Einige Medien versuchen mit aller Macht, ein Chaos herbeizuschreiben, das vor dem Hauptbahnhof herrschen soll, seit das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) die Ampelschaltung und die Fahrspurfรผhrung verรคndert hat. Noch ist das Projekt gar nicht fertig. Die โverkehrsgrรผneโ Kolorierung des Radweges fehlt noch, die Zufahrten zu diesem ebenso und viele Autofahrer nehmen die Aufstellspur fรผr die Taxifahrer als รberholspur. Doch die Neuorganisation ist nur vernรผnftig, finden die Grรผnen.
Die Abmarkierung einer Fahrspur vor dem Hauptbahnhof zugunsten des Radverkehrs, des Fuรverkehrs und der Neuordnung des Pkw-Verkehrs hat in den vergangenen Tagen ein bisschen fรผr Diskussionen gesorgt und in ein, zwei Medien so etwas wie hohe Wellen geschlagen. Die Fraktion von Bรผndnis 90/Die Grรผnen bewertet die Maรnahme der Straรenverkehrsbehรถrde hingegen positiv und wirbt dabei um Sachlichkeit in der aufgeheizten Debatte.
Grรผne: Neuordnung war รผberfรคllig
โSchon aufgrund des Urteils des Oberverwaltungsgerichts Bautzen 2018 und der oftmals chaotischen Verkehrssituation war eine Neuordnung des Autoverkehrs auf dem nรถrdlichen Innenstadtring lange รผberfรคlligโ, sagt Stadtrรคtin Kristina Weyh, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion.
โWir sind davon รผberzeugt, dass alle Verkehrsteilnehmenden profitieren werden, weil der Verkehrsfluss gerade in Stoรzeiten nur schwer beherrschbar und aufgrund des hรคufigen und nรถtigen Fahrbahnwechsels oftmals unรผbersichtlich gewesen ist. Die Unfallzahlen der vergangenen Jahre in diesem Abschnitt zeigen sehr deutlich, dass fรผr die Straรenverkehrsbehรถrde schon lรคngere Zeit Handlungsbedarf bestand.โ
Endlich ein geordneter Verkehrsfluss
In einem ersten Schritt wurden nun die Ampelschaltungen an der Brandenburger Straรe und am Georgiring dergestalt optimiert, dass ein geordneter Verkehrsfluss entsteht und nicht aus mehreren Zufahrtsstraรen gleichzeitig Verkehr vor den Hauptbahnhof strรถmt.
โMit dieser ordnenden Maรnahme kann der Kfz-Verkehr nun sicher flieรend zweispurig gefรผhrt werden, womit Platz fรผr eine dritte Autospur zum sicheren und geordneten Ein- und Ausfahren des Bahnhofsvorplatzes gewonnen wurde. Zudem wird endlich sicheres Radfahren auf dem Ring ermรถglicht, wozu die Stadt Leipzig per Gerichtsurteil aufgefordert istโ, stellt Kristina Weyh fest.
โDer Radverkehr hat vor dem Hauptbahnhof in den vergangenen Jahren immer wieder zu Konflikten gefรผhrt, weil dafรผr nur ein sogenannter Shared Space, also ein mit dem Fuรverkehr gemeinsam genutzter und viel zu kleiner Raum, zur Verfรผgung stand. Dadurch, dass aus dem Hauptbahnhof immer wieder viele Menschen auf einmal strรถmen, um den Ring in Richtung Innenstadt zu รผberqueren, gab es regelmรครig Konflikte. Der Platz reichte bislang fรผr die vielen Menschen, die Leipzig mit Ankunft am Hauptbahnhof betreten, schlicht nicht ausโ.
So entstรผnden โletztlich Vorteile nicht nur fรผr Radfahrende, die kรผnftig รผber eine sichere Radspur verfรผgen, sondern auch fรผr den Fuรverkehr, der mehr Platz vor dem Bahnhof bekommt und auch fรผr den Pkw-Verkehr, der geordneter und damit sicherer den Ring entlang gefรผhrt wird.โ
Die Befรผrchtungen, dass durch die vermeintliche Einengung Staus und chaotische Zustรคnde entstehen, hรคlt Kristina Weyh fรผr absolut populistisch. โDie gleichen Befรผrchtungen wurden auch bei der Markierung der Radwege auf den รผbrigen Ringabschnitten geรคuรert, ohne dass sich diese im Anschluss signifikant bestรคtigten.โ
Auch die Neuregelung spielt sich bereits ein
Mehr noch: die Leipziger Zeitung hat am Morgen des 17. April zwischen 6:30 und 10 Uhr, am Nachmittag um 16:30 Uhr und am Abend des 18. April ab etwa 17:30 Uhr noch einmal den Verkehrsfluss gefilmt.
