Leipzigs Brücken sind in die Jahre gekommen. Die Karlbrücke wird gerade durch einen Neubau ersetzt, der im September fertig sein soll. An der Zeppelinbrücke wird noch bis Herbst 2026 gebaut, um sie für weitere 50 Jahre fit zu machen. Derweil aber rollt der Umleitungsverkehr über die Klingerbrücke, in deren Gemäuer es auch schon knirscht.
Ihr Zustand sei zwar stabil, gab die Stadt im März noch Auskunft. Dafür sind die Gleise auf der Brücke völlig heruntergefahren. Und so müssen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) diese noch vor der geplanten Brückensanierung instandsetzen.
Von Donnerstag, dem 3. Juli, ab 18 Uhr, bis Montag, dem 7. Juli, bis 4 Uhr, wird der Gleisabschnitt auf der Klingerbrücke erneuert. Während der Bauzeit kommt es zur Vollsperrung der Klingerbrücke. Sie ist für Autoverkehr und den ÖPNV gesperrt, nur der Rad- und Fußverkehr ist möglich. Die Straßenbahnlinien 1 und N17 werden über die Zeppelinbrücke und den Felsenkeller umgeleitet, teilen die LVB mit.
Die Linie 2 fährt ab Westplatz über Waldplatz bis zum Sportforum Ost und die Linie 14 verkehrt nur zwischen S-Bahnhof Plagwitz und Angerbrücke. In Schleußig ist Schienenersatzverkehr für die Linien 1 und N17 ab Adler im Einsatz. Ab Westplatz fährt ein Quartierbus als SEV 2 zur Anbindung der Haltestelle Marschnerstraße.
Dem Autoverkehr bleibt in diesen Tagen nur noch eine Ausweichroute: Er muss die Umleitungen über den Schleußiger Weg und die Hans-Driesch-Straße nutzen.
Brückenneubau 2029
Der Gleiszustand auf der Klingerbrücke erfordert dringend eine Instandhaltung, um auch perspektivisch bis zum geplanten Neubau der Brücke im Jahr 2029 den Straßenbahnverkehr aufrecht halten zu können, so die LVB.
Da die dafür notwendige Sperrung für den Kfz-Verkehr parallel zur bestehenden Sperrung der Zeppelinbrücke erfolgen muss, wurde die Baumaßnahme zum einen in die verkehrsärmere Ferienzeit gelegt und zum anderen mit einer hocheffizienten Planung die Bauzeit auf 3,5 Tage reduziert, sodass auch nur ein verlängertes Wochenende dafür in Anspruch genommen wird.
Für diese X-Press-Baustelle, wie es die LVB nennen, werden die Baufirmen in Abstimmung mit den Fachämtern und Behörden der Stadt im Drei-Schicht-System, das heißt auch in der Nacht arbeiten. Die Anwohner werden informiert.
Ab 2029 sollen die Klingerbrücke und die Käthe-Kollwitz-Straße gemeinsam erneuert werden, um die mit den beiden Baumaßnahmen verbundene Unterbrechung der wichtigen Ost-West-Verbindung zu bündeln und zu verkürzen. Der Gleiszustand auf der Brücke gestattet jedoch ohne Instandsetzungsmaßnahmen keine Nutzung mehr bis dahin.
Um einen ungeplanten Havarieausfall in verkehrsstärkerer Zeit zu vermeiden, wurde von den LVB und Stadt nun entschieden, die notwendigen Arbeiten jetzt geplant in der verkehrsärmsten Zeit und hochkomprimiert auszuführen.
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