im unausgesprochenen Gegensatz zum „raffenden Finanzkapital“. Auf die Frage „Was schafft Politik?“ antworteten die Versammlungsteilnehmer/-innen: „Nichts!“

Immer mehr Rechtsradikale dabei

Das Spektrum der Teilnehmenden war erneut breit gestreut – allerdings zeigt sich ein immer stärkerer Zulauf von erkennbar Rechtsradikalen, darunter „Reichsbürger“, die im Gespräch mit anderen Anwesenden behaupteten, dass Deutschland eine Firma sei. Zudem gab es auf mitgebrachten Gegenständen verschiedene Verweise auf Verschwörungstheorien.

Die Teilnehmenden standen dicht gedrängt und überwiegend ohne Gesichtsbedeckung nebeneinander. Von der Versammlungsleitung kamen – offenbar auf Wunsch des Ordnungsamtes – drei Aufforderungen, dies zu ändern. Die Anwesenden reagierten zunächst gar nicht, dann mit Buh-Rufen und Pfiffen. Ordnungsamt und Polizei wiederum reagierten nicht auf die Missachtung der Durchsagen.

In den kommenden Tagen sind weitere Versammlungen geplant. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ kündigte heute an: „Ab Montag gibt es Widerspruch auf der Straße.“

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Es gibt 18 Kommentare

Liebe Monika, liebe Freunde des Mythos von den Verschwörungstheorie-Spinnern, ja, es gibt tatsächlich nicht nur schwarz-und-weiß! Statt dessen gibt es jedoch schwarz-auf-weiß. Nämlich heute das intern ignorierte und deshalb von einem Menschen mit Gewissen veröffentlichte Analysepapier aus dem Bundesinnenministerium, vom BMI höchstselbst als echt bestätigt: https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/exklusiv-auf-te-ein-vorwurf-koennte-lauten-der-staat-hat-sich-in-der-coronakrise-als-einer-der-groessten-fake-news-produzenten-erwiesen/ .
Oder hier:
ab minute 44:24 https://www.youtube.com/watch?v=n3WctUimtgw
Und wer sich auch für das interessiert, was wirklich gerade mit unseren Kindern passiert: aaO ab Minute 12 ein statement von KinderärztInnen und SozialpädagogInnen.
Also hört bitte endlich auf, uns in irgendeine rechte/antisemitische/Spinner-Ecke zu stellen, nur weil wir nicht alles glauben, was uns erzählt wird, auch wenn es uns täglich auf allen Sendern ins Hirn geschissen wird. Danke.

Hier gibt es unterschiedliche Meinungen und das finde ich gut so. Denn es gibt nicht Schwarz oder Weiß, sondern immer noch etwas dazwischen. Wir sollten wieder mehr sachlich miteinander reden und die Argumente der anderen Meinung auch anhören und nicht niederschreien oder abtun. Und vor allem ganz genau hinhören, aus welcher Ecke was kommt und den gesunden Menschenverstand einsetzen. Es gibt nicht nur eine Wahrheit! Ich halte mich jedenfalls freiwillig an die Abstandsregeln usw. Man muss auch bedenken, dass Wissenschaft aus Erkenntnissen besteht und die können sich jederzeit ändern. Auch muss man sich fragen, wem nützen irgendwelche Theorien! Welche Interessen könnten bestehen? Es muss sich grundsätzlich etwas an unserer Lebensweise ändern, sodass unser Planet nicht weiter zersört wird, denn neue Viren springen auch auf Menschen über, wenn der Lebensraum von Tieren zerstört wird und es immer weniger Arten gibt.

Ich habe das nun nochmals genau gelesen:

Dieser Artikel bildet überhaupt nicht die tatsächliche Veranstaltung ab. Es waren auch keine 250 sondern eher 600-700 Menschen dabei. Rechte oder Linke, Nazis oder Antisemiten, wenn überhaupt waren die nur vereinzelt da, alle mucksmäuschenstill still. Keiner außer der LIZ hat Stress gemacht

@wissleipin: diese Angst teile ich! Ich schreibe es mal so salopp, aber mir kommt es so vor, als würde man viele Leute geradezu in die Arme der Rechtspopulisten treiben. Ob man diese Leute nun doof findet, ist egal, denn es ändert nichts daran, dass diese Leute in Zukunft verärgert und evtl. sogar radikalisiert demnächst auch ihr Wahlverhalten ändern können – zugunsten von AfD. Und dann? Momentan schneidet die CDU gut ab bei den Umfragen, aber bis zur nächsten Wahl, wenn dann die Arbeitslosenzahlen auch steigen usw. vergeht noch Zeit und Gauland&Co. werden ihre Chancen zu nutzen wissen und ihre Arme weit öffnen.