Selbst am 17. April, als noch eine Linksabbiegerspur (vom Augustusplatz kommend) wegen der Bauarbeiten an der neuen Verkehrsregelung gesperrt war, kam es nur in einem Zeitraum von maximal 40 Minuten zu einer Autoschlange auf der einzigen Abbiegespur bis Hรถhe Augustusplatz. Davor und danach รผberquerten hier, wie auch von der Brandenburger Straรe aus, die wartenden Autos in einem oder maximal zwei Zรผgen die Ampeln zur Einfahrt auf den Ring vor dem Hauptbahnhof.
Am 18. April 2023 waren dann keinerlei Beeintrรคchtigungen durch die Neuregelungen mehr sichtbar (siehe Video), auรer im Konfliktbereich Fuรgรคnger und Radfahrer/-innen, da die Zufahrten zum neuen Radweg noch immer nicht freigegeben sind.
Teammitglieder, welche die Passagen mit dem Auto abfuhren, schรคtzten ein, dass durch die fehlenden Spurwechsel der Gesamtbereich sicherer zu befahren war.
Irritierend agierende Fraktionen und Kammern
Irritierend erscheint ihr auch das populistische Verhalten einiger Fraktionen im Stadtrat. Die Fraktionen waren รผber die Maรnahmen nicht nur transparent im Vorfeld informiert worden, sondern haben die Entscheidung auch durch die Annahme der Petition โNeulรถsung des Fahrrad- und Fuรgรคngerverkehrs vor dem Hauptbahnhofโ (VII-P-07329-DS-02) vom 12.10.2022 (Abstimmungsergebnis 32/22/3) mehrheitlich so beauftragt.
โInsofern wรคre es wรผnschenswert, wenn sich die damals zustimmenden Fraktionen zu ihrer Entscheidung bekennen wรผrden, und wenn sich die rund eine Woche vor Durchsetzung der Maรnahmen informierten Kammern verantwortlich sehen wรผrden, sachlich fรผr die Verkehrsanordnungen gegenรผber ihren Mitgliedern zu argumentieren, statt wider besseres Wissen รngste zu schรผren, fรผr die es keine sachlichen Grรผnde gibtโ, sagt Kristina Weyh.
โZumal die Kammern auch die Pflicht haben, die Interessen all ihrer Mitglieder zu vertreten, auch derer, die die nun in Umsetzung befindliche Maรnahme positiv bewerten. Die bislang erfolgte einseitige Opposition spiegelt nicht die Meinungsvielfalt der Mitgliedsunternehmen wider. Wir halten es fรผr unverantwortlich, wenn Unfallzahlen, die fรผr Personen- und Sachschaden stehen, kleingeredet werden. Die Sicherheit unserer Verkehrsrรคume ist das oberste Gebot, welches Planungen und Verkehrsraumaufteilung leiten muss.โ
Wichtig sei jetzt, die Markierungen zรผgig umzusetzen und die Neuordnung der Fahrbahnfรผhrung bis zum Naturkundemuseum fortzusetzen, so Kristina Weyh.
Geplant ist im nรคchsten Schritt die Abmarkierung des Radweges bis zur Lรถhrstraรe. Auch dort natรผrlich in โverkehrsgrรผnโ, damit das Vorhandensein eines Radweges von den Autofahrern auch erkannt wird.
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So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Es gibt 29 Kommentare
P.S.: Das Bรคrchen hat mich nicht anzusprechen, es ist eines Austausches mit mir nicht wรผrdig, bis die sachliche Diskussionsgrundlage hergestellt ist, die jedoch aus dieser Schimpfe- und Jammerecke nachweislich nicht kommen wird, schon oft genug hier gesehen. ๐
Wie gesagt, ich nenne das Kind nur รผberspitzt beim Namen, dafรผr lasse ich mich gerne auch als โPรถblerโ hinstellen.
Wer mir dann gar noch โProblemeโ unterstellt werden, bestรคtigt das nur mein Fazit von derartigen Diskurssaboteuren.
