Die Initiative #NichtaufunseremRücken hat für den 1. Mai 2020 eine Demonstration angemeldet. Diese soll ab 12:00 ab Karl-Liebknecht-Straße (Höhe Feinkostgelände) zum Connewitzer Kreuz ziehen.

Im Aufruf zur Demonstration vor allem auf die Menschen gerichtet, die in der Corona-Krise besonders unter Druck geraten: Menschen, die unter unzumutbaren Bedingungen weiterarbeiten müssen, Menschen, denen ihr Einkommen wegbricht und die deswegen ihren Lebensunterhalt nur schwer bestreiten oder ihre Miete nicht mehr zahlen können. Währenddessen streichen Konzerne weiter Riesengewinne ein. Die Autoindustrie fährt sukzessive seine Produktion wieder hoch.

Mit einem Schlag wird in Corona-Zeiten deutlich, dass Tätigkeiten im Gesundheitswesen und im Einzelhandel tatsächlich systemrelevant sind. Die Berufe, in denen vor allem Frauen arbeiten – in den Krankenhäusern, in der Pflege oder im Verkauf – sind die, die derzeit den Laden am Laufen halten. Es sind Tätigkeiten, denen es bisher sowohl an Wertschätzung als auch an angemessener Entlohnung mangelte.

Maria Herwig von der Initiative erklärt: „In diesen Zeiten, in denen die soziale Spaltung unserer Gesellschaft plastisch wie nie wird, gehen wir auf die Straße. Der 1. Mai ist ein historisch bedeutsamer Tag der Kämpfe von Arbeiterinnen und Arbeitern, der Kämpfe für ein besseres Leben. Am 1. Mai bleiben wir nicht zu Hause! Wir streiten gerade jetzt für einen grundlegenden Wandel der Politik und Wirtschaftsweise.“

Juliane Nagel, Versammlungsleiterin der Demonstration ergänzt: „Durch unsere Gesellschaft muss gerade jetzt ein Ruck gehen! Wenn von heute auf morgen Soforthilfen für existenzbedrohte Unternehmen ausgeschüttet werden können, zeigt das, was möglich ist. Wir streiten für höhere Löhne, für ein Ende der Privatisierung von Daseinsvorsorge wie Gesundheit, Bildung, Wohnen, Mobilität und Kommunikation. Wir
fordern aber auch für Menschen in Hartz IV, für Geflüchtete oder Wohnungslose dauerhafte existenzsicherende Lösungen.“

Für diese und weitere Anliegen wird die Initiative #NichtaufunseremRücken am 1. Mai auf die Straße gehen und appelliert an Gleichgesinnte den öffentlichen Raum an diesem Tag auch für politische Aktionen zu nutzen.

„Gerade weil Versammlungen noch immer schwerwiegenden Regularien unterliegen, ist es wichtig in der ganzen Stadt wahrnehmbare Zeichen für den gesellschaftlichen Wandel zu setzen. Weder Corona noch der Staat kriegen uns und unsere Ideen und unseren Veränderungsdrang klein“, so Herwig und Nagel.

(Nicht) Demonstrieren, die Zweite: Politisches Schlangestehen in der Petersstraße + Bildergalerie & Video

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Die Teilnehmer*innen der Versammlung sind angehalten einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und 2 Meter Abstand zueinander zu halten. Zudem ist die Versammlung auf voraussichtlich 50 Personen limitiert.

(Nicht) Demonstrieren in Coronazeiten

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