Viel Zeit zum Verschnaufen war nicht. Am Montag stand für die Regionalliga-Fußballer des 1. FC Lok Leipzig schon wieder das Auftakttraining für das kommende Spieljahr auf dem Programm. Gerade einmal drei Wochen nach dem Ende der kräftezehrenden Meister-Saison, inklusive Pokalfinale und letztlich erfolgloser Aufstiegsrelegation. Mit 20 Spielern konnte Cheftrainer Jochen Seitz diese erste Einheit absolvieren. Mit dabei waren einige neue Gesichter, aber auch welche, die man gar nicht mehr in Leipzig wähnte.
Die knapp 50 Lok-Kiebitze, die am Rande des Trainingsplatzes im Bruno-Plache-Stadion diesen ersten Aufgalopp ihres Teams mitverfolgten, rieben sich verwundert die Augen: Stand da nicht Niklas Müller im Tor? Und da ist doch auch Nico Rieger!? Völlig korrekt. Beide Akteure gehören zu den zahlreichen Abgängen, die die Blau-Gelben nach dem verpassten Drittliga-Aufstieg vermeldet hatten.
Da aber beide noch keinen neuen Verein gefunden haben und ihre Vertrag bei Lok offiziell noch bis Ende des Monats gilt, durften sie nochmal an alter Wirkungsstätte auflaufen. Zwischen den Pfosten segelten aber auch zwei neue Keeper durch die Lüfte. Einer von ihnen ist schon ein Blau-Gelber: Hugo Kjell Eichler ist Keeper bei der Lok-U19 und darf nun auch bei der Ersten mittrainieren. Als Probespieler zeigte außerdem Oskar Preil sein Können. Der 21-Jährige hütete zuletzt den Kasten beim SSV Jahn Regensburg II in der Bayernliga Nord.

In den Reihen der Feldspieler gab es noch weitere Neuigkeiten zu entdecken. Vor allem natürlich die bisher offiziellen drei Neuzugänge im Team: David Grözinger (26), der als Linksverteidiger vom BFC Dynamo nach Leipzig kam, Arne Rühlemann (20), ebenfalls Linksverteidiger vom FSV Luckenwalde, sowie der ganz frisch verpflichtete Stürmer Jonas Arcalean (28), zuletzt beim FC Astoria Walldorf in der Regionalliga Südwest aktiv.
Alle drei knieten sich ebenso in ihre neue Aufgabe wie Rilind Kabashi (22). Der defensive Mittelfeldspieler vom 1. FC Kaiserslautern II war als Probespieler dabei. Noch nicht ins Mannschaftstraining eingreifen konnte hingegen Tobias Dombrowa. Wegen Problemen am Fuß beschränkte er sich vorsichtshalber auf individuelles Krafttraining. Und Malik McLemore wird nach seinem Kreuzbandriss bekanntlich wohl erst im Winter wieder zurückkehren können.
Natürlich ist die Personalplanung beim 1. FC Lok noch längst nicht abgeschlossen. Trotz der erst recht späten Handlungsmöglichkeiten ist Sportdirektor Toni Wachsmuth recht zuversichtlich: „Es werden noch ein paar Probespieler kommen. Ich denke in den nächsten ein, zwei Wochen wird es auch noch die eine oder andere Verpflichtung geben, damit wir bis zum Trainingslager in zwei Wochen einen etwas größeren Kader haben. Ich denke, dass insgesamt schon noch fünf Neuzugänge kommen können.“
Drei oder vier von ihnen sollen unter die U23-Regelung fallen, so der 38-Jährige im Gespräch mit der LZ. Denn die Regionalliga Nordost schreibt vor, dass bei jedem Spiel mindestens vier Akteure auf der Liste stehen müssen, die das 23. Lebensjahr zu Saisonbeginn noch nicht vollendet haben. Aktuell erfüllen bei Lok nur Luc Elsner (21), Neuzugang Arne Rühlemann (20) und Nachwuchs-Keeper Hugo Kjell Eichler (18) dieses Kriterium.
„Es wird auch nächstes Jahr wieder ein kleiner Kader sein, wo jeder Spieler seine Chance bekommt“, kündigt Wachsmuth an. „Was die Spieler dann daraus machen, liegt bei ihnen. Da ist es egal, ob sie jung oder alt sind, sondern es spielen die, die es am besten machen – auch unabhängig davon, ob sie letztes Jahr schon da waren oder nicht. Wir wollen einen guten Konkurrenzkampf in der Truppe, aber natürlich auch wieder eine gute, verschworene Einheit.“ Und als solche hat es der 1. FC Lok in der vergangen Saison richtig weit gebracht.
Das erste Testspiel der Blau-Gelben steigt bereits am jetzigen Freitag bei der BSG Stahl Brandenburg. In Leipzig ist Lok dann am 5. Juli erstmals in Spiel-Aktion zu sehen. Anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums der SG Rotation 1950, wird auf dem Sportplatz an der Delitzscher Straße um 13:30 Uhr angepfiffen. Zwei Tage später geht es dann ins Trainingslager nach Sternberg in Mecklenburg.
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