Diese Subjekte sollten endlich die Klappe halten, meine Pรถbelei hin oder her. Diskutieren werde ich mit derartigen Rhetorikgestรถrten definitiv nicht.
Ihre Ausfรผhrungen, werter User โSebastianTโ, imponieren durch markante Unverschรคmtheit. Ich bin sicher, daร Sie Hilfe brauchen, die Sie in den Kommentarspalten der Leipziger Internetzeitung aber bestimmt nicht finden werden.
> Hoffe, dass die Welt bis dahin nicht untergegangen ist ๐
โฆund darunter machen wir es nicht. Aber interessant, dass stets den Anderen Unsachlichkeit, Unreflektiertheit und so weiter unterstellt werden.
Ansonsten kann ich nur appellieren, mit vรถllig natรผrlichen und gut erforschten Gefรผhlen wie โSchamโ ein gesundes Verhรคltnis zu finden.
@Der Michel:
โIch ziehe mich mal aus der Diskussion zurรผck und melde mich dann wieder Ende Mai, wenn alles fertig ist und ein paar Wochen Erfahrungen vorliegen. Hoffe, dass die Welt bis dahin nicht untergegangen ist ๐โ
Gute Idee, schlieรe mich an. Bevor hier einige noch einen Herzanfall bekommen.๐
Jup, der Namensvetter ist definitiv angetriggert und gezwungen zum altbekannten Fremdprojizieren, war auch nicht anders zu erwarten bei der rechtskonservativ verbohrten Gefรผhlsjammerei, Anekdotenklopferei und anscheinend auch pathologischen Rechthaberei aus der Ecke.
Eine sachliche Diskussion ist nicht mehr mรถglich, vor allem, wenn derartige โLรผgenbaroneโ meinen zu glauben, daร man angebliche Falschbehauptungen, die bereits lรคngst *belegt* sind, mit weiteren regressiven und polemischen Unterstellungen, wirklichen Falschbehauptungen oder gar vorsรคtzlichen Lรผgen zu entkrรคften, siehe die Lรผgenkampagne Hetze in Bild und Co.. Und ja, gern geschehen, denn das Kind wird weiterhin direkt beim Namen genannt.
Insofern kรถnnen Namensvetter und fra-Gehilfe gerne weiterjammern und versuchen, das Thema durch klassisch rechte Ablenkungspolemik entgleisen zu lassen, das Thema ist entschieden und die Radfahrer gehรถren auf *durchgehenden* Radstreifen direkt auf den Ring. Aktuell ist die Situation nicht ideal, denn die Ringradwege sind schlichtweg nicht durchgezogen und nicht konsequent weitergefรผhrt. Wie soll die Anzahl der Radfahrer auf dem Ring so schnell steigen, wenn einfach noch kein sicheres Angebot fรผr die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer existiert? Insofern mรผรte um den gesamten Ring eine Spur in jede Richtung komplett umgewidmet werden, inklusive Verschlankung der Aufstellflรคchen, um die Radstreifen bis zu den zu schaffenden Vorstellflรคchen fรผr das sichere Warten an den Ampeln *vor* den Autos zu gewรคhrleisten.
รbrigens bin ich der Ansicht, daร die Situation in dem Zeitraffervideo fรผr Leute, die gerne in typischer ignorant rergressiver Manier schwarzmalen, obwohl die alltรคgliche Situation gut abbildend, immer als โpunktuellโ bezeichnet werden wird, trotz belastbarer Verkehrsdaten, die nicht nur in Simulationen genau das Gegenteil aufzeigen. Einfach nur unglaubwรผrdig, die Namensvettern, Gehilfen und Bรคrchen. Paรt zur โFaschoโ-CDU in Sachsen, pardon.
Nur eine Sache noch: Von den โKindernโ hรคtte der Herr Jung wahrlich nicht reden mรผssen, denn wie man sieht, dient die derart drastisch und emotional formuliert, jedoch zurecht รผberfรคllige Replik in Richtung der Wort- und Realitรคtsverdreher und Saboreure von ein wenig bis ganz rechts mit der Reizrhetorik nur als Aufhรคnger fรผr Benzinkรถpfe, Autofetischisten, Rechtsschwurbler und Autoabhรคngige, um wieder einmal unreflektiert und ignoriert hart fremd zu reflektieren und ad-hominem zu โkritisierenโ.
