Wer kennt sie nicht, die Pappkartons oder anderen Behälter, die, gefüllt mit allerlei Dingen, neben Hauseingängen in Leipziger Straßen stehen? Manchmal sind es mehr oder weniger ansehnliche Geschirrteile, Spielzeuge, Blumenvase, aber auch Bekleidung, Elektronik und Bücher kann man dort finden. Mitunter sind diese Behälter aber auch ziemlich vermüllt, oder vom Regen durchweicht.
Hier scheiden sich die Geister. Die einen halten das für gut, im Sinne der Nachhaltigkeit. Andere finden, dass es zur Vermüllung der Stadt beiträgt. Die Wahrheit liegt wohl, wie immer, irgendwo dazwischen. Das Thema ist auch nicht wirklich neu, wie man an einer Meldung der Stadt Leipzig von 2019 sieht.
Im Juni 2025 gab es dazu Artikel in verschiedenen Medien, mit dem Tenor: Es droht Ungemach!
So die LVZ am 7. Juni, die bei der Stadt Leipzig nachgefragt hat. Allerdings erscheinen die Aussagen im Artikel durchaus seltsam. Wenn die Verschenkekisten in der Statistik des Ordnungsamtes nicht einzeln erfasst werden, dann gibt es auch keinen nachweisbaren Zusammenhang mit den 1500 „Anzeigen mit Abfallbezug“ im Jahre 2024. Das müsste man dann schon beachten. Es sei denn, die Pressestelle der Stadt hätte dies doch anders formuliert.
Denken wir doch nur an die permanent zugemüllten Stellplätze der Altkleidercontainer, die nicht nur auf Überfüllung derselben zurückzuführen sind. Manche Mitmenschen meinen ja auch, diese wären Sperrmüllplätze. Es gibt auch andere „beliebte“ Plätze für illegale Müllentsorgungen, die meisten von uns haben wohl schon mal eine alte Couch, andere Möbel oder ausrangierte Kühlschränke, Fernseher oder sonstiges am Straßenrand oder in Grünflächen gesehen.
Von 1500 Anzeigen wurden gerade mal 300 aus der Bevölkerung, von der Polizei oder dem Amt für Umweltschutz gestellt. Hier scheint der Mängelmelder in der Leipzig App noch nicht die volle Wirkung entfaltet zu haben. Es war noch nie, zumindest für Smartphone nutzende Menschen, so einfach, Vermüllung anzuzeigen.
Hier ist allerdings seltsam, dass es bereits im April 2021 über 1000 Meldungen über diesen Mängelmelder gab, davon 763 Müllablagerungen betreffend. Melden die Menschen nicht mehr, oder stimmt die Statistik nicht?
Seltsam erscheint die Bezeichnung „sogenannte Abfalldetektive der Leipziger Stadtreinigung“ im Artikel. Korrekt handelt es sich um die Umweltdetektive der Stadtreinigung Leipzig. Diese gibt es seit 2021 und es sind drei an der Zahl. Eine Verdoppelung der Planstellen wurde 2024 von der SPD-Fraktion im Stadtrat beantragt, nach dem ablehnenden Verwaltungsstandpunkt jedoch zurückgezogen. Ob diese sich wirklich um die Verschenkekisten kümmern, ist nicht bekannt.
Leipzig vermüllt zusehends, das ist nichts Neues und bekannt. Die sogenannten Verschenkekisten sind dabei nur ein kleinerer Teil des Problems, der hier aus irgendwelchen Gründen hochgespielt wird. Auch die Benennung der möglichen Bußgelder „Die Spanne reicht von 5 bis 100.000 Euro“ ist völlig sinnfrei. Die Maximalhöhe wird für eine Verschenkekiste nie anfallen, es sei denn, sie enthält vielleicht radioaktive Materialien in größeren Mengen.
Es ist ein wenig Panikmache
Diese Panikmache funktioniert aber, plötzlich wird darüber geredet und selbst die Stadträtin und Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta findet das Thema plötzlich wichtig. Sie stellt eine Anfrage an den Oberbürgermeister, die mit folgenden Worten beginnt:
„Jüngst war der lokalen Presseberichterstattung zu entnehmen, dass in Leipzig für Verschenke-Kisten vor der Haustür im öffentlichen Raum hohe Bußgelder bis 100.000 Euro drohen.“
Kann man machen. Man könnte aber auch mit den Fraktionsmitgliedern, die im Fachausschuss Umwelt/Ordnung/Klima und im Betriebsausschuss Stadtreinigung sitzen, vorher reden, ob es dort irgendwelche Informationen gab. Zumindest wären die in der Lage gewesen, den Rahmen der Bußgelder zu bewerten.
