Besser ein Tunnel oder doch eine neue Brücke? Und wo kommt das Geld her? Womöglich zeichnet sich ein Dissens ab, wie es mit der maroden Agra-Brücke südlich von Leipzig weitergehen wird. Und handfester Krach droht derweil auch im Bund beim Thema Rentenreform. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 18. November 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Wie geht es mit der Agra-Brücke weiter?
Die Agra-Brücke, die über den gleichnamigen Park südlich von Leipzig führt, wird aufgrund eines dramatisch schlechten Zustands bereits ab Donnerstag teilgesperrt: Schwere Fahrzeuge über 3,5 Tonnen sollen das in den siebziger Jahren errichtete Bauwerk dann nicht mehr passieren dürfen, auch die Höchstgeschwindigkeit wird dann wohl begrenzt.
Eine zunächst noch angenommene Restlebensdauer der Brücke von zehn Jahren sei aufgrund gravierender Schäden, die im Zuge einer Überprüfung festgestellt wurden, nicht mehr realistisch. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergeht: Während Sachsens Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (61, CDU) einen Neubau der Brücke anstrebt, sprach sich Leipzigs OBM Burkhard Jung (67, SPD) heute offen für eine Tunnel-Lösung aus. Unterstützung erhält er durch seinen Markkleeberger Amtskollegen Karsten Schütze (58, SPD).
Ob es was nützt? Und ob es zum offenen Krach kommt? Die teure Tunnel-Idee ploppt in jedem Fall leider zu einer Zeit auf, wo Ebbe in den Kommunal- und Landeskassen herrscht, so LZ-Redakteur Ralf Julke. Hier finden Sie mehr zum Thema.
Quo vadis, Rentenniveau? Rebellion gegen Pläne von Kanzler Merz
Ein anderes Thema schwelt derzeit auf Bundesebene: Kanzler Friedrich Merz (70, CDU) hält weiterhin daran fest, sein neues Rentenpaket zu verabschieden – trotz einer Ansage junger Unions-Abgeordneter, dem nicht Folge leisten zu wollen.
„Ich gehe davon aus, dass wir das Rentenpaket– zu dem ja nicht nur die sogenannte Haltelinie der gesetzlichen Rentenversicherung zählt–, dass wir das gesamte Paket, so wie wir es in der Koalition geplant haben, auch noch in diesem Jahr verabschieden werden“, sagte Merz am Dienstag laut Bericht der WirtschaftsWoche.
Hintergrund: Aktuell wird über die Rentenpolitik der schwarz-roten Bundesregierung gestritten. Die Absicherung der Rente im Verhältnis zu den Löhnen, die sogenannte Haltelinie, soll bis 2031 laut Koalitionsvertrag stabil bei 48 Prozent bleiben. Das heißt, wer 45 Jahre zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, sollte im Ruhestand mit mindestens 48 Prozent des jetzigen Durchschnittslohns als Rente rechnen dürfen.
Wie es auf längere Sicht weitergeht, ist der Knackpunkt: Die Junge Gruppe der Unionsabgeordneten im Bundestag trägt die Pläne ihres Kanzlers und Parteichefs nicht mit, das Rentenniveau auch nach 2031 einen Prozentpunkt über dem geltenden Recht zu halten. Dies sei nicht im Koalitionsvertrag ausgemacht und würde immense Mehrkosten bis zu 120 Milliarden Euro bedeuten, heißt es. Nun ist neuer Krach vorprogrammiert – und es geht auch jung gegen jung, könnte man sagen.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Wertvolle Jahre vertrödelt: Leipzigs OBM fordert weiter Tunnellösung für die marode Agra-Brücke
Bürgerumfrage 2024: Wenn Armut, Wohnen und Einkommen in Leipzig immer mehr zum Problem werden
Der Endgegner im Dialog: Die Endlichkeitsdialoge im Werk 2 zum Totensonntag
Neue Sammlungsstücke im Alten Rathaus zu sehen: Fußball, immer wieder Fußball!
Zehn Minuten oder länger: Lauter Gedichte aus den Momenten des schönen Abschweifens
Was sonst noch wichtig war:
Schwerer Unfall am Westplatz.
Im Leipziger Park-Klinikum gab es einen Warnstreik.
Ist E.T. gecrasht, waren es Wesen aus einer anderen Welt? Wohl eher nicht, der mögliche oder vermeintliche Absturz eines unbekannten Flugobjekts im Vogtland gibt dennoch ein paar Rätsel auf.
Verbindungen von BSW-Politikern nach Russland rücken in den öffentlichen Fokus.
Der Bund stellte eine Kampagne gegen sexuelle Gewalt vor.
Der ukrainische Präsident Selenskyj will Friedensgespräche wiederbeleben.
Was morgen wichtig wird:
In Sachsen gibt es mit dem Buß- und Bettag einen gesetzlichen Feiertag, der als solcher tatsächlich nur noch im Freistaat existent ist.
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