Ich schรคme mich ergo immer noch und wรผnschte, derartige Subjekte wรผrden zumindest nachdenken und reflektieren, um den pathologischen Zwang zur irrationalen Erlangung der Deutungshoheit zu รผberwinden.
Ich ziehe mich mal aus der Diskussion zurรผck und melde mich dann wieder Ende Mai, wenn alles fertig ist und ein paar Wochen Erfahrungen vorliegen. Hoffe, dass die Welt bis dahin nicht untergegangen ist ๐
@Der Michel
โWenn ich Leute treffe, die mir sagen, sie hรคtten โBenzin im Blutโ weiร ich immer genau, auf welches Niveau ich mich hinunterbegeben muss.โ
Ganz schรถn arrogant, die Personen von denen ich diesen Ausspruch kenne betreiben das als Sport und da kommen Sie so abwertend daher.
Hallo Der Michel,
> Haben Sie denn das Video gesehen?
Die Momentaufnahme vom Messehochhaus? Ja, hab ich mir angesehen. Ich bin auch schon des Abends die neue Strecke dort lang gefahren. Was steckt hinter Ihrer Frage?
โ
> Ich empfinde Sie jetzt schon als regelrecht angetriggert.
Das nehme ich mal so zur Kenntnis, vielleicht als Feststellung, ich wรคre emotional geworden? Oder zu anderen Zwecken? Wohin fรผhrt diese Feststellung bestenfalls?
Sind nicht auch die irgendwie โgetriggertโ, die da รbertreibungen und einfach zu widerlegende Behauptungen in den Raum stellen, um ihre Positionen zu erhรถhen und zu verteidigen?
Fรผhren ampelgesteuerte Wege รผber Autobahnfahrspuren? Ist auf Autobahnen regulรคr Tempo 50 angeordnet? Darf auf Autobahnen rechts รผberholt werden? Da IST keine Autobahnโฆ
โ
Dass Sie persรถnlich sich so FรHLEN, hat doch aber wenig mit den Sachlichkeiten zu tun. Und wie kann denn ein Radfahrer, ein Fuรgรคnger, ein Kind dort gefรคhrdet werden, wenn er nur bei Grรผn รผber die Ampel geht? Wie kann angesichts der Gewichtsverhรคltnisse ein Fuรgรคnger von einem Radler รBERFAHREN werden, wie es der OBM in den Raum stellt?
Warum, genau wie bei der Lรคrmdebatte, wird auch hier der รPNV mit seinem Anteil einfach ignoriert? Die รberquerung der Gleise ist das, was mich als Fuรgรคnger und Radfahrer ziemlich fordert in der Konzentration, nicht das simple รberqueren der Fahrbahn bei โgrรผnโ. Denn die hiesigen Straรenbahnfahrer, mitunter auch die der Busse, haben den Finger eher bei der Glocke als den Fuร auf der Bremse. Wahrscheinlich heiรt es hierzulande auch deshalb โBimmelโ, und nicht etwa โTramโ. Wie hoch sind denn die jรคhrlichen Unfallzahlen zwischen den Verkehrsmitteln dort und Passanten? Egal fรผr die Debatte, denke ich mal?
โ
Es ist offensichtlich vรถllig dahergeholt, die zugegeben unbequeme Situation fรผr Fuรgรคnger vorm Bahnhof zu einem Horrorszenario zu stilisieren, was durch die Autos hervorgerufen werden wรผrde. Und nein, mein Argument war nicht โes stinkt eh schon nach Pisse, vergiss doch die Abgaseโ, sondern es ging um die รuรerung des OBM, die den ankommenden Reisenden vor dem HBF in einer Konfrontation mit dem Autoverkehr sah, was er dann als erstes von der von ihm besuchten Stadt wahrnehmen wรผrde. Das Erste, was der Reisende aus dem Bahnhof kommend wahrnimmt, sind Bettler, Urin- / Nikotingeruch und laute klassische Musik. Und zwar noch im Durchgang zum Bรผrgersteig, bevor er รผberhaupt vor der AUTOBAHN angekommen ist.
โ
Und ja, ich kann auch nichts mit Autofetischisten anfangen. Mich gruselte es in der Bundeswehrzeit vor den Hobbyschรผtzen, die ihre Gewehre mit leuchtenden Augen ansahen. Aber warum bringen Sie diese Leute ins Spiel dieser Diskussion? Ist Ihre Meinung vielleicht, dass die Mehrheit der Deutschen solche Fetischisten sind, die sich รผber Reifenbreite, Effektlack und Leistung definieren?
