Beim Weltcup-Auftakt der Slalomkanuten am Samstag in London konnten die Deutschen zweimal jubeln. Candierspezialist Sideris Tasiadis aus Augsburg fuhr ein starkes Rennen und verwies damit die starken Britten Adam Burgess und Ryan Westley auf ihrer Heimstrecke auf die Plätze. Im zweiten Wettbewerb des heutigen Tages paddelte sich Kajakfahrerin Ricarda Funk auf den zweiten Rang. Die Bad Kreuznacherin musste sich nur der Lokalmatadorin Mallory Franklin geschlagen geben. Auf Platz drei landete die Australierin Jessica Fox.

Für die Deutschen ist der Weltcup gleichzeitig der zweite Teil der internen Qualifikation um die Olympia-Tickets für Tokio 2020. „Global gesagt haben sich die dominierenden Boote der Qualifikationen mit den Medaillengewinnen heute den Bonuspunkt gesichert, was für sie sicher am wichtigsten ist. Für uns als Trainer ist es beruhigend zu sehen, dass sie nicht nur national dominieren, sondern auch international mit ihren Leistungen Medaillenplatzierungen erreichen können“, resümierte Interims-Cheftrainer Thomas Apel nach dem ersten Wettkampftag.

Wie hoch die Leistungsdichte im C1 der Männer ist, zeichnete sich bereits im Halbfinallauf ab. Wer auf dem Podestplatz landen will, darf sich keinen Fahrfehler leisten. „Sich hier gegen die drei Britten auf ihrer Heimstrecke durchzusetzen, wo für die auch um die Olympia-Qualifikation geht, ist eine riesige Leistung“, sagte Apel.

Dabei verlief der Start des Augsburgers etwas holprig. Zu seiner Startzeit wurde der 29-Jährige zurückgeholt, da wegen Interviews eine kleine Wettkampfpause eingelegt worden war. Trotzdem konnte Tasiadis sich wieder fokussieren. Im ersten Streckenabschnitt noch etwas passiv unterwegs, wurde er immer schneller. „Ich wusste, dass ich im Vergleich zum ersten Lauf eine Schippe drauflegen musste, weil die Britten saustark hier sind.“

Mit der besten Halbfinalzeit ging der zweite deutsche C1-Finalist Franz Anton aus Leipzig als Letzter in das Rennen. Doch der Start missglückte, an Tor drei kassierte der 29-Jährige bereits zwei Strafsekunden und landete am Ende auf dem achten Platz.

Ricarda Funk konnte sich trotz eines deutlichen Fahrfehlers den Podestplatz sichern. Sie war befreit im Finale gefahren, da sie sich als einzige Deutsche qualifiziert hatte. In einer Torkombination wurde sie von einer Walze etwas heruntergezogen. „Diese ein, zwei Schläge mehr kosteten mich sehr viel Zeit“, sagte die 27-Jährige.

Im internen Ausscheid um die Olympia-Tickets haben somit Tasiadis und Funk ihren Vorsprung ausbauen können. Aufgrund ihrer Podestplätze sicherten sie sich zudem einen Bonuspunkt in der Wertung.

Beim Wettbewerb der Kajakfahrerinnen waren im Halbfinale die EM-Dritte Jasmin Schornberg aus Hamm und auch K1-Neuling Elena Apel aus Augsburg ausgeschieden. „Es war einfach nicht mein Wochenende“, resümierte Schornberg. Zwar kam sie ohne Torberührung die Strecke herunter, doch fand von Anfang an nicht die Linie und verlor schon zu Beginn viel zu viel Zeit.

Apel, die ihren ersten Weltcup-Halbfinallauf in der Leistungsklasse der Kajakfahrerinnen fuhr, war zufrieden. Auch, obwohl das Finale für sie in Reichweite war. Die eine Torstangenberührung war zu viel. „Ich bin froh, dass ich den Lauf so herunter gebracht habe. Klar, der Zweier hat mir das Genick gebrochen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit dem Druck so weit nach vorne fahren kann.“

Bei den Einercanadiern war der dritte Deutsche, Florian Breuer aus Augsburg, bereits am Freitag in den Qualifikationsläufen gescheitert. Der 22-Jährige hatte nach fast einem Jahr gesundheitsbedingtem Trainingsausfall etwas überraschend den Sprung in die Nationalmannschaft. Entsprechend ist er trotz seines Ausscheidens mit seiner Leistung zufrieden, zumal sich der Augsburger derzeit mit Rückenschmerzen plagt.

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