Das geht jetzt in einem Zug durch. Wenn die kleine Gustav-Esche-Brücke fertig ist, wird gleich die nächste Brücke in der Gustav-Esche-Straße in Angriff genommen und neu gebaut, teilt die Stadt mit – die Brücke über die Neue Luppe. Die Brücke im Zuge der Gustav-Esche-Straße über die Neue Luppe soll ab Dezember dieses Jahres für rund 13,4 Millionen Euro erneuert werden.

Dieser Bau schließt an den bereits seit Sommer 2022 laufenden Ersatzneubau für die vorgelagerte „kleine“ Gustav-Esche-Bücke II an. Beide Brücken waren beziehungsweise sind in sehr schlechtem Bauzustand, eine Instandsetzung jedoch nicht wirtschaftlich möglich.

Um auch künftig das starke Verkehrsaufkommen zwischen Leutzsch und Wahren aufnehmen zu können, soll auch die Gustav-Esche-Brücke I nun erneuert werden. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht. Der Stadtrat muss darüber noch abschließend entscheiden.

Die Gustav-Esche-Straße ist eine Hauptverkehrsstraße und bindet die Erholungsgebiete Auwald und Auensee an. Für das Jahr 2030 werden hier im Schnitt 22.470 Kfz prognostiziert, die Buslinie 80 verkehrt alle 20 Minuten. Eine letzte Prüfung der bereits 1930 erbauten Gustav-Esche-Brücke ergab, dass diese stark geschädigt ist. Bereits jetzt besteht daher eine Lastbeschränkung: Die Spritzbetonschale der Brücke ist zum Teil gerissen, die Bewehrung rostet und der Unterbau ist von Feuchtigkeit durchsetzt: Durch die starke Nutzung ist die Bausubstanz verschlissen, sodass dauerhaft die Verkehrssicherheit der Brücke nicht mehr gegeben ist.

Die neue Brücke

Die neue, zweifeldrige Brücke erhält künftig einen Spannbetonrahmen und wird einseitig gestützt, teilt das Baudezernat mit. Durch diesen asymmetrischen Zuschnitt entfallen die Brückenpfeiler in der Luppe, was einen breiteren Durchfluss gewährleistet – die Querung liegt unter anderem im Landschafts- und Vogelschutzgebiet „Leipziger Auwald“. Die neue Gustav-Esche-Brücke nimmt den bestehenden Straßenquerschnitt bei gleicher Breite wieder auf: Die zweispurige Fahrbahn erhält östlich einen gemeinsamen Geh- und Radweg, auf westlicher Seite wird ein Gehweg und ein separater Radfahrstreifen eingeordnet.

Da Umleitungsstrecken in dem Bereich nicht vorhanden sind, muss der Verkehr während der Bauzeit über eine 3-feldrige Behelfsbrücke und Rampen östlich der Gustav-Esche-Straße geführt werden. Dabei werden Eingriffe in die geschützten Bereiche des hochsensiblen Naturraumes so gering wie möglich gehalten, weil Parkflächen und Wege am Haus Auensee genutzt werden können, verspricht die Stadt. So müssen hier nur wenige Starkbäume gefällt werden.

Der Neubau soll im Frühjahr 2026 abgeschlossen werden. Wegen des schlechten Bauzustandes muss ab dem kommenden Jahr auch die Leutzsch-Wahrener Brücke über die Nahle erneuert werden.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Es gibt 3 Kommentare

Die G-Esche Straße wird als Verbindung nach Leutzsch-Böhlitz-Grünau für den Wirtschaftsverkehr wie auch den ÖPNV (Bus) benötigt. Jetzt werden also in 2023 bis 2025 drei Brücken erneuert – 2023-24 die Flutungsbrücke mit der jetzig vorhandenen Umfahrung (und Abholzung von 50 Altbäumen), als neueste Info 2023-25 die Brücke über die Neue Luppe und 2024-25 die Nahlebrücke. 2026-2032 kommen dann die G-Schwarz-Brücken dran. Wichtig wäre nun für die Neue Luppe Brücke zu wissen, welche Umfahrung für die Zeit des Neubaus vorgesehen ist. Es wurde geschrieben an der Ostseite – also wären Bäume am Parkplatz Auensee von der Fällung betroffen und Altbäume an der Seite vom Möckernschen Winkel. Hier nur leider auf der anderen Seite der jetzigen vorhandenen Holzung, da Westseite, der vorhandenen Umfahrung. Was denkt man sich beim vta bei diesen Umfahrungen? Wäre dem Auwald nicht besser gedient mit einer halbseitigen Sperrung für die Bauzeit in der G-Esche-Str. ? An der G-Schwarz Brücke in 800 m Entfernung müssen die Fahrzeuge ebenso wie der Bus so oder so an der Langzeitampel halten und auf Grün warten. Rückstau gibt es also frühmorgens und Nachmittags in jedem Fall. Da kann die Durchfahrt von der Wahrener Seite mit einer gesteuerten Vorampelanlage sogar noch besser reguliert werden.

Die Situation mit der Gustav-Esche-Straße ist blöd. Es geht ja nicht nur um Privat-PKW sondern auch z. B. um den Bus. Die nächsten Gelegenheiten, die Neue Luppe zu überqueren sind im Westen Am Pfingstanger (viel zu schmal) und im Osten die Hans-Driesch-Straße (via Waldstraße). Da ist jetzt schon (selbst wenn keine Baustelle in der Waldstraße ist) Chaos angesagt…
Was mich aber am meisten stört, ist dass das alles so unendlich lange dauert. Mehrere Jahre für die kleine Nahlebrücke und dann noch mal drei Jahre für die Luppebrücke???

“Da Umleitungsstrecken in dem Bereich nicht vorhanden sind, muss der Verkehr während der Bauzeit über eine 3-feldrige Behelfsbrücke und Rampen östlich der Gustav-Esche-Straße geführt werden. Dabei werden Eingriffe in die geschützten Bereiche des hochsensiblen Naturraumes so gering wie möglich gehalten, weil Parkflächen und Wege am Haus Auensee genutzt werden können, verspricht die Stadt. So müssen hier nur wenige Starkbäume gefällt werden.”

Und wieder werden jahrzehntealte Bäume gefällt, Eingriffe in FFH-Schutzgebiete bewilligt, nur damit Autofahry nicht 10 Minuten Umweg fahren muss. Das ist doch nicht zu fassen.

Schreiben Sie einen Kommentar