Ich kenne nicht besonders viele dieser Leute, ganz im Gegenteil. Und da ist auch schon der springende Punkt dieses Randargumentes: Sie heben eine kleine Enthusiastengruppe (Ja, die haben sogar eigene Tuningzeitschriften!) so hoch, bis die Ihnen helfen fรผr Ihr Weltbild zu dienen, damit dort am Bahnhof die Straรe schmaler werden kann.
โ
Und egal, ob Sie mich nun emotional finden oder nicht, bleiben wir doch bei der sachlichen Diskussion. Ich sehe keinen Kampfbegriff darin, das festzustellen, solange man die Argumente erkennen kann. Und wenn Sie โfindenโ, dass sich vor dem HBF eine Autobahn befรคnde, dann dรผrfte der รkolรถwe eine gute Gesellschaft sein, der รผber die neuen Leutzscher Brรผcken von einem โAutobahndrehkreuz mitten in der Stadtโ schrieb. Gleich zwei sachliche Absurditรคten in einem Satz um die Emotionen hochkochen zu lassenโฆdas war damals fรผr mich fast ein Grund auszutreten.
@Sebastian
Ich empfinde Sie jetzt schon als regelrecht angetriggert. Wenn ichโs mir recht รผberlege, dann kann ich mich bei vielen Dingen wiederfinden, die der OB erwรคhnt hat. Mir kommt es auch wie eine vierspurige Autobahn vor, Radfahrer und Fuรgรคnger sind wirklich durch das derzeitige Chaos gefรคhrdet. Nur weil die Obdachlosen dort immer hinpinkeln und es nach Urin stinkt, ist es kein Grund zu sagen, dass dann die Abgase eh nichts mehr ausmachen.
Und mein Vergleich der Autofetischisten in diesem unseren Land passt wunderbar zur Irrationalitรคt der Waffennarren in den USA. Dies hat nรคmlich oft gar nichts mehr mit Logik zu tun. Wรคren die Autos ein reiner Gebrauchsgegenstand hรคtten wir sehr viele Verkehrsprobleme nicht. So lange wir noch eine Mehrheit von Autofahrern haben, die Glรผcksgefรผhle und Stolz beim Betrachten eines Autos haben, so lange lรคuft was schief. Wenn ich Leute treffe, die mir sagen, sie hรคtten โBenzin im Blutโ weiร ich immer genau, auf welches Niveau ich mich hinunterbegeben muss.
Aber natรผrlich dรผrfen Sie das alles anders betrachten, auch wennโs diesmal etwas emotionaler bei Ihnen rรผberkommt. Wer wรคre ich denn, Ihnen den Mund verbieten zu wollen.
Haben Sie denn das Video gesehen?
@Sebastian
Bei der โDurchmesserrouteโ bin ich ganz bei Ihnen.
Das mag von Nord nach Sรผd noch schleichen, aber von Ost nach West ist es eine absolute Katastrophe.
Aber deswegen werde ich als Radfahrer ganz bestimmt nicht um den Ring fahren โ so ist es ja auch nicht gedacht. (Der Ring ist fรผr andere Wegebeziehungen.)
Was mir hier fehlt, ist aber eine vernรผnftige Ost-West-Verbindung fรผr Radfahrer.
Das ist seit Jahren eher Schikane, statt Angebot.
Vorausgesetzt, die Zahl stimmt, noch ein Wort zur โMassenunfallhรคufungsstelleโ:
46 Unfรคlle vorm HBF in drei Jahren.
Das sind etwa 15 pro Jahr.
Das ist also pro Monat etwas mehr als EIN Unfall dort. Ich finde, an dieser Stelle ist der Maรstab verrutscht. Mindestens โim Wordingโ, um im Zeitgeist zu bleiben.