So musste dies die Stadtverwaltung tun, wie kürzlich veröffentlicht. Was besagt diese Antwort? Es ist alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit im Einzelfall und es gibt keine Zahlen zu den Verschenkekisten. Also ein Sturm im Wasserglas.
Was lernen wir?

Verschenkekisten können eine gute Idee sein, oft sind sie es aber nicht. Wenn diese einfach herausgestellt werden und tagelang bei Wind und Wetter dort stehen bleiben, dann ist es am Ende nur noch Müll. Beim Spaziergang in Schleußig/Plagwitz beispielsweise fällt auf, dass diese mitunter etwa 500 Meter vom Tauschschrank in der Erich-Zeigner-Allee vor den Türen stehen. Der „Tauschi“ wäre die bessere Variante.
Ansonsten gibt es allerlei Möglichkeiten Dinge, die man nicht mehr benötigt, die aber noch gebrauchsfähig sind, loszuwerden. Bei der Stadtreinigung Leipzig, in Sozialkaufhäusern, Tauschläden und -börsen und bei anderen. So schwer ist es nicht und niemand will 100.000 Euro, wenn man doch eine Verschenkekiste vor die Tür stellt. Hauptsache man schaut ab und zu mal danach und räumt sie auch wieder weg.
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Es gibt 15 Kommentare
Stuss lese ich nur von Ihnen.
Sie sind ein Kind dieser Zeit, und da möchte ich Ihnen gern zu nahe treten. 🙂
Für alles eine abstruse Ausrede. Kapitalismus ist sowieso schuld. Geld verdienen – UNANSTÄNDIG!
Und die Psyche erst! Mir drei vom Klettergerüst gefallen – was ein Trauma. Deswegen kann man natürlich 20 Jahre später seinen Müll nicht korrekt entsorgen, klar. Den ganzen Rotz kann man aber schon nach Hause tragen oder sich liefern lassen, DAS klappt.
Nochmal für Sie:
Mein Müll – meine Verantwortung. Ihr Müll – Ihre Verantwortung. So einfach. Da muss man nicht irgendeinen Mist von Ressourcen, “kann-nicht” oder “will-nicht” oder “böses Geldverdiener” schreiben.
JEDER soll sich einfach um seinen Scheiß kümmern. Fertig.
Es ist eine Umkehr von Ursache und Wirkung.
Im Gegensatz zu Pappkartons, über die wir bei den Verschenkekisten reden, sind Mülltonnen und auch Altkleidercontainer SEHR wetterfest.
Nicht die Stadt ist schuld, wenn Schultoiletten herunterkommen, sondern deren Nutzer, die sie schlecht behandeln. Es ist auch keine Firma schuld, wenn eine regelmäßig geleerte, übervolle Mülltonne noch weiter befüllt wird und so die Krähen oder der Wind den Inhalt in der Gegend verteilen. Die S-Bahn-Station, die mal nicht gleich gereinigt wird, zeigt die Kotze, Taschentücher und Kippen der Nutzer, was demnach auch nicht die Schuld der gewinnorientierten (!) Reinigungsfirma ist. Der Müll im Park, an dem die Stadt oder die Müllabfuhr schuld sein soll, besteht aus Besitztümern von Leuten, die zu faul oder unachtsam sind, den Kram in denselben Rucksack einzupacken, mit dem er in den Park gebracht wurde. Und wenn ich zum Beispiel in den TAUSCHI (hihihi) am Südi (hihi) etwas reingestellt habe, dann gucke ich nach ein paar Tagen rein, ob es noch da ist. Einfach, weil ICH mich darum kümmern muss, wenn ICH den Kram in die Öffentlichkeit stelle. Das ist wirklich völlig unabhängig von “Kraft, Zeit, Transportmöglichkeiten”, das kann Jeder.
