Die Initiative IG Fortuna soll künftig ein Erbbaurecht für das Kino der Jugend in Volkmarsdorf erhalten, teilt das Liegenschaftsamt der Stadt Leipzig mit. Mit ihrem Konzept zur Wiederbelebung des ehemaligen Lichtspielhauses und der Entwicklung eines „Kultur- und Begegnungszentrums Leipziger Osten“ hat sich die Interessensgemeinschaft jetzt im laufenden Konzeptverfahren gegen eine zweite Bewerbergruppe durchgesetzt.

Nun muss noch der Grundstücksverkehrsausschuss der Juryentscheidung zustimmen, dann beginnt die sechsmonatige sogenannte Anhandgabe, so das Liegenschaftsamt. In dieser Zeit können die Projektverantwortlichen der IG Fortuna die Finanzierungsplanung mit Banken konkretisieren, Fördermittel einwerben und einen Bauantrag oder zumindest eine Bauvoranfrage stellen. Erst im Anschluss daran wird festgestellt, ob das Gesamtvorhaben genehmigungsfähig ist. Der zu schließende Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt Leipzig sieht eine Laufzeit von 60 Jahren sowie eine Bau- und Nutzungsverpflichtung vor.

Die eingesetzte Jury votierte einstimmig für das Konzept der IG Fortuna: Es setzt bei der Entwicklung eines multifunktionalen Kulturraumes auf eine starke soziokulturelle Ausrichtung, ein hohes Maß an Bürgerbeteiligung und einen ausgeprägten Stadtteilbezug. Arbeitsteilig bringen die Akteure der IG Fortuna zudem viel fachliches Knowhow aus den Bereichen Kunst und Kultur, Gastronomie, Finanzen, Stadtentwicklung und Bau ein.

Zusätzlich wissen sie ein großes Netzwerk mit lokalen Kulturpartnern um sich. So liegen der Bewerbung 24 Kooperationsabsichtserklärungen von namhaften Einrichtungen aus dem Kunst- und Medienbereich, soziokulturellen Zentren und Vereinen sowie Einrichtungen aus dem Leipziger Osten bei.

Auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt das Konzept. Dafür sind neben der energetischen Sanierung ressourcenschonende Veranstaltungsvarianten und ein Mobilitätskonzept geplant, zudem sollen ein durch Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk und eine Solaranlage eingebaut werden.

Die IG Fortuna hat vorgesehen, das Kino der Jugend durch Teil- und Zwischennutzungen nach und nach zu sanieren und schrittweise für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch hinsichtlich der Finanzierbarkeit schien dies für die Jury eine realistische Herangehensweise zu sein. Der eingesetzten Kommission gehörten unter anderem Vertreterinnen und Vertreter städtischer Ämter sowie verschiedener Interessensverbände an.

Bis in die 1920er Jahre war das Gebäude in der Eisenbahnstraße 162 Teil der Leipziger Gasanstalt, wurde dann jedoch nicht mehr benötigt. Es folgte der Umbau zum Kino mit 990 Sitzplätzen. Zwischen 1928 und 1987 war es als solches in Betrieb, dann wurde es still im und um das Gebäude.

Am Donnerstag geht es in den Vergabeausschuss: Die Vision fürs „Kino der Jugend“ ist fertig

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Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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