Hallo Der Michel,
Sie befรผrchten, diese Petition kรถnnte โzu viel Zustimmungโ erhalten. Ich glaube nicht, dass das passiert. Selbst wenn dort 100.000 Leute unterzeichnen sollten โ sehen Sie sich das Video des OBM zur gestrigen Stadtratssitzung an: es ist ihm egal. Ganz im Dienbergยดschen Stil stellt er Dinge in die Welt, die einen vor offensichtlichem Quatsch nur so anschreien, ohne das es eine Folge fรผr ihn hat:
โ vor dem Bahnhof befรคnde sich eine 4-spurige AUTOBAHN
โ man โmรผsseโ dort sozusagen mit 70 fahren, um von Ampel zu Ampel zu kommen
โ dort werden Fuรgรคnger von Radfahrern รBERFAHREN, man mรผsse davor ANGST haben
โ Radfahrer werden von Autos gefรคhrdet
โ er denke an die KINDER, die jeden Tag in den Bahnhof gehen wรผrden
โ
Der Witz ist, dass er diese Dinge ins Mikro erzรคhlt, nachdem er von โAsche auf unser Hauptโ redet, wegen schlechter Kommunikation. Das erste, womit man als Reisender aus dem HBF herausgehend konfrontiert wird, ist Uringeruch und Schostakowitsch am Eingang, und er fabuliert dort etwas von Verkehrsemissionen, die die Leute dort quasi erst mal erschlagen und konfrontieren wรผrden. Der Mann macht nicht so viel falsch in seinem Amt, aber diese kurze Rede war absoluter emotional aufgeladener Unsinn. Und sie sagt aus, wie wenig er sich um irgendwelche Petitionen scheren wird. Michel, ich glaube nicht, dass es etwas zu befรผrchten gรคbe.
โ
> โWas des Amis Knarre, ist des Deutschen Karreโ
Bei aller tatsรคchlicher รsthetik: Ein unfassbar schlechter Vergleich. Aus der Ecke von Leuten, die Zuhause sind bei den Blechlawinen, Fossilreitern und Dieseldinosauriern. Er erinnert mich an diverse abwegige Vergleiche zweier deutscher Diktaturen.
โ
Hallo Ralf,
> โAber mal ganz simpel: Auf dem Ring, der wichtigsten Umfahrung der Innenstadt, durfte man nicht mit dem Fahrrad fahren? Weil, รคh, Autos?โ
So simpel isses tatsรคchlich. Weil รคhโฆGefรคhrdung und so! So, wie es manchmal an Ostseepromenaden steht: โNormale Menschen fahren hier (auf der Bundesstraรe) nicht Rad. Allen anderen ist es verboten.โ
Oder um zum normalen Ton zurรผck zu kehren: Abseits des mit offensiver Unlogik geschwรคngerten Credos โStadt fรผr Menschen und nicht fรผr Autos!โ haben wir als Gesellschaft, lange bevor wir hier alle geboren wurden, mal entschieden oder festgestellt, dass es verschiedene Mobilitรคtsbedรผrfnisse gibt. Statt wie in mancher asiatischen Stadt (nennen wir es ruhig Medienklischee, einfach so fรผr die Diskussion) alle miteinander wuselig auf Rollern oder Fahrrรคdern oder zu Fuร durcheinander zu verkehren gibts bei uns eine Trennung nach Interessen, Geschwindigkeit und damit irgendwo auch nach Gefรคhrdung. Deswegen kann man nicht รผberall Fahrrad fahren und auch nicht รผberall joggen (wird das die nรคchste Forderung?). Und solange das Ganze auch irgendwo ausgewogen ist und Jeder auf seine Art vorankommt klappt das auch. Anders als mit dem Auto muss ich mit dem Rad gar nicht den Ring UMfahren, um zum Beispiel von Sรผden nach Norden zu kommen. Das ist, um mal einen beliebten Vorwurf zu bringen, โalte Autofahrerdenkeโ. Und ich persรถnlich WERDE auch nicht die nun โverkehrsgrรผnโ genannten Wege um den Ring benutzen, wenn ich eigentlich eine Durchmesserroute fahren kann.
โ
Und aufgrund dieser Trennung macht es auch so wenig Sinn den Fuรgรคnger mit viel schnelleren Arten voran zu kommen, wie dem Busverkehr, zu vergleichen. In aller Regel wird die eine Verkehrsart zu vรถllig anderen Zwecken benutzt als die Andere.
โ
Eigentlich ist der Wahlkampf fรผr nรคchstes Jahr fรผr die โAutofahrerparteienโ (wollen wir bei der gern hier in dieser Zeitung protegierten Lagerbildung einfach bleiben?) ziemlich einfach. Man muss eigentlich nur Redebeitrรคge, wie den gestrigen vom OBM, oder von Herrn Dienberg zur โMassenunfallhรคufungsstelleโ zitieren und unter jedes Plakat drunterschreiben: โWollt ihr das? Habt ihr die vielen Unfรคlle gesehen?โ
Da wird es sicher auch viele geben, die laut โjaโ rufen, aber zumindest kรถnnte man sich diesmal eigene Parolen sparen.
