Die Lage an der ukrainischen Grenze findet derzeit keine Entspannung. Am heutigen Montag brach Bundeskanzler Olaf Scholz in die Ukraine auf, um vor Ort Gespräche zu führen. Am morgigen Dienstag führt ihn sein Weg direkt weiter nach Russland. Außerdem: Erstmals seit etwa vier Monaten wurden im Freistaat Sachsen keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz aber stieg weiter an. Im Zuge einer Corona-Demo am Augustusplatz zündeten unbekannte Personen indes Pyrotechnik auf dem Dach eines Hauses. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 14. Februar 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) traf heute in Kiew auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Im Gespräch der beiden Staatsoberhäupter ging es auch um die angespannte Lage an der ukrainischen Grenze. Seit Wochen zieht Russland immer mehr Soldat/-innen auf seinem Staatsgebiet an der Grenze zur Ukraine zusammen. Derzeit sollen vor Ort 130.000 stationiert sein. Amerikanischen Geheimdiensten nach könnte ein Angriff von russischer Seite schon in dieser Woche geschehen. Die Bundesregierung forderte deutsche Staatsbürger/-innen inzwischen auf, das Land schnellstmöglich zu verlassen.

Gegenüber der Ukraine ging es Scholz vor allem darum, „fortdauernde Solidarität und Unterstützung auszudrücken“. Von Moskau erwarte man dringend ein Zeichen der Deeskalation, so der Kanzler im Vorfeld seiner Reise. „Eine weitere militärische Aggression hätte sehr schwerwiegende Konsequenzen für Russland. Darin bin ich mir mit unseren Verbündeten absolut einig. Wir erleben eine sehr, sehr ernste Bedrohung des Friedens in Europa.“

Im Süden der Ukraine hielt Russland derweil ein militärisches Manöver ab. Wie der Spiegel berichtete, diente die Übung im Schwarzen Meer dazu, die Ortung und Zerstörung von U-Booten zu üben. Im Einsatz waren Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe.

Inzidenz in Sachsen steigt, keine neuen Todesfälle

Eine erfreuliche Nachricht im Zusammenhang mit Corona: Am heutigen Montag wurden das erste Mal seit mehreren Monaten keine neuen Todesfälle übermittelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt indes weiter. Im Freistaat liegt die Zahl nach Angaben des Robert-Koch-Instituts derzeit bei 1.257,4. Lediglich im Erzgebirge und in Chemnitz verzeichnet man aktuell einen Inzidenzwert unter 1000.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, stieg die Inzidenz in Leipzig im Gegensatz zum Vortag um 23,7 und liegt aktuell bei 1434,3. Die Gesamtanzahl der Neuinfektionen kletterte damit auf 85.743.

Am Mittwoch werden sich Bund und Länder über neue Regelungen austauschen. Im Gespräch sind einige Lockerungen. So soll beispielsweise der Besuch in Restaurants wieder unter 3G-Bedingungen möglich sein, ebenso wie Übernachtungsangebote. Diese Maßnahmen liegen bisher allerdings lediglich als Entwurf vor.

Valentin und die liebe Liebe

Es ist sicherlich nicht die wichtigste Nachricht des Tages, aber dennoch eine kleine Meldung wert: Der heutige 14. Februar wird von vielen als Valentinstag begangen. Seinen Ursprung hat der Tag, über dessen Wert als „Tag der Liebenden“ oder auch „Kommerz-Masche“ sich die Gemüter uneins sind, in den Taten des heiligen Valentinus. Er soll im Römischen Reich Soldaten, denen das Heiraten verboten war, getraut haben.

Das Leipziger Standesamt nahm diesen Tag zum Anlass, um seine Bilanz aus dem Jahre 2021 zu veröffentlichen. Daraus geht hervor, dass sich im vergangenen Jahr wieder mehr Paare trauen ließen. Insgesamt wurden 2021 1.814 Ehen geschlossen und damit 57 mehr als im Vorjahr. Auch bedingt durch Corona hatte es 2020 einen „Knick“ gegeben, so das Standesamt.

Ebenfalls angestiegen ist im zweiten Corona-Jahr allerdings auch die Anzahl der beurkundeten Todesfälle; auf 8.659. Gleichzeitig ging die Geburtenrate in der Messestadt zurück. In 2021 erblickten 7.138 Kinder in Leipzig das Licht der Welt. In 2020 waren es 7.213 gewesen.

Kein Montag ohne…

… Demos. Es gehört (leider) schon fast zur Montagsroutine. Auch am heutigen Abend fanden an mehreren Orten in und um Leipzig sowie im gesamten Freistaat Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen statt. Aufgerufen dazu wurde in verschiedenen Social-Media-Kanälen der Querdenker/-innen-Szene, aber auch in rechten Kreisen.

Ebenso „routiniert“ wurden entsprechende Gegenproteste angemeldet. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ (LnP) rief um 18 Uhr zur Kundgebung auf dem Augustusplatz auf. Dort versammelten sich etwa 50 Personen, aufseiten der Coronagegner/-innen waren es etwa 15 Teilnehmende. Diese wurden vor dem Vapiano von der Polizei eingekesselt.

Auf dem Augustusplatz kam es am heutigen Abend gegen 19 Uhr zu einem Zwischenfall: Auf dem Dach eines Gebäudes am Eingang der Grimmaischen Straße befanden sich Personen, die Pyrotechnik zündeten und ein Banner entrollten, darauf geschrieben „Pro Capitalista“. Außerdem wurden Flugblätter auf dem Platz verteilt. Mehrere Beobachter/-innen filmten das Geschehen vom Platz aus. Die Polizei nahm später zwei Personen in eine Maßnahme.

Um 17:45 Uhr gab es zudem eine Gegenkundgebung in der Könneritzstraße in Schleußig. Seit Wochen versammeln sich auch dort regelmäßig Corona-Gegner/-innen, ebenso wie in Leipzig-Engelsdorf, wo zuletzt am Montag mehrere hundert „Spaziergänger/-innen“ aufgelaufen waren. 

Video LZ

Gute Radwege, Gutspark Zweinaundorf und #le1101

Worüber die LZ heute berichtet hat: Radfahrer/-innen müssen mit dem Vergnügen auf der Karl-Tauchnitz-Straße noch ein paar Jahren warten: Dort sollen erst ab 2025 gute Radwege etabliert werden. Ebenfalls aus der Stadtratssitzung am vergangenen Mittwoch geht hervor, dass der Gutspark Zweinaundorf ein Entwicklungskonzept bekommt. Stadtrat Thomas „Kuno“ Kumbernuss hat seinen Antrag zum Triftweg derweil zurückgezogen.

Was morgen passieren wird: Am morgigen Dienstag findet am Leipziger Amtsgericht ein weiterer Prozess im Zusammenhang mit dem Überfall auf Connewitz am 11. Januar 2016 statt. Ebenfalls ist eine Kundgebung vor dem Gericht angemeldet. Damals hatten hunderte Personen aus der rechten Szene Läden im Stadtteil überfallen, randaliert und mehrere Menschen verletzt.

Wie heute außerdem bekannt wurde, legte ein 36-jähriger JVA-Beamter, respektive die Verteidigung sowie die Staatsanwaltschaft, der in Zusammenhang mit dem Überfall ebenfalls Anfang Februar verurteilt wurde, Berufung ein. Das Gericht hatte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten ausgesetzt, diese jedoch auf Bewährung ausgestellt. Nun wird sich das Landgericht mit dem Fall beschäftigen.

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