Nach dem Derby zwischen BSG Chemie Leipzig und dem 1. FC Lokomotive Leipzig am gestrigen Sonntag hat die Polizei Ermittlungen gegen mehrere Fußballfans aufgenommen. Außerdem: Der weltweite Meeresspiegel ist seit 1900 so stark angestiegen wie seit 4.000 Jahren nicht mehr und das Leipziger DOK-Festival soll eine neue Intendantin bekommen. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 20. Oktober 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Polizeieinsätze nach Regionalliga-Derby

In den heutigen Mittagsstunden veröffentlichte die Bundespolizei einen Bericht zu am gestrigen Sonntag stattgefundenen Polizeieinsätzen im Zuge des Fußball-Stadtderbys zwischen BSG Chemie Leipzig und dem 1. FC Lokomotive Leipzig. Demnach hatten mehrere Chemie-Anhänger*innen am S-Bahn-Haltepunkt MDR nach dem Spiel Lok-Fans angegriffen, welche sich in einer eingefahrenen Bahn befanden.

Eine weitere S-Bahn, in welche die BSG-Anhänger*innen zwischenzeitlich eingestiegen waren, wurde unterdessen ohne weiteren Halt zum Hauptbahnhof Leipzig geleitet und die darin befindlichen Fußball-Fans einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Dadurch kam es zu zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen.

Neben der Feststellung der 245 Identitäten der Personen durchsuchten die Landes- und Bundespolizisten den Reisezug. Dabei stellten die Beamten mehrere Sturmhauben, Quarzhandschuhe, vier Mal Beißschutz, Betäubungsmittel und Pyrotechnik sowie einen LOK-Fan-Artikel fest.

Auch die Polizeidirektion Leipzig zog ein Fazit der Einsätze im Rahmen des als Risikospiel geltenden Matches. Demnach wurden bereits am Vormittag, gegen 11 Uhr, etwa 250 zum Teil vermummte Personen festgestellt. Während der Maßnahme wurden bei einer Person Quarzhandschuhe gefunden und sichergestellt. Außerdem fanden die Beamten am Kontrollort über 70 Mundschutze und mehrere pyrotechnische Erzeugnisse, welche ebenfalls sichergestellt wurden.

Während des Spiels sei mehrfach zum Abbrennen von Pyrotechnik gekommen, teilweise vermummten sich Personen und es wurde ein Banner mit einer gewaltverherrlichenden Aufschrift im Bereich der Lok-Fans festgestellt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Leipzig wurde wegen des Banners die öffentliche Aufforderung zu Straftaten angezeigt. Ebenfalls im Heimfan-Bereich wurde direkt nach Ende des Spiels ein Banner mit BSG-Fanutensilien angezündet, welches die Feuerwehr löschte.

Neue Intendantin fürs DOK-Festival

Aleksandra (Ola) Staszel soll zum 1. Januar 2026 die neue Intendantin von DOK Leipzig sowie Geschäftsführerin der Leipziger DOK-Filmwochen GmbH werden. Das teilte die Stadtverwaltung am Montagnachmittag mit. Entschieden über die Personalie hat eine Auswahlkommission unter der Leitung von Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke (Die Linke).

Staszel tritt die Nachfolge von Christoph Terhechte an, dessen Intendanz aus persönlichen Gründen zwei Jahre früher als geplant zum 31. Januar 2026 endet. Für Januar 2026 ist eine Zusammenarbeit zwischen beiden zur Übergabe der Geschäfte vorgesehen.

Starker Anstieg des Meeresspiegels

Von 1900 bis 2020 ist der weltweite Meeresspiegel deutlich schneller gestiegen als zu irgendeiner anderen Zeit in den vergangenen 4.000 Jahren. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die die Veränderungen des globalen Meeresspiegels während der vergangenen fast 12.000 Jahren betrachtet hat.

Die Gründe für diese Entwicklung lägen zum einen in der Erwärmung des Wassers in den Ozeanen und zum anderen in dem Abschmelzen von Gebirgsgletschern und der Eisschilde in Grönland und der Antarktis. Den durchschnittlichen Anstieg im Zeitraum von 1990 bis 2020 beziffern die Wissenschaftler um Yucheng Lin von der Rutgers University in Piscatawayauf, New Jersey, auf 1,51 Millimeter.

Rudelsingen, Bildungsstudie und Linux to go

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Nach sechs Jahren wieder da: Am 10. November gibt es wieder Rudelsingen in Leipzig

Nach Sachsens Platz 1 in der IQB-Bildungsstudie: Wenn Kultusminister nicht mal verstehen, was tatsächlich falsch läuft

„Linux to go“: Aktion zum Supportende von Windows 10 auf dem Leipziger Marktplatz + Video

Lebt wohl, Tom und Huck: Ein Roman über Mark Twains letzte Reise nach Hannibal

Karlbrücke, Warnstreik und Merz‘ Bekräftigung

Was heute außerdem wichtig war: Nach monatelangen Bauarbeiten ist seit dem heutigen Montag die Karlsbrücke auf der Industriestraße für den Fußverkehr einseitig wieder geöffnet. Die Behilfsbrücke wird in den nächsten Wochen zurückgebaut. Das finale Ende der Baumaßnahmen, welche seit April 2023 stattfanden, ist für Februar 2026 angesetzt.

Die Gewerkschaft ver.di hat heute für den kommenden Mittwoch die Beschäftigten der Rettungsdienste des Deutschen Roten Kreuz zum Warnstreik aufgerufen. Damit soll der Druck in den seit mehr als einem Jahr laufenden Tarifverhandlungen erhöht werden. Ver.di fordert höhere Zuschläge für Nachtarbeit und Überstunden, mehr Urlaubstage sowie die Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden.

Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panther (SPD) bat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) darum, seinen bisherigen Staatssekretär Thomas Kralinski in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen. Laut LVZ galt das Verhältnis zwischen beiden als angespannt. Nachfolger Kralinskis soll der ehemalige Die-Linke-Landtagsabgeordnete Sebastian Scheel werden.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht keinen Grund dafür, seine Aussage zum Problem im Stadtbild“, welche seit Tagen für heftige Kritik sorgt, zurückzunehmen. Im Gespräch mit einem Reporter am vergangenen Dienstag gab er an, dass seine Regierung dabei sei, „Versäumnisse“ in der Migrationspolitik zu korrigieren, man aber „immer noch dieses Problem im Stadtbild“ habe. Nach der Klausurtagung seiner Partei am vergangenen Wochenende sprach Merz sich zwar für eine Abgrenzung zur AfD aus, hielt aber an seiner Aussage fest.

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“Den durchschnittlichen Anstieg im Zeitraum von 1990 bis 2020 beziffern die Wissenschaftler um Yucheng Lin von der Rutgers University in Piscatawayauf, New Jersey, auf 1,51 Millimeter.” Nanu? Wurde uns nicht eingetrichtert, es wären 3 mm pro Jahr? Der Anstieg begann übrigens 1880, während die Erderwärmung erst seit 1950 gemessen wird.

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