–
Rudi, Ihr Beitrag bringt noch mal einen sehr guten Aspekt; daran hab ich nicht gedacht. Und gerade das Unkomplizierte ist eben auch toll. Was allerdings das drum-Kümmern beinhaltet. Wenn die Kiste in meiner Nachbarschaft steht (das ist das Konzept), dann komme ich oft dran vorbei und sehe ja automatisch die Entwicklung. Easy-piesy, und so weiter.
Sehe ich auch so, Thomas_2.
Natürlich haben die Betreiberfirmen auch eine Verantwortung, und sollen für einen reibungslosen Workflow sorgen.
Aber für das Umfeld eines Kleidercontainers können diese nichts.
Es liegt an der Rücksichtslosigkeit und Bequemlichkeit vieler Zeitgenossen, die nach wie vor denken, man hätte mit dem Steuerzahlen eine Vollkasko für
jedweden Aufwand abgeschlossen, und irgendjemand müsste sich darum kümmern.
Ob ich nun mein defektes Sofa nachts auf den Bürgersteig stelle, selbst verursachten Müll überall liegenlasse, oder den Rasen neben den Wegen abfahre, gar Häuserwände besprühe oder gängige Regeln des Miteinanders vorsätzlich missachte.
Dieses asoziale Verhalten kotzt mich echt an; je länger ich das schon erlebe und meine, man müsste doch mal daraus lernen?
Pustekuchen – ein Großteil der Deutschländer verlebt sein Leben mit einem Mindestmaß an Einsatz, und auf Kosten und Ärger seiner Mitbürger.
@Thomas_2 Ich soll Plastikmüll einsammeln, weil es die profit-erzielende Abfall-Logistik Leipzig GmbH seit 20 Jahren nicht schafft, wetterfeste Mülltonnen aufzustellen? Und ja, die Altkleidercontainer-Firmen, die im öffentlichen Raum Ressourcen akquirieren, sind für deren Schutz vor Vandalismus verantwortlich. Oder soll ich das auch machen? Oder mein großer Bruder?
Denken Sie bitte alle mal über IHRE Aussagen nach, schon steht hier weniger Stuß!
Lächerlich ist die Forderung, dass sich andere um meinen Müll kümmern sollen.
Wenn ich einen Altkleider-Container nutze, dann landen die Sachen IM Container.
Man stellt auch keine Dinge um die Container. Das Anzünden ist eine Straftat – unglaublich, dass hier die Firma verantwortlich gemacht wird.
Bei einem “lauen Lüftchen” fliegt kein Joghurtbecher aus einer geschlossenen gelben Tonne. Und wenn was fliegt: dann sammelt man das selbst ein, ist ja der EIGENE Müll.
Oder hat man da wieder keine Ressourcen?
Soll sich jetzt doch der “Große Bruder” um alles kümmern, oder wollen wir selbstverantwortlich handeln?
Räumt einfach alle EUER Zeug weg, schon ist es sauber.
@Philipp Torsten
Ich gebe dir in allen Punkten Recht. Ergänzen würde ich noch: Es ist die einfachste und unkomplizierteste Möglichkeit der Weitergabe von Dingen, die man selbst nicht mehr benötigt, aber andere ggf.
In einer Welt, die für viele Menschen immer komplexer scheint, ist es sehr wichtig, auch einfache Erfolgserlebnisse zu haben und das kann man mit diesen Verschenkekisten auch dann haben, wenn man bspw. keinen Aufenthaltstitel besitzt, eine Sprachbarriere oder Kommunikationsbarriere hat. Der Jäger und Sammler in uns freut sich etwas zu finden und schleppt die Beute dann auch nach Hause.
Ich kam heut in Lindenau an Altkleidercontainern vorbei, die offenbar in den letzten Tagen abgebrannt waren. Letztes Jahr hab ich vorm Lidl sogar life einen Brand der Dinger mitbekommen. Diese Container werden von Firmen betrieben, die damit Geld verdienen und es seit Jahren noch nicht mal schaffen, den Müll, der scheinbar regelmäßig dort drumrum abgelagert wird, abzutransportieren. – Ganz zu schweigen davon, die Dinger vandalismussicher zu kriegen. – Wie wird denn hier dafür gesorgt, dass es zu keiner Vermüllung und Umweltschädigung kommt?
