Im Leipziger Süden stieß eine Straßenbahn am Morgen mit einem Radfahrer zusammen und verletzte ihn. Ein Dresdener Technologieunternehmer steht unter dem Verdacht des Betrugs. Und: Nach einem Messerangriff in Aschaffenburg ist erneut eine politische Sicherheitsdebatte aufgekommen. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 23. Januar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Karl-Liebknecht-Straße: Radfahrer bei Unfall mit Tram verletzt

Zum Glück nur leichte Verletzungen waren die glimpfliche Konsequenz eines Unfalls mit einer Tram und einem Radfahrer am frühen Donnerstagmorgen. Wie unter anderem die LVZ berichtet, sei die Straßenbahn der Linie 10 auf dem Weg stadtauswärts mit dem Mann kollidiert – dieser habe beim Überqueren der Gleise auf der Karl-Liebknecht-Straße nahe der Kreuzung Kurt-Eisner-Straße offenbar den nahenden Wagen übersehen.

Der 40-jährige Radfahrer wurde leicht verletzt und am Unfallort unweit vom Kant-Gymnasium behandelt, an der Frontscheibe der Bahn entstand erheblicher Sachschaden. Der betroffene Abschnitt der Karl-Liebknecht-Straße war vorübergehend für die Durchfahrt gesperrt, die Linien 10 und 11 Richtung Süden wurden zeitweise umgeleitet.

Es geht um 1,6 Millionen Euro: Betrugsverdacht gegen Unternehmer aus Dresden

Ein Unternehmer aus Dresden wurde im Zuge einer Razzia bereits gestern wegen Betrugsverdachts festgenommen. Noch am Donnerstag soll über den Vollzug eines Haftbefehls gegen den 48-jährigen Geschäftsführer eines Technologieunternehmens entschieden werden, meldet der MDR. Demnach sollen der Verdächtige und ein mutmaßlicher Komplize aus dem Betrieb (60) zwischen 2020 und 2022 mehrfach Maschinen zum Plastik-Recycling verkauft und insgesamt rund 1,6 Millionen Euro kassiert haben, ohne dass es je zu einer Auslieferung der Objekte kam.

Laut Angaben der Behörden wurden wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug allein in Sachsen 16 Objekte durchsucht, dazu standen auch an Orten in drei weiteren Bundesländern Polizisten auf der Matte. Es seien umfassende Beweismittel konfisziert worden, erklärte das LKA am Donnerstag. Deren Auswertung dauert an.

Schock und neue Diskussionen: Die Lage nach dem Messerangriff von Aschaffenburg

Nach einem tödlichen Messerangriff im bayerischen Aschaffenburg sind die Trauer und das Entsetzen groß, zugleich stößt das schreckliche Ereignis mitten in den Winterwahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl in gut vier Wochen.

Unter anderem meldete sich Sachsens Innenminister Armin Schuster (63, CDU) zu Wort, der eine Zurückweisung von Migranten an der deutschen Grenze, den Stopp von Aufnahmeprogrammen und Familiennachzug, eine Obergrenze für Geflüchtete sowie Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan ins Spiel brachte. CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) äußerte sich ähnlich. Ausdrücklich kritisierte der Parteichef die europäischen Regeln wie Schengen und Dublin als dysfunktional, kündigte fundamentale Änderungen im Falle seiner Kanzlerschaft an.

Ein 28-Jähriger hatte am Mittwoch in einem Aschaffenburger Park ein 2-jähriges Kind und einen Passanten (41) mit einem Messer getötet, drei weitere Personen wurden verletzt, sollen aber außer Lebensgefahr sein. Der mutmaßliche Täter aus Afghanistan galt als psychisch auffällig, Hinweise auf ein terroristisches Motiv soll es derzeit nicht geben.

Dass der festgenommene Mann ausreisepflichtig, eine Abschiebung aber unterblieben war, hat nun wieder die üblichen Debatten und Schuldzuweisungsspiralen in Gang gesetzt, was durch den Wahlkampf noch verschärft wird. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) warnte wohl auch mit Seitenhieb auf Merz vor Populismus. Sie sieht zudem Bayerns Behörden in der Erklärungspflicht, warum sich der aufgrund von Gewaltdelikten bekannte, mutmaßliche Messerangreifer noch in Freiheit und im Land befand.

Landesinnenminister Joachim Herrmann (68, CSU) warf dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dagegen Versagen vor. So sei eine 2023 angeordnete Rückführung des Verdächtigen verspätet nach Bayern kommuniziert und nie realisiert worden. Während die auf Bundesebene vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte AfD mal wieder eine pauschale Grenzschließung fordert, warnte Aschaffenburgs Bürgermeister Jürgen Herzing (64, SPD) ausdrücklich vor einer Spirale aus Hass und Gewalt.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Geldversenken oder Umsteigen? VCD fordert endlich eine Strategie für den Flughafen Leipzig/Halle

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Was sonst noch wichtig war:

Zwei Serienstraftäter (31, 33) wandern für jeweils viereinhalb Jahre in Haft, urteilte ein Leipziger Gericht.

Ein Rettungswagen kippte am Donnerstag durch einen Unfall in Bautzen auf die Seite.

Der Skandal um einen Hannoveraner Staatsanwalt, der durch die Weitergabe von Ermittlungsinterna mit Drogenbanden kooperiert haben soll, könnte größer sein als bislang angenommen.

Der geschasste Ex-Behördenchef Arne Schönbohm (55), der zuletzt durch seine Auseinandersetzung mit dem ZDF Magazin Royale von Jan Böhmermann in den Schlagzeilen war, hat keinen Anspruch auf Schadenersatz durch das Bundesinnenministerium, sagt das Verwaltungsgericht Köln.

Kalenderblatt:

Am 23. Januar 2020 riegeln Sicherheitskräfte den Zugang zum Bahnhof der chinesischen Metropole Wuhan ab. Zu diesem Zeitpunkt ahnt kaum keiner, dass nur wenige Wochen später eine Virus-Pandemie den Globus umkrempeln und für längere Zeit in Atem halten wird …

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