Am Mittwoch, 2. November, gaben die Bundesländer den Weg frei zur Einführung eines bundesweit geltenden ÖPNV-Tickets für 49 Euro im Monat. Ob es mit dem Start des Tickets schon im Januar klappt, ist offen, denn noch sind nicht alle Finanzierungsfragen geklärt. Darauf weisen auch die Leipziger Verkehrsbetriebe in einer Stellungnahme hin. Den sie müssten das Ticket ja ab 1. Januar anbieten, wenn ihnen nicht mehr Zeit zur Vorbereitung gelassen wird.

Doch schon am Tag nach der Einigung von Bund und Ländern, am 3. November, wies Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, darauf hin, dass eine Einführung dieses Deutschlandtickets realistisch erst zum 1. März 2023 möglich wäre.

Aber besondere Sorgen machen den Leipziger Verkehrsbetrieben die dabei entstehenden Finanzierungsfragen.

„Mit den aktuellen Beschlüssen stellen Bund und Länder erste zusätzliche Finanzmittel für Bus und Bahn in Aussicht. Das ist positiv und eine wichtige, aber noch nicht ausreichende Voraussetzung für die Finanzierung des bestehenden Fahrplanangebotes und eines Deutschlandtickets. Nun ist dringend die Entlastungswirkung einer Energiepreisbremse für Verkehrsunternehmen und der Beitrag der Länder zu konkretisieren“, geht das Leipziger Verkehrsunternehmen auf das Problem der drastisch gestiegenen Energiepreise ein, die den Nahverkehrsunternehmen aktuell gewaltig zu schaffen machen.

Die LVB würden dabei in ihrer Wirtschaftsplanung ausreichende Mittel von Bund und Land voraussetzen, damit das gegenüber den aktuellen Abo-Modellen (außer LeipzigPassMobilcard) deutlich preiswertere Monatsticket in Leipzig angeboten werden kann.

„Nur wenn Bund und Land ihrer Verantwortung gerecht werden, sind Angebotskürzungen zu vermeiden“, betonen die LVB. „Weiter zu erarbeiten sind nun die Details des Deutschlandtickets, wie Abo-Regelungen und Geltungsbereich.“

„Sobald Produktdetails und Einführungstermin stehen, werden wir das Deutschlandticket unseren Kunden selbstverständlich anbieten und umfangreich informieren, LVB-Kundinnen und Kunden müssen vorerst nichts tun. Für bestehende Abonnements werden wir auf Wunsch einen bequemen und einfachen Produktwechsel ermöglichen“, erklärt LVB-Marketing-Chefin Sandy Brachmann.

Um aktuell über die Entwicklungen beim 49-Euro-Ticket zu informieren, haben die LVB eine eigene Informationsseite zusammengestellt.

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