Einige Medien versuchen mit aller Macht, ein Chaos herbeizuschreiben, das vor dem Hauptbahnhof herrschen soll, seit das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) die Ampelschaltung und die Fahrspurfรผhrung verรคndert hat. Noch ist das Projekt gar nicht fertig. Die โ€žverkehrsgrรผneโ€œ Kolorierung des Radweges fehlt noch, die Zufahrten zu diesem ebenso und viele Autofahrer nehmen die Aufstellspur fรผr die Taxifahrer als รœberholspur. Doch die Neuorganisation ist nur vernรผnftig, finden die Grรผnen.

Die Abmarkierung einer Fahrspur vor dem Hauptbahnhof zugunsten des Radverkehrs, des FuรŸverkehrs und der Neuordnung des Pkw-Verkehrs hat in den vergangenen Tagen ein bisschen fรผr Diskussionen gesorgt und in ein, zwei Medien so etwas wie hohe Wellen geschlagen. Die Fraktion von Bรผndnis 90/Die Grรผnen bewertet die MaรŸnahme der StraรŸenverkehrsbehรถrde hingegen positiv und wirbt dabei um Sachlichkeit in der aufgeheizten Debatte.

Grรผne: Neuordnung war รผberfรคllig

โ€žSchon aufgrund des Urteils des Oberverwaltungsgerichts Bautzen 2018 und der oftmals chaotischen Verkehrssituation war eine Neuordnung des Autoverkehrs auf dem nรถrdlichen Innenstadtring lange รผberfรคlligโ€œ, sagt Stadtrรคtin Kristina Weyh, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion.

โ€žWir sind davon รผberzeugt, dass alle Verkehrsteilnehmenden profitieren werden, weil der Verkehrsfluss gerade in StoรŸzeiten nur schwer beherrschbar und aufgrund des hรคufigen und nรถtigen Fahrbahnwechsels oftmals unรผbersichtlich gewesen ist. Die Unfallzahlen der vergangenen Jahre in diesem Abschnitt zeigen sehr deutlich, dass fรผr die StraรŸenverkehrsbehรถrde schon lรคngere Zeit Handlungsbedarf bestand.โ€œ

Das Urteil des OVG Bautzen zur โ€žRรผcknahme der Zeichen 254, 241 und 240 StVO entlang des Promenadenringsโ€œ

Endlich ein geordneter Verkehrsfluss

In einem ersten Schritt wurden nun die Ampelschaltungen an der Brandenburger StraรŸe und am Georgiring dergestalt optimiert, dass ein geordneter Verkehrsfluss entsteht und nicht aus mehreren ZufahrtsstraรŸen gleichzeitig Verkehr vor den Hauptbahnhof strรถmt.

โ€žMit dieser ordnenden MaรŸnahme kann der Kfz-Verkehr nun sicher flieรŸend zweispurig gefรผhrt werden, womit Platz fรผr eine dritte Autospur zum sicheren und geordneten Ein- und Ausfahren des Bahnhofsvorplatzes gewonnen wurde. Zudem wird endlich sicheres Radfahren auf dem Ring ermรถglicht, wozu die Stadt Leipzig per Gerichtsurteil aufgefordert istโ€œ, stellt Kristina Weyh fest.

โ€žDer Radverkehr hat vor dem Hauptbahnhof in den vergangenen Jahren immer wieder zu Konflikten gefรผhrt, weil dafรผr nur ein sogenannter Shared Space, also ein mit dem FuรŸverkehr gemeinsam genutzter und viel zu kleiner Raum, zur Verfรผgung stand. Dadurch, dass aus dem Hauptbahnhof immer wieder viele Menschen auf einmal strรถmen, um den Ring in Richtung Innenstadt zu รผberqueren, gab es regelmรครŸig Konflikte. Der Platz reichte bislang fรผr die vielen Menschen, die Leipzig mit Ankunft am Hauptbahnhof betreten, schlicht nicht ausโ€œ.

