Im Leipziger Osten baut die Deutsche Bahn seit 2019 an sieben wichtigen Eisenbahnbrücken. Eigentlich sollten sie alle bis 2022 fertig sein, aber bei einer Brücke – der über die Zweinaundorfer Straße – gibt es jetzt eine deutliche Verzögerung, teilt die Bahn mit.

Die Deutsche Bahn modernisiert im Eisenbahnknoten Leipzig den Streckenabschnitt Leipzig-Engelsdorf–Leipzig-Stötteritz. Es werden sieben Eisenbahnbrücken erneuert. Jeweils zwei Brücken in der Cunnersdorfer Straße und in der Zweenfurther Straße sowie die Brücken über den Rietzschkebach, die Zweinaundorfer Straße und die Oststraße. Außerdem erhält der Haltepunkt Leipzig Anger-Crottendorf einen neuen Mittelbahnsteig und einen barrierefreien Zugang.

Darüber hinaus wird ein zweiter Zugang am südlichen Bahnsteigende mit Mitteln des Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) und der Stadt Leipzig errichtet, um den Wohngebieten westlich des Haltepunktes und Nutzern der Wegeverbindung des „Parkbogen Ost“ einen erheblichen Fußweg zu ersparen und somit die Attraktivität deutlich zu erhöhen.

Die Fertigstellung der Bauarbeiten verschiebt sich auf Mitte 2024, weil die Planung der Brücke in der Zweinaundorfer Straße angepasst werden muss. Zusätzlich macht der schlechte Baugrund die Arbeiten aufwendiger. Die DB hat einen neuen Bauablauf und ein neues Verkehrskonzept erarbeitet, das in die bahnbetrieblichen Abläufe im Bahnknoten Leipzig neu eingetaktet werden mussten.

Ablauf der Arbeiten

Die DB und der ZVNL haben gemeinsam ein Verkehrskonzept entwickelt, das die Beeinträchtigungen für Fahrgäste geringhält. Der Schienenverkehr erfolgt bis Mitte 2022 eingleisig. Während einer Sperrung von nur drei Monaten zwischen September und November 2022 werden die neuen, vorgefertigten Brücken für die Eisenbahnüberführungen Cunnersdorfer Straße und Zweenfurther Straße eingeschoben. Ab Ende November können sechs der sieben Brücken bereits durch den Eisenbahnverkehr genutzt werden.

Die westliche Seite des Haltepunkts Anger-Crottendorf ist dann ebenfalls betriebsbereit. Danach erfolgt bei laufendem, eingleisigem Betrieb der Bau des östlichen Teils der Eisenbahnüberführung Zweinaundorfer Straße und der östlichen Gleisanlagen. Diese Bauphase dauert bis März 2024. Ende März 2024 werden die restlichen Bauwerke und der Haltepunkt Anger-Crottendorf barrierefrei in Betrieb genommen.

Die Besonderheiten der Brücke Zweinaundorfer Straße

Die Eisenbahnüberführung über die Zweinaundorfer Straße ist aufgrund ihres schrägwinkligen Verlaufs eine Sonderbauform. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens 2016/17 wurde in Abstimmung mit der Stadt Leipzig eine Vorzugsvariante vorgelegt, die ohne Mittelpfeiler in der Straßenebene auskommt. Eine Genehmigung dieses Brücken-Sonderfalls wurde durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) unter Auflagen erteilt. Die Planung musste entsprechend angepasst werden und führte zu einer neuen Bauabfolge und Bauzeiten.

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