Einen Versuch war es wert: Mit einer Petition wollte der Ökolöwe noch einmal versuchen, die Stadt dazu zu bringen, noch vor dem Komplexumbau der Zschocherschen Straße ab 2028 dort Radfahrstreifen aufs Pflaster zu bekommen. Die Petition stand am 21. Mai auf der Tagesordnung des Stadtrates: „Der Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V. fordert: Der Stadtrat beauftragt den Oberbürgermeister, die Markierung eines Radfahrstreifens und falls notwendig eine einfache Deckensanierung zu prüfen und bei positivem Prüfergebnis noch 2025 umzusetzen.“
Im Sinne der Sicherheit der Radfahrer wäre das eine dringend notwendige Maßnahme. „Neue Radwege sind erst mit der grundhaften Sanierung vorgesehen. Laut Rahmenplan zur Mobilitätsstrategie der Stadtverwaltung ist diese frühestens 2029 geplant.
Es ist damit zu rechnen, dass der Umbau auch erst in den 2030er-Jahren erfolgen wird, da es bei der Umsetzung der im Rahmenplan Mobilität beschlossenen Hauptverkehrsstraßen in den vergangenen Jahren zu Verzögerungen gekommen ist und auch weiterhin kommen wird. Wir Ökolöwen fordern daher den Radweg als Lösung für die kommenden Jahre bis zur Sanierung der Straße“, betonte der Ökolöwe.
Doch ganz so negativ sah auch der Petitionsausschuss die Aussichten für die Zschochersche Straße nicht: „Die Petition begehrt die Prüfung der Anordnung und Umsetzung eines Radfahrstreifens noch vor der für 2028 geplanten Komplexsanierung der Zschocherschen Straße und, soweit dafür erforderlich, einer einfachen Deckensanierung der Fahrbahn. Das Anliegen wurde bereits geprüft und die Ergebnisse werden dargestellt.
Die Notwendigkeit von Radverkehrsanlagen wird bestätigt, deren Realisierung ist auch mit der Komplexsanierung vorgesehen. Eine bereits vorherige Einordnung würde u.a. einen ausreichenden Straßenzustand im Randbereich der Fahrbahnen erfordern, der nicht gegeben ist.
Eine Deckensanierung zu diesem Zweck ist nicht im Haushalt eingeordnet, könnte frühestens 2026 erfolgen und ist mit Blick auf die Nähe zur Komplexsanierung unwirtschaftlich. Die Einrichtung von Radverkehrsanlagen ist daher erst mit der Komplexsanierung möglich.“
Der Petitionsausschuss übernahm damit auch die Ankündigung des Mobilitäts- und Tiefbauamtes, das augenscheinlich fest davon ausgeht, dass die Zschochersche Straße sofort nach Fertigstellung der Dieskaustraße ab 2028 umgebaut werden kann: „Diese sind in der ab 2028 geplanten Komplexmaßnahme Zschochersche Straße von Adler bis König-Johann-Brücke, die gemeinsam mit der L-Gruppe umgesetzt werden soll, als beidseitige Radfahrstreifen von 1,85 m Breite (entsprechend neuer Richtlinie ‚Empfehlungen für Radverkehrsanlagen‘ (ERA)) in der Entwurfsplanung vorgesehen.
Eine weitere Komplexmaßnahme beinhaltet den grundhaften Ausbau der Zschocherschen Straße nördlich der König-Johann-Brücke, in der ebenfalls Radverkehrsanlagen eingeordnet werden. Aktuell werden dafür die Möglichkeiten der verkehrlichen Entlastung des Knotenpunkts Felsenkeller untersucht. Gemeinsam mit der LVB wird zudem ein Gesamtkonzept ‚Leipziger Westen‘ erarbeitet, das sich mit der zeitlichen Einordnung der einzelnen Maßnahmen im Leipziger Westen beschäftigt, in dessen Ergebnis auch der Baubeginn für diesen Abschnitt bestimmt werden kann.“
Und so empfahl der Petitionsausschuss: „Das Anliegen der Petition wurde geprüft, der Stadtrat nimmt das Prüfergebnis zur Kenntnis.“ Dem folgte dann am 21. Mai auch die Ratsversammlung mit einer einhelligen Zustimmung zum Beschlussvorschlag.
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