Der Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig erreicht einen entscheidenden Fortschritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung: Rund ein Drittel der Abfallsammelfahrzeuge – also 16 Lkw – fahren zukünftig mit grünem Wasserstoff, teilt das städtische Unternehmen mit. Die Betankung wird dann direkt über eine Tankstelle auf dem Betriebsgelände der Stadtreinigung erfolgen.

„Die neuen Wasserstofffahrzeuge verursachen deutlich weniger Geräusche und Emissionen als dieselbetriebene Fahrzeuge. Die Umrüstung des städtischen Eigenbetriebes auf alternative Antriebe ist ein wichtiges Zeichen für die angestrebte Klimaneutralität Leipzigs“, betonte Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, am Montag, 4. März, bei der Präsentation der Fahrzeuge und der dazugehörigen Tankstelle.

Konkret fahren ab sofort zwölf Fahrzeuge auf den Leipziger Abfallsammeltouren für Restabfall, Biomüll und Sperrmüll. In den nächsten Wochen und Monaten kommen vier weitere hinzu.

„Die insgesamt 16 Fahrzeuge sparen jährlich 544 Tonnen CO2 ein und reduzieren zudem die Feinstaubbelastung in der Stadt sowie die Lärmbelästigung für die Beschäftigten und vor allem für die Anwohnerinnen und Anwohner“, erklärte Thomas Kretzschmar, erster Betriebsleiter der Stadtreinigung Leipzig.

Elke Franz, kaufmännische Betriebsleiterin der Stadtreinigung, fügte hinzu: „Der Umstieg ist für uns ein Meilenstein in der Geschichte unseres Eigenbetriebes und ein wichtiger Beitrag, um den Klimawandel zu bekämpfen. Das Projekt, das wir heute präsentieren, ist in seiner Größenordnung und Art nahezu einzigartig in Deutschland. Vor allem auch wegen der Kombination eines Fuhrparks mit einer Wasserstofftankstelle.“

Umgesetzt wurde das Projekt mit dem Partner Leipziger Stadtwerke. Das Unternehmen übernahm die Realisierung und den Betrieb der Tankstelle. Die beiden Zapfsäulen sind so ausgelegt, dass täglich alle 16 Fahrzeuge mit grünem Wasserstoff nachbetankt werden können.

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Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Elke Franz, die kaufmännische Betriebsleiterin der Stadtreinigung, Stadtwerke-Chef Karsten Rogall und Thomas Kretzschmar, erster Betriebsleiter der Stadtreinigung, weihten heute die neuen Fahrzeuge ein. Foto: Stadt Leipzig

„Nachhaltiges Agieren bedeutet für uns Leipziger Stadtwerke die Versorgungssicherheit unserer Stadt zu gewährleisten und den Klimaschutz zu stärken. Dieses gemeinsame Pilotprojekt ist für uns ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung unserer Stadt. Wir freuen uns darauf, die dabei gewonnenen Ergebnisse auf andere Handlungsfelder übertragen zu können“, sagte Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke.

Die tägliche Reichweite der Fahrzeuge beträgt durch die Kombination von Wasserstoff- und Elektroantrieb rund 150 Kilometer und ist somit ausreichend, um die Abfallsammeltouren sowie den anschließenden Weg zu den Entsorgungsstellen abzudecken. Die Touren waren ein ausschlaggebender Punkt bei der Entscheidung für den Wasserstoffantrieb. „Lkw mit reinem Elektroantrieb sind deutlich schwerer als unsere neuen Wasserstofffahrzeuge. Hätten wir uns für reine E-Fahrzeuge entschieden, hätten wir weniger Abfall transportieren können und wären gezwungen gewesen, alle unsere Routen umzuplanen“, erläuterte Kretzschmar.

Die Anschaffung der Fahrzeuge wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mit insgesamt rund 11,73 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

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