Das war nichts für Spätentschlossene. Nur wenige Augenblicke nachdem am heutigen Vormittag der Online-Verkauf der begehrten 450 Auswärtstickets gestartet war, war es auch schon wieder vorbei. Zehn Minuten später vermeldete der 1. FC Lok offiziell: Ausverkauft! Fans die dabei leer ausgingen äußerten in den sozialen Medien ihren Unmut, manche stellten gar verschwörerische Thesen auf.
Dass es bei diesem geringen Kartenkontingent viele enttäuschte Fußballfans geben würde, war von vornherein klar. Denn das Interesse der Lok-Anhänger am alles entscheidenden Aufstiegsspiel beim TSV Havelse war riesig. Doch für das Wilhelm-Langrehr-Stadion in Garbsen sind für die Partie am Sonntag lediglich 2.300 Zuschauer zugelassen. Insgesamt, wohlgemerkt!
Üblicherweise stehen den Fans der Gastmannschaft davon zehn Prozent der Tickets zu. Das wären demnach gerade einmal 230 Stück gewesen. Die Verantwortlichen des 1. FC Lok Leipzig haben lange verhandelt und konnten schließlich immerhin 600 Karten für die Blau-Gelben sichern. Davon gehen 150 an namentlich registrierte Angehörige der Spieler, Mitarbeiter, Sponsoren und Ehrenamtliche.
Die verbleibenden 450 Eintrittskarten wurden heute ab 10 Uhr im Online-Shop des Vereins an Mitglieder und Dauerkarteninhaber verkauft. Da Lok inzwischen über 3.100 Mitglieder hat, war das Tischtuch von Anfang an deutlich zu kurz. Offenbar war es eine Sache von Sekunden, bis die raren Zugangsberechtigungen restlos vergriffen waren. Trotz aller Vorhersehbarkeit sorgte das bei vielen Enttäuschten für Frust.
„Ich habe noch von niemanden gehört dass er online ein Ticket bekommen hat …“, „Hat überhaupt jemand eins kaufen können?“ oder schlicht „Sinnlos“ lauteten beispielsweise einige Kommentare unter der offiziellen Ausverkauft-Meldung des Vereins in den Sozialen Medien.
Andere gingen sogar noch einen Schritt weiter und witterten dunkle Machenschaften: „Als ob da auch nur ein einziges Ticket in den freien Verkauf gegangen wäre …“, wurde da gezweifelt, oder sogar „Das stinkt gewaltig nach Betrug! (…) Ich nehme an, dass diese überhaupt nicht frei geschaltet waren, und unter der Hand verschoben wurden“ krakeelt.
Widerlegt wurden diese Unterstellungen allerdings durch andere Fans, die ihrerseits das Glück hatten, eine Karte zu erwischen. Und überhaupt verwiesen auch viele Stimmen der Vernunft auf die faktische Unmöglichkeit, auch nur ansatzweise alle glücklich machen zu können. Eine weibliche Anhängerin brachte die Diskussion auf den entscheidenden Punkt zurück: „Bei allem Frust den ihr habt, es zählt am Ende NUR der Sieg und der Aufstieg.“
Und genau dafür können die Fußballer des 1. FC Lok heute Abend ab 19 Uhr die erste Weiche stellen. Vor 10.000 Zuschauern empfangen sie im Bruno-Plache-Stadion den TSV Havelse zum Relegations-Hinspiel. Allerdings: Die Partie ist restlos ausverkauft. Betrug! (Zwinkersmiley)
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