So entstรผnden โ€žletztlich Vorteile nicht nur fรผr Radfahrende, die kรผnftig รผber eine sichere Radspur verfรผgen, sondern auch fรผr den FuรŸverkehr, der mehr Platz vor dem Bahnhof bekommt und auch fรผr den Pkw-Verkehr, der geordneter und damit sicherer den Ring entlang gefรผhrt wird.โ€œ

Die Befรผrchtungen, dass durch die vermeintliche Einengung Staus und chaotische Zustรคnde entstehen, hรคlt Kristina Weyh fรผr absolut populistisch. โ€žDie gleichen Befรผrchtungen wurden auch bei der Markierung der Radwege auf den รผbrigen Ringabschnitten geรคuรŸert, ohne dass sich diese im Anschluss signifikant bestรคtigten.โ€œ

Die neuen Linien am Hauptbahnhof Leipzig. Foto: LZ
Die neuen Linien am Hauptbahnhof Leipzig. Foto: LZ

Auch die Neuregelung spielt sich bereits ein

Mehr noch: die Leipziger Zeitung hat am Morgen des 17. April zwischen 6:30 und 10 Uhr, am Nachmittag um 16:30 Uhr und am Abend des 18. April ab etwa 17:30 Uhr noch einmal den Verkehrsfluss gefilmt.

Selbst am 17. April, als noch eine Linksabbiegerspur (vom Augustusplatz kommend) wegen der Bauarbeiten an der neuen Verkehrsregelung gesperrt war, kam es nur in einem Zeitraum von maximal 40 Minuten zu einer Autoschlange auf der einzigen Abbiegespur bis Hรถhe Augustusplatz. Davor und danach รผberquerten hier, wie auch von der Brandenburger StraรŸe aus, die wartenden Autos in einem oder maximal zwei Zรผgen die Ampeln zur Einfahrt auf den Ring vor dem Hauptbahnhof.

Am 18. April 2023 waren dann keinerlei Beeintrรคchtigungen durch die Neuregelungen mehr sichtbar (siehe Video), auรŸer im Konfliktbereich FuรŸgรคnger und Radfahrer/-innen, da die Zufahrten zum neuen Radweg noch immer nicht freigegeben sind.

Teammitglieder, welche die Passagen mit dem Auto abfuhren, schรคtzten ein, dass durch die fehlenden Spurwechsel der Gesamtbereich sicherer zu befahren war.

Irritierend agierende Fraktionen und Kammern

Irritierend erscheint ihr auch das populistische Verhalten einiger Fraktionen im Stadtrat. Die Fraktionen waren รผber die MaรŸnahmen nicht nur transparent im Vorfeld informiert worden, sondern haben die Entscheidung auch durch die Annahme der Petition โ€žNeulรถsung des Fahrrad- und FuรŸgรคngerverkehrs vor dem Hauptbahnhofโ€œ (VII-P-07329-DS-02) vom 12.10.2022 (Abstimmungsergebnis 32/22/3) mehrheitlich so beauftragt.

โ€žInsofern wรคre es wรผnschenswert, wenn sich die damals zustimmenden Fraktionen zu ihrer Entscheidung bekennen wรผrden, und wenn sich die rund eine Woche vor Durchsetzung der MaรŸnahmen informierten Kammern verantwortlich sehen wรผrden, sachlich fรผr die Verkehrsanordnungen gegenรผber ihren Mitgliedern zu argumentieren, statt wider besseres Wissen ร„ngste zu schรผren, fรผr die es keine sachlichen Grรผnde gibtโ€œ, sagt Kristina Weyh.

โ€žZumal die Kammern auch die Pflicht haben, die Interessen all ihrer Mitglieder zu vertreten, auch derer, die die nun in Umsetzung befindliche MaรŸnahme positiv bewerten. Die bislang erfolgte einseitige Opposition spiegelt nicht die Meinungsvielfalt der Mitgliedsunternehmen wider. Wir halten es fรผr unverantwortlich, wenn Unfallzahlen, die fรผr Personen- und Sachschaden stehen, kleingeredet werden. Die Sicherheit unserer Verkehrsrรคume ist das oberste Gebot, welches Planungen und Verkehrsraumaufteilung leiten muss.โ€œ

Wichtig sei jetzt, die Markierungen zรผgig umzusetzen und die Neuordnung der Fahrbahnfรผhrung bis zum Naturkundemuseum fortzusetzen, so Kristina Weyh.