Und auch wenn man standhaft so tut, als wäre alles gut so wie es ist, es existieren einfach im Gesundheitswesen neoliberale Tendenzen, nicht zum Guten. Neu ist das doch nicht. Und wenn ich den Artikel von Deutschlandfunk Kultur und auch den Hinweis zur Heinrich Böll Stiftung recht interpretiere, hat auch manch abstruse Verschwörungstheorie einige wahre Hintergründe. Wenn Deutschlandfunk Kultur es 2018 in einem Artikel beschreibt, mit welchem Recht beschimpfen wir Leute als dumme Aluhutträger, die sich heute auf genau die Umstände beziehen, die in diesem Artikel des ÖR beschrieben werden?

Es ist eben ein altes Muster: Die Staaten wollen kein Geld ausgeben fürs Gesundheitswesen, dann wird gespart, wird privatisiert. Selbst bei der WHO springen dann Konzerne als Großspender ein und nehmen Einfluss. Völlig banal, denn eine Organisation, die nicht von der Allgemeinheit finanziert wird, sondern laut Deutschlandfunk Kultur zu 80% von Spenden abhängig ist, wird immer innerlich zerissen sein in ihrem Tun. Das ist tragisch.

Wenn nun irgendjemand dagegen protestiert, dass das Gesundheitswesen global privatisiert wird und nach und nach immer mehr von Konzernen beeinflusst wird, was ist daran falsch?

Im Falle von Corona ist das nun eine ambivalente Situation. Man weiß ja schlicht viel zu wenig über den Virus und wird noch Jahre daran forschen, schätze ich. Vielleicht sogar Jahrzehnte. Auch betreffs der Zählweisen schien ja zeitweise Konfusion vorzuherrschen (jedes Land zählt etwas anders, Kommunen melden Zahlen verspätet weiter, und vor allem nach welchen Kriterien wird erfasst – das ist alles nicht standardisiert (?), was ja nachvollziehbar ist in einer neuen Situation, was aber auch bedeutet, dass wir alle eben nicht viel bzw. nicht genug wissen, um die Lage konkret einschätzen zu können!).

Nun kann alles sein, übermorgen eine schlimme zweite Welle von Erkrankungen, oder nur ein kleines regionales Aufflammen, oder Corona wabert in der Zukunft immer mal umher wie viele andere Viren und wird auf unsere Lebensweisen gar nicht mal soviel Einfluss haben. Wer weiß das jetzt schon.

Das soll Corona nicht verharmlosen, aber auch andere Krankheiten und Viren können sehr gefährlich sein und werden oft aber nicht in dieser Intensität wahrgenommen. Ist dieser Gedanke eine Verschwörungstheorie?

Laut Spiegel (ich hoffe, der verbreitet doch wohl keine Verschwörungstheorien) befürchten diverse Organisationen weltweit Millionen (!) von Toten aus, die an Krankheiten sterben, die momentan schlicht nicht wahrgenommen werden (obwohl es da Medikamente und Therapien gibt, aber man finanziert momentan eben lieber Corona-Forschung).

https://www.spiegel.de/politik/ausland/wegen-coronavirus-weltweiter-anstieg-an-tuberkulose-masern-malaria-befuerchtet-a-1e8491eb-f5a1-4d29-912c-21686250710d

Ich persönlich würde momentan auf keine Demo gehen, eben weil keiner abschätzen kann, wie gefährlich Corona konkret ist. Einiges deutet darauf hin, dass wir uns um den Fortbestand der Menschheit jedenfalls keine Sorgen machen müssen, aber ich würde Corona auch nicht freiwillig austesten.

