Mangelt es den städtischen Bediensteten an interkulturellen Kompetenzen? Ja, sagt der Migrantenbeirat. Das Fachgremium beantragte deshalb, die Verwaltung möge die Mitarbeiter jener Behörden, die schwerpunktmäßig Integrationsaufgaben erfüllen, besser schulen.

„Die Stadt Leipzig ist nach Berlin die Stadt mit dem höchsten Anteil an Migranten in den neuen Bundesländern. Dies macht es umso wichtiger, diese Aufgabe ernst zu nehmen“, sagte der Beiratsvorsitzende Kanwal Sethi. „Uns ist klar, dass dies ein Prozess ist und solche Prozesse brauchen Zeit.“

Deshalb sollen zunächst nur die Mitarbeiter verpflichtet werden, die in ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig mit Migranten in Berührung kommen, entsprechende Angebote wahrzunehmen.  „Wenn wir wollen, dass Integration gelingt, müssen wir uns alle daran beteiligen“, betonte Margitta Hollick (Linke). Im öffentlichen Dienst sei die Verpflichtung zur Teilnahme in der Regel nicht möglich, wandte Sven Morlok (Freibeuter) ein.

Die Verwaltung stimmte dem Ansinnen weitestgehend zu. Denn entsprechende Weiterbildungsangebote werden ihren Mitarbeitern längst offeriert. „Es ist schon Verwaltungshandeln“, sagte Jessica Heller (CDU). Deshalb votierte die Union wie AfD und Enrico Böhm (parteilos) gegen den Antrag, der mit den Stimmen von Linke, SPD, Grüne und Freibeuter angenommen wurde.

Das Video der Debatte am 20. Juni 2018

Videoquelle: Livestream der Stadt Leipzig

Migrantenbeirat wünscht sich regelmäßige interkulturelle Weiterbildung für Leipzigs Rathausmitarbeiter

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