@Andrรฉ & @radograph: Vom Westen kommend in Richtung Osten radelt mensch auf der Radspur vor den Hรถfen am Brรผhl, weiter รผber die Richard-Wagner-Straรe durch den Schwanenteich-Park.
Die Grรผnen sollten es nicht รผbertreiben, sonst haben sie schneller nichts mehr zu sagen. Siehe Berlin und Wahlen stehen an.
@Urs:
Das es dieser advokatischen Winkelzรผge bedarf finde ich auch enttรคuschend. Danke fรผr Ihre Mรผhe und Recherche.
Aber mal ganz simpel: Auf dem Ring, der wichtigsten Umfahrung der Innenstadt, durfte man nicht mit dem Fahrrad fahren? Weil, รคh, Autos? Eine abschlรคgige richterliche Entscheidung wรคre wohl noch abenteuerlicher ausgefallen.
Als ehemaliger Berliner Fahrradkurier gehe ich Schlachten mit Autofahrern nicht aus dem Weg.
Eine Teilnahme an Schlachten liegt etwa mir vรถllig fern. Ich empfehle รผberdies allen einmal die Lektรผre des dankenswerterweise verfรผgbar gemachten OVG-Bautzen-Urteils insbesondere im hinteren Begrรผndungs-Teil ab Seite 10: https://www.l-iz.de/wp-content/uploads/2023/04/16A278.pdf#page=10 Die Absรคtze 40 bis 43 ab Seite 13 legen dar, daร nach den โEmpfehlungen fรผr Radverkehrsanlagen (ERA)โ nicht genug Kfz-Verkehr auf weiten Teilen des Innenstadtrings herrscht(e), um in die ERA-Belastungsstufe IV aufzurรผcken, ab der eine KfZ-vs.-Velo-Trennung geboten sei und nicht nur erforderlich sein kรถnnte (Stufe III), und zwar formal begรผnstigt dadurch, daร weithin mittig die Straรenbahntrasse nicht รผberfahrbar ist, weswegen eben auch weithin die Kfz-Zahlen richtungsweise auseinandergehalten werden mรผssten.
Das bedeutet, daร man vor der Hauptfeuerwache bzw. IHK, wo die mittige Straรenbahntrasse baulich nicht abgesetzt ist, getrennte Radwege braucht (die es schon lange gab und gibt), auf dem um die โRunde Eckeโ fรผhrenden Dittrichring, auf dem fรผr vielleicht hundert Meter die Straรenbahntrasse mit vielleicht 10cm hohen Bordsteinen abgegrenzt ist, hingegen plรถtzlich die vom Gericht vorausgesetzte Trennung der Richtungsfahrbahnen vorhanden ist, was nun als hinreichende Begrรผndung fรผr den Wegfall des Gebotes fรผr separate Radwege gilt. Wรผrde auf dem vorgenannten Abschnitt des Goerdelerrings vor der Feuerwache und der IHK also plรถtzlich auch so eine Bordsteinreihe um die Straรenbahntrasse gepackt, bestรผnde plรถtzlich kein Gebot der dortigen Trennung von Kfz- und Radverkehr mehr. Mich lassen diese Feinheiten schon ziemlich den Kopf schรผtteln, auch was die wirkliche Gefรคhrdungslage betrifft.
Stellen wir uns am besten gleich mal darauf ein, dass jeder noch so kleine Stau vor dem Bahnhof von den Populisten in Zukunft dieser Maรnahme ursรคchlich zugeordnet werden wird. Dann wird geschrien werden (entgegen der Realitรคt), dass noch nie! โ niemals! โ รผberhaupt nie! โ dort ein Stau war. Auch in diesem, leider zu erwartenden Fall, bin ich wieder auf die Meinungsschlacht gespannt.
Jetzt funktioniert der Link bei mir auch. Vermutlich hat die Redaktion den Privatmodus abgestellt. Nochmals Danke
Bei mir funktioniert das Video wunderbar. Aber nur als Link, nicht auf der Webseite.
Danke!
Sieht ein bisschen so aus wie im Hamburger Miniaturwunderland. ๐
Und es flutscht richtig gut der Verkehr, wie ich finde.