Und selbst ohne Corona würde ich nicht auf eine Demo gehen, wenn ich mitbekomme, dass diese im Untergrund von Rechtspopulisten unterwandert wird. Dies ist aber ein generelles und ganz anderes Thema. Kann ja auch sein, dass es mal eine Demo gegen das Insektensterben oder sonst ein beliebiges Thema gibt, wie kann man ausschließen, dass die Rechtspopulisten auch hier anfangen, mit zu demonstrieren? Prinzipiell ist das ja nicht die Schuld der Demo-Anmelder, sondern hier wird doch das Demonstrationsrecht gezielt von den Rechten ad absurdum geführt – wie könnte man denn dieses Problem lösen? Auf das Demonstrationsrecht verzichten? Kann ja auch nicht die Lösung sein!

Es ist eben alles nicht so einfach, weder ist es so einfach, dass ein böser Millionär zur Weltherrschaft greift und Mikrochips implantiert, noch ist es so einfach, dass die WHO über jeden Zweifel erhaben ist und dass die Wissenschaft alles weiß und nie Fehler macht und dass Vater Staat immer Recht hat. Ich fürchte, es ist alles weitaus komplizierter und vielschichtiger.

Gut wäre es, würde die Gesellschaft offen über Themen wie

– stabile und konzernunabhängige oder von Großkonzernen finanzierte Gesundheitswesen
– Umgang mit und Wertung von Krankheiten
– Verbesserungen im Umgang mit Pandemien
– Unterwanderung des Demonstrationsrecht als Grundrecht durch Rechtspopulisten

usw. diskutieren. Kann man ja auch mit Sicherheitsabstand! Kann man sogar digital. Und sollte zum Schaden nicht sein, vielmehr würden manche Menschen sich ernst genommen fühlen und sich, anstatt sich zu radikalisieren, evtl. sogar aktiv an der Demokratie mit teilhaben.

Das “Abdriften” der LIZ beobachte ich seit der Leipziger OBM-Wahl – was nicht heißen soll, dass diese Inzidenz die entscheidende Variable ist. Links-faschistisch, eine Kombination, über die ich noch nie nachgedacht habe.

Ich habe die Veranstaltung für ca. 30 min besucht, um mir ein Bild zu machen. Meine Beobachtungen stimmen mit dem Bericht nicht überein (s. Kommentar m.k.). Die meisten Menschen brachten eine generelle Unzufriedenheit über die derzeitige politische Situation zum Ausdruck. Rechtsradikale habe ich persönlich nicht gesehen, was nicht heißt, dass nicht eventuell einzelne Personen dabei waren – jedenfalls nicht in der Mehrheit. Aber wenn die vielen kritischen Menschen jetzt nicht von den linken Kräften abgeholt werden, werden es (wieder) die Rechten tun.

@m.k. (@mr nice 🙂 )
“Allerdings hat ein Thema vermutlich die Mehrheit beschäftigt: sie fühlen sich von den gewählten VolksvertreterInnen nicht mehr repräsentiert. Darüber könnten die VolksvertreterInnen nachdenken.”

das zitat zeigt ja ganz wunderbar das problem bei euch auf: 250 leute fühlen sich in ihrem wirren treiben als unrepräsentierte mehrheit.
vielleicht nochmal nachlesen wie das mit der demokratie genau funktioniert.

Es ist fast schon beneidenswert, dass Menschen eine derart komplexe und widersprüchliche Welt standhaft so einfach sehen und alle Dilemmata so wunderbar ausblenden können. Sicherlich schläft man so auch besser.

„Am 1. Mai haben in Schwerin 150 Ärzte (!) gegen die Corona-Maßnahmen protestiert“?
Da ich doch immer wieder staune, wie leichtgläubig bisher eigentlich als kritisch erscheinende Kommentatoren,
einfach irgendwas übernehmen und verbreiten ohne dessen Richtigkeit zu überprüfen,
habe ich mir das mal angeschaut:
Also, am 1. Mai gab es in Schwerin eine angemeldete Mahnwache mit dem Thema „Grundgesetz wiederherstellen – Corona-Kontaktsperre sofort beenden“.
50 Personen waren erlaubt, mit Abstandsgebot.
Nachdem es wesentlich mehr, wohl auch sehr viele ‚Schaulustige‘, geworden waren, die sich an kein Abstandsgebot hielten,
und Einzelne auch die Polizei provozierten,
mussten die Veranstalter die Versammlung beenden.
https://schwerin-lokal.de/schwerin-versammlung-musste-beendet-werden/

Als Veranstalter tritt ein „Impfkritischer Stammtisch Schwerin“ namentlich Dr. P. Platzer auf.
Nun, eine Homöopathtin, deren ‚Geschäftsmodell‘ von den gesetzlichen Krankenkassen (zumeist) nicht bezahlt wird:
homoeopathie-schwerin.de/home/klassische-homoeopathie/abrechnung/

