Diese Geschichte führt zurück bis ins Jahr 2016, eigentlich sogar ins Jahr 2015. Damals beantragte der Ortschaftsrat Holzhausen den Bau eines straßenbegleitenden Radweges an der S 78 zwischen Holzhausen und Baalsdorf. „Die oben genannte Strecke wird von vielen Schülern als Schulweg mit dem Fahrrad genutzt. Dies gilt sowohl von Holzhausen zum Gymnasium Engelsdorf als auch seit diesem Jahr umgekehrt von Grundschülern von Baalsdorf zur Grundschule Holzhausen“, schrieb der Ortschaftsrat damals.

„Durch das hohe Verkehrsaufkommen und die hohe zugelassene Geschwindigkeit bedeutet dies eine lebensgefährliche Verkehrssituation für Radfahrer und Fußgänger“, so der Ortschaftsrat in seinem Antrag. „Der Ortschaftsrat Holzhausen fordert die Verwaltung wiederholt auf, einen Fuß- und Radweg in der ‚Baalsdorfer Straße‘ zwischen Holzhausen und Baalsdorf zu schaffen.“Ein altes Problem, das auch von der Verwaltung so gesehen wurde und wird. Denn 2016 stimmte das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) dem Anliegen vollumfänglich zu. Es gab nur ein Problem: das liebe Geld. „Vorbehaltlich der Finanzmittelsicherung und des Grunderwerbs ist geplant, den Bau des Rad-/Gehweges nach Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses zu realisieren.“

Solche Dinge verzögern selbst Bauprojekte um viele Jahre, bei denen Jeder den dringenden Handlungsbedarf sieht. In diesem Fall um satte fünf Jahre.

Am Montag, 30. August, meldete jetzt die Landesdirektion Sachsen, dass sie den Bau eines straßenbegleitenden Geh- und Radweges zwischen den Leipziger Ortsteilen Baalsdorf und Holzhausen per Planfeststellungsbeschluss genehmigt hat. Damit verfügt die Stadt Leipzig über Baurecht.

„Ich freue mich, dass die Stadt Leipzig eine attraktive und vor allem sichere Rad- und Fußverkehrsverbindung zwischen Baalsdorf und Holzhausen errichten kann. Damit wird eine Lücke im städtischen Radverkehrsnetz geschlossen“, äußert sich Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, zum Beschluss. „Mit jedem Lückenschluss wird das Fahrradfahren für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver. Davon profitieren die Umwelt und nicht zuletzt unsere Gesundheit.“

Das Vorhaben umfasst den Anbau eines straßenbegleitenden gemeinsamen Geh- und Radweges auf der östlichen Seite der Baalsdorfer Straße (Staatsstraße S 78) zwischen den Ortslagen Baalsdorf und Holzhausen. Des Weiteren werden zwei Querungshilfen errichtet.

Der Baubeginn befindet sich an der Kreuzung Baalsdorfer Straße/Brandiser Straße. Am Bauende schließt die Geh-/Radverkehrsanlage an den bereits vorhandenen Geh- und Radweg der S 78 an. Die Länge des Neubaus beträgt ca. 1.174 Meter.

Auf den ersten 100 Metern ab Baubeginn in Baalsdorf wird der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt und ein Gehweg errichtet. Von der Anbindung des Feldweges am Rand der Ortslage Baalsdorf an wird der Radverkehr sodann gemeinsam mit dem Fußgängerverkehr auf der Ostseite der bestehenden Fahrbahn der S 78 auf einer separaten Anlage bis zum Ortseingang Holzhausen geführt.

Für die mit der Maßnahme verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft sind Kompensationsmaßnahmen vorgesehen. So werden nicht mehr benötigte Straßenflächen zurückgebaut und entsiegelt. Des Weiteren werden entlang des neuen Weges 91 Laubbäume als Alleebäume gepflanzt sowie das Straßenbegleitgrün wiederhergestellt.

Der Planfeststellungsbeschluss wird noch im Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig öffentlich ausgelegt. Hierzu erfolgt rechtzeitig vorher eine entsprechende Bekanntmachung. Darüber hinaus wird er auf der Internetseite der Landesdirektion Sachsen veröffentlicht.

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