Bei jedem lauen Lüftchen weht der Wind die Joghurtbecher und Plastetüten aus den Gelben Tonnen durch die Straßen von Leipzig und in die Flüsse. Das Problem gibt’s in Leipzig seit 20 Jahren. Es ist auch hier eine private Firma, die das organisiert und die daran verdienen. (Abfall-Logistik Leipzig GmbH) – Wer sammelt die ganzen Plastetüten und Becher denn hier ein?
Es ist lächerlich hier über Sanktionen von dezentral agierenden Verschenkekisten-Rausstellenden nachzudenken, von denen viele mit weit mehr Weit- und Rücksicht agieren als Altkleidercontainer-Betreiberfirmen oder Gelbe Tonne GmbH.
Hallo Herr Torsten,
War das nicht nur ein Kommentar der LVZ?
“Es ist eine gelebte Form von Nachhaltigkeit und gutem Miteinander.”
Volle Zustimmung. Ich mag diese Tauschstellen, nutze sie auch gelegentlich. Trotzdem finde ich Ihre Romantik bisschen übertrieben. Was soll daran liebevoll sein? Viel zu oft kümmert sich kein Schwein mehr darum, was aus den Kartons wird. Und dann wird aus nachhaltigen Gedanken einfach Unrat. Es kommt zentral darauf an, dass die Dinge auch wieder weggeräumt werden, wenn sie nach ein paar Tagen niemand mitgenommen hat.
Und was das “es geht nicht anders” angeht: ach bitte. Eine Hausmülltonne haben auch Leute ohne Ressourcen. Und dort soll sogar altes Porzellan rein, wie mir ein Mitarbeiter vom Wertstoffhof mal sagte. Niemand wird gezwungen seine Sachen auf die Straße zu stellen, auf dem Gehweg Rad oder ohne Fahrkarte Bahn zu fahren.
Selbst die LVZ weiß Geschenkekisten mehr zu würdigen als L-IZ und obige Kommentatoren. Ich zitiere: aus dem heutigen Artikel (https://archive.ph/48oNs#selection-1573.0-1573.490)
“Verschenkekisten in Leipzig sind mehr als eine lieblose Müllentsorgung. Es ist eine gelebte Form von Nachhaltigkeit und gutem Miteinander. Und das sollte auch so bleiben. Das Weitergeben von Dingen, die noch brauchbar sind, sollte nicht pauschal als unbefugte Nutzung des Gehwegs oder als wilde Abfallablagerung und damit als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Jedenfalls dann nicht, solange diese öffentliche Tauschbörse keiner Müllhalde gleicht – und das tut sie in den wenigsten Fällen.”
Mein Gott, was ist aus den Lesern der L-IZ geworden… (rhetorische Frage)
LOL
Egal welche “Ressourcen” man hat: man MUSS seine nicht mehr benötigten Dinge nicht auf die Straße stellen und dort vergammeln lassen.
Aber bei dieser Einstellung wird mir klar, warum es an manchen Ecken so aussieht, wie es aussieht.
Hauptsache, ich bin mein Zeug los.
Müll auf die Straße zu stellen scheint besonders hier in Schleußig beliebt zu sein. Es geht mir ja oft genauso – was mache ich mit den vielen Sachen, die ich noch für gut erachte, aber nicht mehr haben will?
–
1. Ich habe noch nie etwas auf die Straße gestellt. Aus Erfahrung weiss ich, daß es idR eher schnell mehr wird, als weniger. Mein Nachbar holt sein Zeug wenigstens abends wieder rein…
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2. Die Verschenkebox an der Entenbrücke ist für die wenigsten DInge eine Option, das diese sehr stark vermüllt ist, und von Flohmarkthändlern (?) geplündert wird. Da gebe ich meine “guten” Sachen nicht hin. Bücher bringe/finde ich lieber zum Buchkindergarten in Plagwitz oder zur Box bei den Rollheimern am Cossi.
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3. ebay oder kleinanzeigen sind für typsiche kleine Dinge leider meist keine Option, da man sich mit sinnlosen Anfragen oder Rennerei zur Post stressen muss. Das lohnt erst ab 20€ aufwärts. Ich habe aber trotzdem schon Einiges hier ums Eck so für kleines Geld gekauft, von Mikrowelle bis Laserdrucker.