In wieder auch ruhigeren Zeiten gerne auch mal eine Diskussion über den Placebo-Effekt von ‚Liebesperlen‘ ^^
aber hier geht es aus meiner Sicht, um grundsätzliche Aufrufe gegen (Masern-)Impfungen, als egoistische Geschäftsgrundlage.
Da finden sich dann Schwindel-Ärzte, Tierärzte und andere Heiler und Rechtsanwälte zusammen,
die privat wirtschaften, also keine gesetzlich Versicherten behandeln.

Nun und diese, verstärken die Ängste der Menschen, indem sie diese verunsichern.
Wichtig wäre doch die Impfstoff-Entwicklung gegen Covid-19-Viren zu beobachten und zu unterstützen,
da es keine Freiheit gibt, solange das Virus töten kann.

Und wie man an der ‚Heinsberg-Studie‘ sehen kann, sollte man genau schauen, welche wirtschaftlichen Interessen dahinterstehen,
wenn eine Studie(Impfstoff) zu früh herausgegeben wird.

Und zu der Ansteckungskurve, ich kann mich noch an den 2. Wahlgang zur OB-Wahl am 1. März erinnern.
Da gab es noch keine gesetzlichen Vorgaben. Aber zumindest ich, habe mich freiwillig bemüht, niemandem zu nahe zu kommen.
Aber mit Vernunft alleine funktioniert das halt nicht.

Und erstmal zuletzt, diese ‚Geschäftstüchtigen‘, denen ihr Kita-Anti-Masern-Impf-Programm weggebrochen ist,
die werden sich einen Dreck scheren, wer sie unterstützt bzw. werden das, wie schon bei vergangenen Montagsmahnwachen, auch nicht können.

Da freue ich mich über aufmerksame Beobachter, weil ansonsten könnte man ja an der steigenden (und künstlich angeheizten) Unvernunft der Menschen selber ‚blöd‘ werden.
Also, nicht nur deswegen, Dankeschön, lieber René Loch und der L-IZ sowieso für ihre all umfassenden Recherchen und Berichterstattung. <3

Hier noch mal ein mdr-Beitrag zur Masern-Impfung (gute Nerven wünsche ich, wenn man das Leiden sieht. Aber irgendwie habe ich ja immer noch die Hoffnung, das es beim Nicht-Impfen eigentlich um die 'brutalen' Spitzen-Geräte aus DDR-Zeiten geht, da kämpfe ich heute bei Blutentnahmen auch immer noch mit meiner Phobie ^^):
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/gesellschaft/kinder-pflicht-impfen-masern-gegner-100.html

PS: Und die "150 Ärzte" in Schwerin habe ich einfach nicht gefunden, sorry ^^

Auch wenn die Verschwörungstheorien oft hanebüchen sind. Über manches sollte man dringend diskutieren.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/unabhaengigkeit-der-weltgesundheitsorganisation-das-dilemma.976.de.html?dram%3Aarticle_id=423076&fbclid=IwAR3XAyhZQ50IRo3X8IeSPbgipnJ4knZyGTmLVl2Pz5xGyMbzeGGSRHRRjRM

“80 Prozent ihres Budgets bezieht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen aus zweckgebundenen Spenden. Damit üben die Geldgeber maßgeblichen Einfluss aus – und bringen oft eigene wirtschaftliche Interessen mit.”

(Ich hoffe, Deutschlandfunk Kultur ist eine seriöse Quelle…)

Begründete Bedenken mancher (die teilweise aus dem Medizinsektor kommen, wenn ich das recht verstehe, also auch Einblicke haben) abzutun, löst kein Problem.

Prinzipiell sind wir ja auch in einer Situation voller Dilemmata – fällt aber anscheinend keinem auf?

Und der Journalismus? Denkt nur in Schablonen und scheint nur zwei Seiten zu kennen, die seriöse Wissenschaft und die verrückten Aluhutträger.

Ja wenn das so einfach wäre! Ist es aber nicht.