Geplant ist im nรคchsten Schritt die Abmarkierung des Radweges bis zur LรถhrstraรŸe. Auch dort natรผrlich in โ€žverkehrsgrรผnโ€œ, damit das Vorhandensein eines Radweges von den Autofahrern auch erkannt wird.

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Es gibt 29 Kommentare

P.S.: Das Bรคrchen hat mich nicht anzusprechen, es ist eines Austausches mit mir nicht wรผrdig, bis die sachliche Diskussionsgrundlage hergestellt ist, die jedoch aus dieser Schimpfe- und Jammerecke nachweislich nicht kommen wird, schon oft genug hier gesehen. ๐Ÿ˜€

Wie gesagt, ich nenne das Kind nur รผberspitzt beim Namen, dafรผr lasse ich mich gerne auch als โ€œPรถblerโ€ hinstellen.
Wer mir dann gar noch โ€œProblemeโ€ unterstellt werden, bestรคtigt das nur mein Fazit von derartigen Diskurssaboteuren.
Diese Subjekte sollten endlich die Klappe halten, meine Pรถbelei hin oder her. Diskutieren werde ich mit derartigen Rhetorikgestรถrten definitiv nicht.

Ihre Ausfรผhrungen, werter User โ€œSebastianTโ€, imponieren durch markante Unverschรคmtheit. Ich bin sicher, daรŸ Sie Hilfe brauchen, die Sie in den Kommentarspalten der Leipziger Internetzeitung aber bestimmt nicht finden werden.

> Hoffe, dass die Welt bis dahin nicht untergegangen ist ๐Ÿ˜‰
โ€ฆund darunter machen wir es nicht. Aber interessant, dass stets den Anderen Unsachlichkeit, Unreflektiertheit und so weiter unterstellt werden.
Ansonsten kann ich nur appellieren, mit vรถllig natรผrlichen und gut erforschten Gefรผhlen wie โ€œSchamโ€ ein gesundes Verhรคltnis zu finden.

@Der Michel:
โ€œIch ziehe mich mal aus der Diskussion zurรผck und melde mich dann wieder Ende Mai, wenn alles fertig ist und ein paar Wochen Erfahrungen vorliegen. Hoffe, dass die Welt bis dahin nicht untergegangen ist ๐Ÿ˜‰โ€
Gute Idee, schlieรŸe mich an. Bevor hier einige noch einen Herzanfall bekommen.๐Ÿ˜

Jup, der Namensvetter ist definitiv angetriggert und gezwungen zum altbekannten Fremdprojizieren, war auch nicht anders zu erwarten bei der rechtskonservativ verbohrten Gefรผhlsjammerei, Anekdotenklopferei und anscheinend auch pathologischen Rechthaberei aus der Ecke.
Eine sachliche Diskussion ist nicht mehr mรถglich, vor allem, wenn derartige โ€œLรผgenbaroneโ€ meinen zu glauben, daรŸ man angebliche Falschbehauptungen, die bereits lรคngst *belegt* sind, mit weiteren regressiven und polemischen Unterstellungen, wirklichen Falschbehauptungen oder gar vorsรคtzlichen Lรผgen zu entkrรคften, siehe die Lรผgenkampagne Hetze in Bild und Co.. Und ja, gern geschehen, denn das Kind wird weiterhin direkt beim Namen genannt.