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4. Sperrige Gegenstände holt tatsächlich die Stadtreinigung! Und ja, man kann Sachen auch wirklich ohne schlechtes Gewissen in den Restmüll tun – das scheint vielen Leuten nicht klar zu sein, daß man niemandem etwas Gutes tut, wenn man die Verantwortung für seine “noch guten” alten Sachen anderen Leuten aufdrücken will.
@Philipp Torsten: “Geschenkekisten und -Schränke fördern die Lebendigkeit von Quartieren und den Austausch unter den Menschen, sie verringern Einsamkeit” …also ja nee, ich weiß ja nicht. Dass ein Plausch bei den (genehmigten) Tauschboxen zustande kommt, kann passieren – aber ich hab noch keinen gesehen, der sich an einer von x-hundert “Verschenke-Kartons” auf den Gehwegen auf ein lecker Bierchen trifft. Viel eher rottet vieles, wie im Artikel geschildert, bei Wind und Wetter vor sich hin, bis der Wind es breit weht oder paar Trunkenbolde den Karton als Fußball missbrauchen. Es sind dann eben Abfallablagerungen, die schon immer untersagt waren – weil sie auf Gehwegen Fußgänger behindern, weil sie die Umwelt belasten und weil die Allgemeinheit für die Entsorgung aufkommen muss. Was du mit deiner Mobilität willst, weiß ich auch nicht!? Haushaltsmüll in üblichen Mengen kann/soll man im eigenen Hausmüll entsorgen, fertsch. Und ja, Leipzig vermüllt zusehends – da braucht man eigentlich nur mal die Augen auf machen, ansonsten helfen die im Artikel genannten Zahlen an Müllmeldungen + einfach mal spaßenshalber paar Tage den Mängelmelder beobachten.
@Thomas: Glückwunsch, zur Ihrer guten Ressourcen-Ausstattung. Sie werden doch aber nicht so weltfremd sein, davon auszugehen, dass alle Menschen so sind wie Sie, oder?
Und übrigens sind die meisten Geschenkekisten liebevolle Beiträge der Nachbarschaft an – genau ihre Nachbarschaft, siehe z.B. hier: https://pixelfed.de/c/422720690226906793
Klar, ist da manchmal Strutz dabei. Aber diese selbstorganisierte und für die Gemeinschaft nahezu kostenlose Art des Austauschs, der Kommunikation und der Umverteilung zu verbieten, kommt vor allem den ärmeren Menschen und letztlich uns allen teuer zu stehen. Geschenkekisten verbieten – was kommt als nächstes? – “Guten Tag” sagen verbieten, weil es potentiell zur Ablenkung vom Verkehrsgeschehen beiträgt. Lächeln verbieten, weil es potentiell z
Auch schade, dass der Artikel vieles ohne Quelle behauptet (“Leipzig vermüllt zusehends, das ist nichts Neues und bekannt.” – Die Studie würde mich interessieren, die das festgestellt hat.)
und Vieles durcheinanderhaut: Altkleidercontainer sind keine Geschenkekisten, Müllablagerungen (Matratzen, weiße Ware, Sofas) sind keine Geschenkekisten.
“Nicht alle Menschen haben Kraft, Zeit, Transportmöglichkeiten etc um Gebrauchtes bei der Stadtreinigung Leipzig, in Sozialkaufhäusern, Tauschläden und -börsen und bei “anderen”(?) abzugeben oder abzuholen.”
Das mag ja so sein – also macht man einfach seine Probleme (der Entsorgung) zu Problemen anderer Leute? Wenn ich was rausstelle, bin ich dafür auch verantwortlich. Und räume es weg, wenn es nicht nach kurzer(!) Zeit nicht mitgenommen wird. Auch, wenn es 50m weiter auf der Straße liegt, räume ich es dann weg. Ich habe übrigens dazu auch keine “Kraft, Zeit…”. 😉
Nicht alle Menschen haben Kraft, Zeit, Transportmöglichkeiten etc um Gebrauchtes bei der Stadtreinigung Leipzig, in Sozialkaufhäusern, Tauschläden und -börsen und bei “anderen”(?) abzugeben oder abzuholen. Geschenkekisten und -Schränke fördern die Lebendigkeit von Quartieren und den Austausch unter den Menschen, sie verringern Einsamkeit. – Wie blind können Menschen sein, das nicht zu sehen?