Es wäre zielführend, wenn die Menschen sich den schwierigen Fragen stellen, anstatt sich entweder in bizarren Verschwörungstheorien zu ergehen oder nur “Aluhutträger” zu krakeelen, wenn einer mal einer anderen Meinung ist. Dafür müssten Menschen miteinander reden und nicht gegeneinander. Und sich auch gegenseitig zuhören. Auch sollte man die Ängste der Menschen Ernst nehmen, anstatt sie zu belächeln.

Das meint: die Angst vor dem Corona-Virus mit all seinen Unwägbarkeiten. Diese Ängste muss man Ernst nehmen!

Das meint aber ebenso auch: die Angst vor einer Pharmaindustrie, die gekonnt Einfluss nimmt auf Politik. Auch diese Ängste sollte man ernst nehmen!

Ich sag nur Opioidkrise in den USA! Sowas hat sich auch kein Verschwörungstheoretiker ausgedacht, dies ist leider real.

Wie sich alles entwickeln wird, können wir erst hinterher sagen.

Da bin ich ja mal platt :
Die ersten fünf Kommentare bestätigen ja gerade mustergültig den Artikel den sie kommentieren, und ja eigentlich als unwahr und oder einseitig darlegen wollen. Das ganze Geseiere von der Corona/Hygiene/Merkel-Diktatur ist ja schon an sich unerträglich. Es negiert Tatsachen und unsere Lebenswirklichkeit. Wer wissen will wie es in einer Diktatur zugeht kann sich ja mal Ungarn oder die Türkei ansehen wo die Krise gerade dazu genutzt wird um Bürgerechte abzubauen. Und das diese Art von Protesten fast ausschließlich sich von einschlägigen Verschwörungstheorien speisen, kann man, so man den will, in jedem Bericht von diesem Demos nachlesen. Was da verlautbart wird ist im besten Fall skurril oder dumm, meistens jedoch gefährlich oder gar Menschen verachten. Ich hoffe doch weiter hier so umfassend und objektiv informiert zu werden.
Übrigens gibt es in unserer direkten europäischen Nachbarschaft zum Teil ganz andere Einschränkungen da wird die Ausgangssperre wirklich auch so umgesetzt, nur zum Arzt/Arbeit/Einkauf und wird auch streng kontrolliert. Das ist doch in Deutschland alles noch recht entspannt und ebend angemessen.

Das Problem ist nicht die vermeintliche “Hetze” der l-iz. Das Problem ist die Indifferenz der Versammlungs-Orga zu den Rechtsradikalen und “Reichsbürgern”, die sich offenbar zunehmend zu solchen Protesten dazugesellen. (Die Unterscheidung zwischen den einen und den anderen konnte ich beim Lesen des Artikels durchaus ausmachen, von einer Gleichsetzung aller Demonstrierenden mit “Nazis” kann also keine Rede sein.) Auch wenn es sich bei der Kritik an Mundschutzpflicht, Abstandsregeln, Kita-Schließungen etc. um ein legitimes Anliegen handelt: Es reicht nicht, zu verkünden, man sei weder links noch rechts und übernehme keine Verantwortung für andere Redebeiträge, also für die Meinung anderer. Das ist zweifellos eine wichtige Feststellung, aber ebenso wichtig wäre es – gerade unter dem Vorzeichen, dass man sich für die Rechte von Menschen einsetzen will – sich von menschenfeindlichen Positionen anderer Protestteilnehmer explizit zu distanzieren. Jedenfalls, sofern man diese Positionen nicht teilt.
Und eben diese Positionen sind es, gegen die sich die angekündigten Gegenproteste richten sollen, wie es dem Artikel ja auch zu entnehmen ist.

Wenn man sich mit Menschenfeinden gemein macht, selbst wenn das unfreiwillig geschieht, und diesen Umstand ignoriert, braucht man sich über entsprechende Berichterstattung nicht zu wundern.
Als “Diffamierung” kann ich den Bericht nicht verstehen. Soll die l-iz verschweigen, welch Geistes Kind der eine oder andere Demo-Teilnehmer offenkundig ist?

Den jungen Mann mit dem “Mundschutz = Hakenkreuz”-Spruch finde ich übrigens besonders putzig. Da wird ja nicht nur der Regierung unterstellt, faschistisch, gar nationalsozialistisch zu agieren. Sondern allen, die – wie ich – Mundschutz-Pflicht, Abstandsregeln und Impfungen (wenn auch nicht notwendigerweise Impf-Pflicht) sinnvoll finden, wird ebenso eine faschistische Einstellung unterstellt. Na, besten Dank, kann ich da nur sagen. Geht es nicht vielleicht doch eine Spur sachlicher?

