Mit einem Dichter durch die Stadt gehen? Zumindest in der Fantasie? Das können alle literaturbegeisterten Leipziger und Leipzigerinnen am 2. September tun, denn dann hat die Denkmalwerkstatt in der Kupfergasse 2 ein ganzes Programm mit dem Leipziger Lessingpreisträger Andreas Reimann aufgelegt. Und Andreas Reimann, der diesjährige Lessing-Preisträger, liest nicht nur aus seinen Büchern „Bewohnbare Stadt“ und „Der Plunderhund im Lande Wunderbunt“.

In einem eigenen Programmteil interpretieren Susanne Grütz und Hubertus Schmidt Lieder aus dem Programm „Tatort Stadt“. Und quasi als „Zugabe“ stellen der Autor und die Sänger ein paar Proben aus der noch unveröffentlichten Sammlung „Desdrweechn“ in feinstem Säggs’ch vor und der Architekt und Zeichner Rainer Ilg präsentiert einige seiner Leipzig-Grafiken, mit denen auch Reimanns Gedichtband „Bewohnbare Stadt“ illustriert war.

Den Lessingpreis bekam Andreas Reimann im Januar verliehen. Damit wurde, wie Kulturministerin Barbara Klepsch betonte, ein Dichter geehrt, der seine Dichtung ganz im Sinne der Aufklärung (und damit in der Tradition Lessings) einsetzt: „Was Aufklärung für unsere Gegenwart bedeutet, muss in den stürmischen Zeiten, die wir erleben, immer wieder neu befragt werden. Literatur und Kunst können uns – wie zu Zeiten von Gotthold Ephraim Lessing – helfen, Antworten zu finden. Keine Patentrezepte, aber kluge Gedanken, die ermutigen, nachfragen und auch die Finger in die Wunden legen.

Für dieses Verständnis von Aufklärung steht der vom Kuratorium für den Lessingpreis des Freistaates Sachsen gekürte Preisträger Andreas Reimann, der den Lessingpreis 2023 erhalten soll. Erst allmählich wird heute deutlich, was er für ein wichtiges und literarisch kraftvolles Werk geschaffen hat. Unbeirrt auch in jenen DDR-Jahren, in denen er offiziell kaum zur Kenntnis genommen wurde.“

Das Programm in der Denkmalwerkstatt am 2. September:

15 Uhr – „Bewohnbare Stadt“, ein kleiner poetischer Rundgang durch Leipzig mit Andreas Reimann und Hartmut Rüffert. Treffpunkt: Kupfergasse, Ecke Neumarkt

18.30 Uhr – „Das Tat-Örtliche“, Gedichte und Lieder mit Andreas Reimann und Susanne Grütz und Hubertus Schmidt und Grafiken von Rainer Ilg.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Andreas-Reimann-Gesellschaft e. V. und dem Deutschen Werkbund Sachsen e. V.

Die in der Denkmalwerkstatt zu sehende Andreas Reimann-Ausstellung „Schwarz auf Weiss: Ein Regenbogen“ mit ihrer Ausstellungssequenz „Ich bin kein Opfer, sondern ein Dichter – Dokumente, Zeichnungen und Gedichte seit 1968“ wurde außerdem verlängert und kann bei der Gelegenheit auch besichtigt werden.

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