Die Petition finde ich auch schlimm und bedrohlich, weil offensichtlich von autonahen Institutionen forciert. Hoffentlich haben wir deswegen keine Umfaller bei den bisherigen Entscheidern.
Vor allem mit diesem Video bin ich optimistisch, dass die fertige Lรถsung viele Kritiker beruhigen und die Petition erst einmal nur zur Kenntnis genommen wird.
Man sieht ja jetzt bereits, das viele der Vorwรผrfe รผberhaupt nicht zu halten sind.
@Rudi
Hab mich leider zu frรผh gefreut. Bei vimoe kann ich das Video nicht abspielen. Es kommt die Fehlermeldung โSorry. Because of its privacy settings, this video cannot be played here.โ.
@Rudi
Vielen Dank fรผr den Link. Den verbreite ich sehr gerne weiter.
@Sebastian
Hm, interessante Frage, die Sie hier stellen. Befรผrchte ich etwas? Ja, im Grunde genommen schon, weil diese Petition gegen die Maรnahme viel zu viel Zustimmung findet und ich hoffe, dass kein Schaden damit angerichtet wird. Nicht jeder setzt sich so intensiv wie wir mit der Thematik auseinander. Verkehrsprobleme werden in Deutschland unglaublich emotional aufgeladen betrachtet und dem Populismus ist damit Tรผr und Tor geรถffnet. Jeder Deutsche schรผttelt den Kopf, wenn er Berichte รผber die USA liest, wie wichtig dort der Besitz von Waffen betrachtet wird. Doch wennโs um die heilige Kuh der Deutschen, das Auto geht, setzt das Verstรคndnis eher aus.
โWas des Amis Knarre, ist des Deutschen Karreโ
(Womit ich mal wieder einen Beweis fรผr die Notwendigkeit des Genitivs geleistet hรคtte. Klingt doch viel flรผssiger und รคsthetischer als der Dativ, oder? ๐ )
@michel
Der Link zum Video ist https://player.vimeo.com/video/819050900?h=9fcd44d0b1
Danke fรผr das Video.
@Andrรฉ: Siehe Artikel vom 7. April (https://www.l-iz.de/politik/brennpunkt/2023/04/neue-ampelschaltung-neuer-verkehrsfluss-vorm-hauptbahnhof-kommt-erster-radweg-strasse-526027) โ erst einmal wie gehabt legal auf dem Fuรweg, spรคter in diesem Jahr vor dem Bahnhof als Zweirichtungsradweg .
Was passiert dann aber mit den zahlreichen Radlern Richtung Osten, die jetzt noch direkt vorm Hauptbahnhof als erlaubter โGegenverkehrโ langfahren kรถnnen?
Mit der offiziellen Fahrradspur dรผrfte sich das ja dann eigentlich rechtlich erรผbrigen. Wohin werden diese also ausweichen? Spรคtestens da dรผrften Theorie und Praxis auseinandergehen und sich die Unausgereiftheit dieser Umsetzungsvariante offenbaren. Kaum ein Radler wird realistisch betrachtet die Ringseite wechseln, um dort dann sehr wahrscheinlich an x Ampeln warten zu mรผssen, bis er endlich wieder in die geplante Richtung unterwegs ist.
> Bin sehr gespannt[โฆ]
Warum eigentlich? Denken oder befรผrchten Sie, dass andere Meinungen am Projekt etwas รคndern wรผrden?
Vielen herzlichen Dank fรผr das Video. Selbst ich hatte noch einige Bedenken bezรผglich der dritten Spur, doch wie es heiรt es so schรถn: โBilder sagen mehr als Worteโ. Nach der vollstรคndigen Markierung dรผrften wohl einige Diskussionen automatisch erledigt sein. Ich war auch noch zu ungeduldig und vorschnell.
Ja, die Ampelschaltung ist der eigentlich Fixpunkt fรผr diese Lรถsung. Dies wird durch den Blickwinkel von oben ganz klar. Kann man dieses Video auch auf Youtube den Leuten zur Verfรผgung stellen, die sich nicht auf die Webseite der LZ verirren?
Jedem Kritiker dieser Maรnahme sollte als Grundlage fรผr eine weitere Diskussion dieses Video vorab gezeigt werden.
Bin sehr gespannt, wie es bei der โSchlacht um die Meinungshoheit โ weitergeht ๐