Insofern kรถnnen Namensvetter und fra-Gehilfe gerne weiterjammern und versuchen, das Thema durch klassisch rechte Ablenkungspolemik entgleisen zu lassen, das Thema ist entschieden und die Radfahrer gehรถren auf *durchgehenden* Radstreifen direkt auf den Ring. Aktuell ist die Situation nicht ideal, denn die Ringradwege sind schlichtweg nicht durchgezogen und nicht konsequent weitergefรผhrt. Wie soll die Anzahl der Radfahrer auf dem Ring so schnell steigen, wenn einfach noch kein sicheres Angebot fรผr die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer existiert? Insofern mรผรŸte um den gesamten Ring eine Spur in jede Richtung komplett umgewidmet werden, inklusive Verschlankung der Aufstellflรคchen, um die Radstreifen bis zu den zu schaffenden Vorstellflรคchen fรผr das sichere Warten an den Ampeln *vor* den Autos zu gewรคhrleisten.

รœbrigens bin ich der Ansicht, daรŸ die Situation in dem Zeitraffervideo fรผr Leute, die gerne in typischer ignorant rergressiver Manier schwarzmalen, obwohl die alltรคgliche Situation gut abbildend, immer als โ€œpunktuellโ€ bezeichnet werden wird, trotz belastbarer Verkehrsdaten, die nicht nur in Simulationen genau das Gegenteil aufzeigen. Einfach nur unglaubwรผrdig, die Namensvettern, Gehilfen und Bรคrchen. PaรŸt zur โ€œFaschoโ€-CDU in Sachsen, pardon.

Nur eine Sache noch: Von den โ€œKindernโ€ hรคtte der Herr Jung wahrlich nicht reden mรผssen, denn wie man sieht, dient die derart drastisch und emotional formuliert, jedoch zurecht รผberfรคllige Replik in Richtung der Wort- und Realitรคtsverdreher und Saboreure von ein wenig bis ganz rechts mit der Reizrhetorik nur als Aufhรคnger fรผr Benzinkรถpfe, Autofetischisten, Rechtsschwurbler und Autoabhรคngige, um wieder einmal unreflektiert und ignoriert hart fremd zu reflektieren und ad-hominem zu โ€œkritisierenโ€.

Ich schรคme mich ergo immer noch und wรผnschte, derartige Subjekte wรผrden zumindest nachdenken und reflektieren, um den pathologischen Zwang zur irrationalen Erlangung der Deutungshoheit zu รผberwinden.

Ich ziehe mich mal aus der Diskussion zurรผck und melde mich dann wieder Ende Mai, wenn alles fertig ist und ein paar Wochen Erfahrungen vorliegen. Hoffe, dass die Welt bis dahin nicht untergegangen ist ๐Ÿ˜‰

@Der Michel
โ€œWenn ich Leute treffe, die mir sagen, sie hรคtten โ€œBenzin im Blutโ€ weiรŸ ich immer genau, auf welches Niveau ich mich hinunterbegeben muss.โ€
Ganz schรถn arrogant, die Personen von denen ich diesen Ausspruch kenne betreiben das als Sport und da kommen Sie so abwertend daher.

