Leipzig schaltet bei der Ukraine-Hilfe einen Gang hoch: Auf der Homepage gibt es nun eine Infoseite und die Stadt soll laut Landesdirektion zum Zentrum für Flüchtende aus der Ukraine werden. Außerdem: Der ÖPNV in Deutschland wird für Menschen aus der Ukraine komplett kostenlos und ein Mann aus Crimmitschau, der die Ukraine nicht mehr verlassen durfte, ist zurückgekehrt. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 2. März 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Die Unterstützung für ukrainische Geflüchtete in Leipzig nimmt immer klarer Gestalt an. So hat die Stadtverwaltung heute eine Seite auf ihrer Homepage eingerichtet, die wichtige Informationen für Geflüchtete beinhaltet: beispielsweise wo man sich melden kann, wenn man eine Unterkunft benötigt, oder welche Unterstützung es von anderen Stellen noch gibt. Die Seite ist derzeit nur auf Deutsch verfügbar, soll aber auch ins Ukrainische und Russische übersetzt werden.

Zentrum für die Unterbringung ukrainischer Geflüchteter in Sachsen wird offenbar die Stadt Leipzig, berichtet die LVZ heute mit Verweis auf die Landesdirektion. Demnach sollen alle Ukrainer/-innen, die in Sachsen ankommen, zunächst in Leipzig bleiben. Dazu wird neben der Erstaufnahmeeinrichtung in der Max-Liebermann-Straße auch eine Einrichtung am Graf-Zeppelin-Ring in Betrieb genommen. Dort sollen zunächst 550 Plätze zur Verfügung stehen.

2.200 Plätze in Sachsen

Sachsens Innenminister Roland Wöller hatte gestern erklärt, dass derzeit etwa die Hälfte der Kapazitäten in sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen zur Verfügung steht – etwa 2.200 Plätze. Allerdings sollen ukrainische Geflüchtete nicht lange in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates bleiben, sondern zügig auf kommunale Einrichtungen und Wohnungen verteilt werden.

Die LVB teilten heute mit, dass Menschen aus der Ukraine ab sofort kostenlos den ÖPNV nutzen dürfen. Das gilt nicht nur in Leipzig, sondern überall in Deutschland. Der Verband der Verkehrsunternehmen habe das in einer Sondersitzung des Präsidiums kurzfristig so entschieden, teilten die LVB mit.

Auswirkungen hat der Ukrainekrieg bekanntlich nicht nur auf die Menschen vor Ort, sondern auf Prozesse nahezu jeder Art weltweit. Vor allem die Wirtschaft ist erheblich von Sanktionen oder unterbrochenen Lieferketten betroffen. Letzteres ist der Grund dafür, dass Porsche in Leipzig seine Produktion für mindestens anderthalb Wochen unterbricht. Ähnlich handhabt es VW mit seinen Werken in Dresden und Zwickau.

Familie wiedervereint

Eine gute Nachricht kam unterdessen aus Crimmitschau. Dort lebt eine junge Mutter, deren Mann kürzlich die Ukraine besuchte und dann wegen seiner ukrainischen Staatsbürgerschaft das Land nicht mehr verlassen durfte. Auf einem Instagram-Account teilten die Frau und ihre Unterstützer/-innen nun mit, dass es in der vergangenen Nacht gelungen sei, den Familienvater zurück nach Sachsen zu holen.

Worüber die LZ heute berichtet hat: über gute Aussichten für einen Klimaschutzbeirat in Leipzig, über aktuelle Zahlen zum Ost-West-Vergleich bei der Grundsicherung im Alter und über die Premiere eines Kinderbuches im Naturkundemuseum.

Was heute außerdem wichtig war: Die Staatsanwaltschaft Halle hat den suspendierten Oberbürgermeister der Stadt, Bernd Wiegand, wegen Unterschlagung und Täuschung angeklagt, und in Sachsen können sich nun alle Menschen mit Novavax impfen lassen. Laut Hausärzteverband gibt es bislang allerdings nur wenig Nachfrage nach dem Impfstoff.

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