1. FC Lok Leipzig: Trainer Seitz hofft auf 6.000 Zuschauer zum Heimspiel-Auftakt; Torwart Müller fällt monatelang aus

Die Rasenheizung liegt, der neue Rasen ist ausgerollt, die Linien sind gezogen. Es kann losgehen mit der Regionalliga-Saison 2025/26 im Bruno-Plache-Stadion. Am Freitagabend um 19 Uhr trifft der 1. FC Lok zum ersten Heimspiel auf die VSG Altglienicke. Über 3.400 Tickets sind dafür bereits im Vorverkauf weggegangen. Nicht im Lok-Aufgebot stehen wird Torwart Niclas Müller. Nach einer Operation fällt er lange aus.

Diese schlechte Nachricht musste Sportdirektor Toni Wachsmuth zur Pressekonferenz am Mittwochabend überbringen. Die Verletzung, die sich Müller im Testspiel gegen den FC Eilenburg zugezogen hatte, war weitaus schlimmer als zunächst vermutet. Das ganze Ausmaß stellte sich erst während der gestrigen Operation heraus. Diagnose: Hüftmuskel-Abriss.

Es wird mit mindesten drei bis vier Monaten Verletzungspause gerechnet. Der Verein muss sich daher nun kurzfristig nach einem Ersatzkeeper umschauen, der zumindest für das kommende halbe Jahr das Lok-Torwartteam komplettiert. Einfach dürfte das zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht werden.

Für das Spiel gegen Altglienicke steht zudem noch immer ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Alexander Siebeck. Auch er war mit muskulären Problemen während des Eilenburg-Tests ausgewechselt worden. Zum Liga-Auftakt letzte Woche in Zwickau (1:1) fühlte er sich noch nicht in der richtigen Verfassung. Trainer Seitz hofft nun, seinen Mittelfeldmotor am Freitag zumindest auf die Bank setzen zu können.

Darüber hinaus fehlt erneut Pasqual Verkamp, der nach seinem Frust-Rot im Relegationsspiel bei Havelse für zwei Liga-Partien gesperrt worden war. Kapitän Djamal Ziane ist hingegen weiterhin einsatzbereit. Er hatte sich in Zwickau eine Platzwunde zugezogen und spielte mit Kopfverband weiter. Die Wunde wurde getackert. Erst nach dem Heimspiel wird die Klammer wieder entfernt.

Aus sportlicher Sicht ist der 33-Jährige mit Blick auf die Altglienicke-Partie sehr zuversichtlich: „Wir wollen denen mit unserer Laufstärke und Physis unser Spiel aufzwingen“. Das ist ganz im Sinne seines Trainers Jochen Seitz. Dieser möchte dem Gegner „mit fairem, aggressivem Auftreten die Lust auf Fußball nehmen“. Er weiß aber auch: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, gegen Altglienicke zu gewinnen“. Daher muss eine „seriöse, professionelle Leistung“ abgeliefert werden.

An schlechten Platzverhältnissen sollen diese Pläne nun jedenfalls nicht mehr scheitern. Die Mannschaft freut sich schon sehr auf das nagelneue Geläuf. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das aktiv noch erlebe“, ist auch Djamal Ziane glücklich über die aufwändige Modernisierung. „Das ist ein unheimlicher Schritt für den Verein“. Betreten hat er das satte Grün bisher noch nicht. Das wird erstmals wohl Freitagmorgen geschehen, zum Warm-up-Training.

Für die Partie, die dann am Abend angepfiffen wird, verspricht Trainer Jochen Seitz ein „attraktives, emotionales, leidenschaftliches Spiel. Wir wollen den Zuschauern ein schönes Heimerlebnis bieten, mit hoffentlich drei Punkten“. Vielleicht erfüllt sich auch sein Wunsch, vor über 6.000 Zuschauern auflaufen zu können.