Das Internationale Fußballbegegnungsfest (IFBF) 2021 hat begonnen. Wenige Stunden zuvor noch eine Pressekonferenz und schon sind die Macher von Tüpfelhausen mittendrin und glücklich. Denn seit Corona mitregiert, ist weniges sicher und im letzten Jahr noch zwang die Pandemie das Internationale Fußballbegegnungsfest in die Knie. Doch 2021 man hat „ein Fenster“ erwischt und in Windeseile ein Freundschaftsspiel, eine Filmpremiere und mit 300 jungen Sportlerinnen das wohl größte internationale Kinder- und Jugendturnier wieder an den Start gebracht.

Ein Hauptgedanke führt das Begegnungsfest nun durch alle Jahre: Mittlerweile 300 Kindern und Jugendlichen aus aller Welt ein Wochenende in Leipzig zu gestalten, bei welchem sie sich gegenseitig, die Stadt und die jüdische Geschichte Leipzigs bis heute kennenlernen können.

Was am Sonntag im großen „Max und Leo Bartfeld“-Turnier mit 28 beteiligten Mannschaften aus acht Nationen für die jungen Menschen aufgehen wird, startet am heutigen Freitag, 2. Juli bereits mit einem ersten Hingucker für alle Leipzigerinnen.Ab 15 Uhr sind alle Interessierten eingeladen auf dem Augustusplatz am Begegnungsfestival der Zivilgesellschaft gemeinsam mit Zeitzeugen und Überlebenden der Shoah aus Deutschland, Europa, Israel und Übersee teilzunehmen. „Nie vergessend, mutig nach vorne schauend“ ist dabei das übergreifende Motto der Gesamtveranstaltung.

In diesem Jahr mit Beiträgen und Ständen von Vertretern jüdischen Lebens, Migrantenverbänden und der Zivilgesellschaft, Ausstellungen, Musik und Kinder- und Jugendkunst.

Der Hingucker dürfte jedoch der 17 Uhr startende Dokumentarfilm „Eine Reise gegen das Vergessen“ mit Beiträgen von Jugendlichen aus Deutschland, Israel und der Tschechischen Republik wie Zeitzeugen aus Israel, Kanada und den USA auf der großen LED-Wand der großen Hauptbühne werden.

Die IFBF-Pressekonferenz zur Premiere “Eine Reise gegen das Vergessen”. Video: LZ 

Kultclub gegen Kultclub

Das sportliche Highlight des IFBF ist neben dem hochrangigen „Bartfeld-Pokal am Sonntag“ wohl unbestritten das Freundschaftsspiel der BSG Chemie Leipzig gegen den israelischen Kultclub Betar Nordia Jerusalem am Samstag, 3. Juli 2021. Das Spiel für Demokratie und für lebendige Erinnerungskultur im Sport startet 15 Uhr auf dem Hauptplatz des Alfred-Kunze-Sportparks.

Wenig verwunderlich, dass die beiden Kultclubs über die große Entfernung nicht nur die Liebe zum Ballsport verbindet. Die Jerusalemer entstanden ähnlich wie die BSG mit dem expliziten Anspruch gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und für Toleranz wirklich einzustehen. So wird über Betar berichtet, dass der Club zu den wenigen in Israel gehört, in welchen Palästinenser und Juden gemeinsam durch den dortigen Ligabetrieb gehen.

Betar tritt am Samstag unter den Augen der Besucher und anwesenden Überlebenden der Shoa eine Halbzeit in Erinnerung an den 1939 zwangsaufgelösten jüdischen FußbBSG Chemieallclub SK Bar Kochba Leipzig in den Farben des SK Bar Kochba Leipzig an.

500 Eintrittskarten sind schon verkauft, stellte Christoph Schumacher vom veranstaltenden Tüpfelhausen e.V. anlässlich der Pressekonferenz vom Mittwoch fest. Zugelassen sind an diesem Samstag maximal 2.500 Gäste.

Elektronische Tickets gibt es unter www.chemie-leipzig.de, Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt. Mehr Infos zum Internationalen Fußballbegegnungsfest finden sich unter www.fussballbegegnungsfest.eu/programm-2020.

Die IFBF-Pressekonferenz zum Spiel BSG gegen Betar. Video: LZ 

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