Im übrigen, was die Demo der Ärzte in Schwerin angeht: Das Infektionsgeschehen ist je nach Region wohl anders zu bewerten. Was für Mecklenburg-Vorpommern gelten kann, wird bspw. im Münsterland nicht eins zu eins so gelten können.

Wohin ist der normalerweise kritische, differenzierte und kluge Journalismus der L-IZ denn jetzt abgedriftet?
Ich bin etwas erschüttert!

Eine Frechheit, was L-IZ hier darstellt. Menschen wieder derart zu diffamieren und die Menschen dort wieder penetrant in die rechte Ecke zu schieben. Am 1.Mai haben 150 Ärzte in Schwerin, ohne Mundschutz, gegen die Corona Maßnahmen demonstriert. Nennt ihr Ärzte auch Verschwörungstheoretiker? Und Rechtsradikale? Und Nazis? Ich schätze Ärzte intelligenter ein, als euch L-IZ. Einseitige, falsche sogenannte “Berichterstattung”. Ich nenne es Hetze. Nichts anderes als Hetze. Aber es werden immer mehr und auch ihr könnt das nicht verhindern. Die Menschen in Leipzig haben schon einmal gezeigt, zu was sie in der Lage sind. Falls euch die Geschichte noch geläufig ist. Übrigens…ich bin links. Aber kein Linksfaschist wie ihr. Ich mag Fachisten nicht.

Was für eine Berichterstattung, unfassbar mit welchem Gedankengut der Verfasser der L-IZ umherrennt. Totale Fehleinschätzung, wenn solche Menschen solche Meinungen bilden, so ist das sehr erschreckend, danke mk für ihre Einschätzung

Am 1. Mai haben in Schwerin 150 Ärzte (!) gegen die Corona-Maßnahmen protestiert, ohne Mundschutz: weil die Fortführung der Maßnahmen aus ihrer fachlichen Sicht sinnlos ist, sie viel zu spät kamen (als die Kurve bereits im Sinken begriffen war) und die Sekundärschäden gravierend sein werden, auch im Gesundheitsbereich.

Ich weiß nicht, was Ihr, die LIZ-Redaktion, Euch dabei denkt, derartig einseitig zu “berichten”. Wogegen sollen die hier angekündigten Gegendemos sich denn wenden??: Die Menschen haben sich friedlich versammelt, die Reden waren sehr verschieden und alle friedlich. Es waren Familien mit kleinen Kindern da. Und Menschen mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Allerdings hat ein Thema vermutlich die Mehrheit beschäftigt: sie fühlen sich von den gewählten VolksvertreterInnen nicht mehr repräsentiert. Darüber könnten die VolksvertreterInnen nachdenken. Wir brauchen keine Gegendemonstrationen sondern Gespräche, die diesen Namen auch verdienen.

Es wird auf EU-Ebene darüber gesprochen, Menschen, die nicht “freiwillig” die Tracing-App installieren, den Zugang zu Restaurants, Kinos, Konzerten, Freibädern und Reisen zu verwehren. Was ist das denn, wenn nicht eine massive Einschränkung der Grundrechte?

Und wenn ein Einziger den merkwürdigen Vergleich von Mundschutz und Hakenkreuz um den Kopf trägt, dann ist das eben so und man hätte ihn sicher ansprechen und mit ihm diskutieren können, es sagt aber absolut nichts darüber aus, mit welchem Anliegen die vielen anderen dort waren.

Ich finde es zutiefst erschreckend, solche Hetze als “Bericht” zu lesen. Und ich hoffe nur, das möglichst viele kommen und sich selbst ein Bild machen.

Bei “Merkel muss weg!” ist beim linken Journalistenproletariat die Grenze überschritten und die obligatorischen Verschwörer/Reichsbürger/Legida-Schablonen werden schnell aus der obersten Schublade geholt.
Denn wenn Merkel weg ist, könnten eventuell die Chancen auf Mindesteinkommen oder GEZ für regierungskonforme Medien schwinden.
Dann besser schnell mal schnell die Kurzwahl #leipzignimmtplatz wählen: “Du, Tante Kokot, ich weiß da was….”
Ob man so an eine finanzielle Unterstützung der Gates Foundation kommt, wie die der Spiegel oder die Zeit?

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