Das mit der Gedenktafel für Max Reger am Ort seines frühen Todes, das wird leider nichts. Die LWB sanieren ausgerechnet jetzt, da Max Regers 100. Todestag begangen wird, das Gebäude, wo die Gedenktafel angebracht werden soll. Original ist das Gebäude natürlich nicht mehr. Wo 1916 das Hotel Hentschel stand, stehen heute die Ringbauten aus den 1950er Jahren.

Vor genau 100 Jahren, am 11. Mai 1916, starb ein Komponist, über den sein Kollege Paul Hindemith einst sagte: „Max Reger war der letzte Riese in der Musik. Ich bin ohne ihn gar nicht zu denken.“ Die Stadt Leipzig nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um mit den Max Reger Festtagen vom 8. bis 20. Mai gebührend an den Meister zu erinnern.

Und dazu sollte dann auch die Gedenktafel gehören, die zum 100. Todestag von Max Reger angebracht werden sollte. Bei einem Empfang in der Oberen Wandelhalle des Neuen Rathauses stellen Kulturbürgermeister Michael Faber und die Leiterin des Max-Reger-Institutes Karlsruhe, Professor Dr. Susanne Popp, am heutigen 11. Mai die Gedenktafel vor. Sie soll künftig ihren Standort am Roßplatz 4, Ecke Goldschmidtstraße, erhalten. Zurzeit ist das Gebäude wegen Bauarbeiten eingerüstet und verhüllt, weshalb dort vorübergehend nur ein Foto in Originalgröße gezeigt wird.

Max Reger, zu Lebzeiten gefeierter Organist, umstrittener Komponist und hochdekorierter Dozent, hinterlässt ein umfangreiches und vielfältiges OEuvre, welches für viele berühmte Komponisten seiner und nachfolgender Generationen Inspiration und Vorbild war.

Regers Leipziger Phase begann 1907 mit seiner Berufung an die Universitätsmusik bzw. an das Königliche Konservatorium. Den Posten als Universitätsmusikdirektor übte er zwar nur kurz aus, seine Meisterklasse am Konservatorium jedoch leitete er mit großem Engagement und Erfolg bis zu seinem Tod weiter. Er starb im Alter von 43 Jahren an Herzversagen, nachdem er ein letztes Mal in Leipzig unterrichtet hatte. In seinem Hotelzimmer im Hotel Hentschel fand man die Korrekturabzüge der „Acht Geistlichen Gesänge op. 138“. Das erste Stück „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“ war aufgeschlagen. Es war die letzte Komposition, mit der Reger sich beschäftigen sollte.

Zur Erinnerung an den großen Komponisten wird der Thomanerchor Leipzig, unter der Leitung von Gotthold Schwarz, das Festkonzert zum 100. Todestag von Max Reger am heutigen 11. Mai um 20 Uhr in der Thomaskirche mit ebendiesem Werk eröffnen. Weiterhin sind das MDR Sinfonieorchester und der Universitätschor, unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor und künstlerischem Leiter des Reger Festjahres, David Timm, zu erleben.

Weitere Höhepunkte der Max-Reger-Festtage:

Internationale Musikwissenschaftliche Konferenz vom 11. bis 14. Mai 2016 am Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig

Reger spielt Reger – Klavierwerke aus original eingespielten Notenrollen, am Donnerstag, 12. Mai, 18:00 Uhr, Museum im GRASSI

Die Lange Reger-Orgel-Nacht, am Samstag, 14. Mai, 20:00 bis 00:30 Uhr, in sechs verschiedenen Kirchen, u.a. Thomaskirche, Nikolaikirche

Sinfoniekonzert, am Sonntag, 15. Mai, 19:00 Uhr in der Kongresshalle mit Ulf Wallin (Violine)

Sinfoniekonzert, am Montag, 16. Mai, 19:00 Uhr in der Kongresshalle mit Carolin Masur (Mezzosopran)

Großes Concert, am Donnerstag, 19. Mai, und am Freitag, 20. Mai, jeweils 20:00 Uhr, Gewandhausorchester unter der Leitung von Herbert Blomstedt

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