Auch nach 20 Spielen ist der Oberliga-Spitzenreiter noch ungeschlagen. Allerdings erlebten die Mannen von Heiko Scholz am Freitagabend in Markranstädt vor über 2.100 Zuschauern bereits die vierte Punkteteilung in diesem Jahr.

Im Stadion am Bad fehlte den Blau-Gelben „einfach das erste Tor“, wie Mittelfeldmann Daniel Becker nach der Partie treffend anmerkte. Allein der 28-Jährige hätte zwei, drei Treffer in Hälfte zwei erzielen können. Allerdings entschied er sich nach schönen Dribblings stets zu spät für den Torabschluss. In der 71. Minute verpasste sein Versuch aus 15 Metern nur knapp das Dreiangel.

Erst nach einer halben Stunde kam die Lok in Fahrt. Einen direkten Freistoß von Andy Wendschuch fingerte der frühere Lok-Keeper Lukas Wurster aus dem Winkel, der anschließende Flugkopfball von Paul Schinke landete nur am linken Pfosten (37.). Das war die dickste Chance des Tabellenführers. Für die Hausherren war vor allem Härte angesagt und eine starke Defensivleistung. „Meine Jungs haben alles gegeben und alles rausgehauen. Auch wenn das 0:0 am Ende vielleicht etwas glücklich war“, sagte der der Trainer des SSV Markranstädt Holger Krauß. Sein gegenüber Scholz ergänzte: „Am Ende können wir froh sein, dass Lattendresse das Ding hält.“ Das „Ding“ war ein abgefälschter Schuss von Pascal Ibold, den Julien Latendresse-Levesque mit einer blitzschnellen Reaktionen noch vor der Linie abwehren konnte (52.).

Schiedsrichter Christian Allwardt schickt Markranstädts Marcel Nuechtern vom Platz. Foto: Bernd Scharfe
Schiedsrichter Christian Allwardt schickt Markranstädts Marcel Nuechtern vom Platz. Foto: Bernd Scharfe

In der 79. Minute würde es dann unübersichtlich: Marcel Nüchtern soll ausgewechselt werden, doch er macht kaum bis keine Anstalten den Platz zu verlassen. Schiedsrichter Christian Allwardt gefiel das gar nicht und er zückte Gelb-Rot. In die Diskussionen auf dem Feld mischte sich Pyrotechnik in der Lok-Kurve, die auch teilweise auf der Laufbahn im Innenraum landete. Das wird wohl ein Nachspiel haben.

In den letzten Minuten war dann Brechstange angesagt, doch Chancen gab es keine mehr. Heiner Backhaus, der sich auch unter den Zuschauern befand, wird das gefreut haben. Sein FC International Leipzig empfängt im Verfolgerduell am Sonnabend den Dritten Bischofswerda. In einer Woche (16. April) kommt es dann im Bruno-Plache-Stadion zum Spitzenspiel 1. FC Lok vs. FC Inter.

Vor dem Anpfiff in Markranstädt gab es eine Schweigeminute für Eric Eiselt, die allerdings nur etwa 15 Sekunden dauerte. SSV-Co-Trainer Kai Metzner war einer der besten Freunde des vor einer Woche mit nur 37 Jahren in Costa Rica verunglückten Ex-Spielers und Trainers des 1. FC Lok. Am 22. April um 20 Uhr wird dem mit nur 37 Jahren Verstorbenen bei einem Gedenkspiel gedacht. Tickets kosten fünf Euro und sind im Lok-Fanshop in der Schlossgasse am Petersbogen im Vorverkauf erhältlich. Alte Weggefährten wie Willi Kronhardt, Thorsten Görke, Torsten Jülich und Marco Kurth schnüren an diesem Abend noch einmal die Schuhe.

1. FC Lok: Latendresse-Levesque – Krug, Zickert, Surma, Trojandt – Watahiki (90.+2 Ademi) – Wendschuch, Becker, Schinke (66. Hofmann), Heßler (66. Zimmermann) – Ziane

Gelbe Karten: Hildebrandt, Dünkel – Surma, Schinke

Gelb-Rot: Nüchtern (79./Markranstädt)

Stadion am Bad: 2.111 Zuschauer

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