Manchmal geht es schneller, als man denkt. Seit 2015 ringen nun die diversen Stadtratsfraktionen mit Anfragen und Anträgen darum, dass es vorm Rewe-Markt am Connewitzer Kreuz endlich einen wirklich verkehrstauglichen Radweg gibt. Jüngst haben wir berichtet, dass die Zeichen dafür für 2023 ganz gut stehen. Jetzt kündigt das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) an, dass das fehlende Stück Radweg sogar schon dieser Tage aufgetragen wird.

Es braucht also nicht wirklich noch längere Prüfungen. „Um die Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen, entsteht aktuell in der Karl-Liebknecht-Straße, stadteinwärts ab der Scheffelstraße, ein neuer Radfahrstreifen“, kündigt das VTA an.

Der jetzt entstehende 41 Meter lange Abschnitt nördlich des Connewitzer Kreuzes ersetzt stadteinwärts den bestehenden Hochbord-Radweg, der aber schon lange entwidmet wurde. Eine Bake sperrt ihn an der Arno-Nitzsche-Straße ab. Wer nordwärts mit dem Rad weiterfährt, fährt zwangsläufig schon lange auf der rechten Fahrbahn.

Nur an der Scheffelstraße kommen manche Radfahrer durcheinander: Geradeausfahren und zeitweilig in den motorisierten Verkehr einordnen, um später auf den Radfahrstreifen einzuschwenken? Oder doch wieder hinter der störenden Litfaßsäule weiterfahren?

Jetzt wird endlich ein bisschen mehr Übersichtlichkeit geschaffen. Der alte Radweg vor dem Rewe-Markt wird zurückgebaut, weil er zu schmal ist und nicht mehr der Straßenverkehrsordnung entspricht. Zudem soll so die Radverkehrsführung harmonisiert werden – der neue Radfahrstreifen schließt dann an die aus dem Süden von der Bornaischen Straße kommende Führung auf der Fahrbahn an.

Im Zuge der Arbeiten werden nun auch die Litfaßsäule rund 20 Meter nach Norden versetzt, wo sie dann auch die Blickachse der Fußgänger nicht mehr versperrt, sowie der Gehweg verbreitert und mit Granitplatten gepflastert.

Der Umbau beseitigt damit auch die aktuell noch bestehende enge Führung von Autos und Radfahrern am Übergang zum Radfahrstreifen. Der Überweg für Fußgänger zur Straßenbahnhaltestelle bleibt ebenso erhalten wie die fünf Fahrradbügel Höhe Sparkasse, betont das VTA. Hier werden nur die Straßenborde abgesenkt, damit die Fahrradbügel besser erreichbar sind.

Die Umgestaltung soll voraussichtlich am 11. November abgeschlossen sein und kostet rund 110.000 Euro. Sie ist Teil des vom Stadtrat beschlossenen Aktionsprogramms zum Radverkehr 2021/22.

Den Arbeiten vorausgegangen waren in den vergangenen Wochen Leitungsbauarbeiten der Leipziger Wasserwerke in diesem Bereich. Ausgangspunkt der Umbauten war, dass der Radweg vor dem Lebensmittelmarkt am Connewitzer Kreuz aufgrund des dort intensiven Fuß- und Radverkehrs aufgehoben wurde.

Hier war es wegen des geringen Platzes immer wieder zu Konflikten gekommen. Radfahrer nutzen daher inzwischen die Fahrbahn. Der angestrebte Lückenschluss mit einem Radfahrstreifen auch an dieser Stelle sowie zwischen Wiedebachplatz und Connewitzer Kreuz wird aktuell geprüft, betont das VTA.

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