Hallo Der Michel,
> Haben Sie denn das Video gesehen?
Die Momentaufnahme vom Messehochhaus? Ja, hab ich mir angesehen. Ich bin auch schon des Abends die neue Strecke dort lang gefahren. Was steckt hinter Ihrer Frage?
โ€“
> Ich empfinde Sie jetzt schon als regelrecht angetriggert.
Das nehme ich mal so zur Kenntnis, vielleicht als Feststellung, ich wรคre emotional geworden? Oder zu anderen Zwecken? Wohin fรผhrt diese Feststellung bestenfalls?
Sind nicht auch die irgendwie โ€œgetriggertโ€, die da รœbertreibungen und einfach zu widerlegende Behauptungen in den Raum stellen, um ihre Positionen zu erhรถhen und zu verteidigen?
Fรผhren ampelgesteuerte Wege รผber Autobahnfahrspuren? Ist auf Autobahnen regulรคr Tempo 50 angeordnet? Darf auf Autobahnen rechts รผberholt werden? Da IST keine Autobahnโ€ฆ
โ€“
Dass Sie persรถnlich sich so FรœHLEN, hat doch aber wenig mit den Sachlichkeiten zu tun. Und wie kann denn ein Radfahrer, ein FuรŸgรคnger, ein Kind dort gefรคhrdet werden, wenn er nur bei Grรผn รผber die Ampel geht? Wie kann angesichts der Gewichtsverhรคltnisse ein FuรŸgรคnger von einem Radler รœBERFAHREN werden, wie es der OBM in den Raum stellt?
Warum, genau wie bei der Lรคrmdebatte, wird auch hier der ร–PNV mit seinem Anteil einfach ignoriert? Die รœberquerung der Gleise ist das, was mich als FuรŸgรคnger und Radfahrer ziemlich fordert in der Konzentration, nicht das simple รœberqueren der Fahrbahn bei โ€œgrรผnโ€. Denn die hiesigen StraรŸenbahnfahrer, mitunter auch die der Busse, haben den Finger eher bei der Glocke als den FuรŸ auf der Bremse. Wahrscheinlich heiรŸt es hierzulande auch deshalb โ€œBimmelโ€, und nicht etwa โ€œTramโ€. Wie hoch sind denn die jรคhrlichen Unfallzahlen zwischen den Verkehrsmitteln dort und Passanten? Egal fรผr die Debatte, denke ich mal?
โ€“
Es ist offensichtlich vรถllig dahergeholt, die zugegeben unbequeme Situation fรผr FuรŸgรคnger vorm Bahnhof zu einem Horrorszenario zu stilisieren, was durch die Autos hervorgerufen werden wรผrde. Und nein, mein Argument war nicht โ€œes stinkt eh schon nach Pisse, vergiss doch die Abgaseโ€, sondern es ging um die ร„uรŸerung des OBM, die den ankommenden Reisenden vor dem HBF in einer Konfrontation mit dem Autoverkehr sah, was er dann als erstes von der von ihm besuchten Stadt wahrnehmen wรผrde. Das Erste, was der Reisende aus dem Bahnhof kommend wahrnimmt, sind Bettler, Urin- / Nikotingeruch und laute klassische Musik. Und zwar noch im Durchgang zum Bรผrgersteig, bevor er รผberhaupt vor der AUTOBAHN angekommen ist.
โ€“
Und ja, ich kann auch nichts mit Autofetischisten anfangen. Mich gruselte es in der Bundeswehrzeit vor den Hobbyschรผtzen, die ihre Gewehre mit leuchtenden Augen ansahen. Aber warum bringen Sie diese Leute ins Spiel dieser Diskussion? Ist Ihre Meinung vielleicht, dass die Mehrheit der Deutschen solche Fetischisten sind, die sich รผber Reifenbreite, Effektlack und Leistung definieren?
Ich kenne nicht besonders viele dieser Leute, ganz im Gegenteil. Und da ist auch schon der springende Punkt dieses Randargumentes: Sie heben eine kleine Enthusiastengruppe (Ja, die haben sogar eigene Tuningzeitschriften!) so hoch, bis die Ihnen helfen fรผr Ihr Weltbild zu dienen, damit dort am Bahnhof die StraรŸe schmaler werden kann.
โ€“
Und egal, ob Sie mich nun emotional finden oder nicht, bleiben wir doch bei der sachlichen Diskussion. Ich sehe keinen Kampfbegriff darin, das festzustellen, solange man die Argumente erkennen kann. Und wenn Sie โ€œfindenโ€, dass sich vor dem HBF eine Autobahn befรคnde, dann dรผrfte der ร–kolรถwe eine gute Gesellschaft sein, der รผber die neuen Leutzscher Brรผcken von einem โ€œAutobahndrehkreuz mitten in der Stadtโ€ schrieb. Gleich zwei sachliche Absurditรคten in einem Satz um die Emotionen hochkochen zu lassenโ€ฆdas war damals fรผr mich fast ein Grund auszutreten.

@Sebastian
Ich empfinde Sie jetzt schon als regelrecht angetriggert. Wenn ichโ€™s mir recht รผberlege, dann kann ich mich bei vielen Dingen wiederfinden, die der OB erwรคhnt hat. Mir kommt es auch wie eine vierspurige Autobahn vor, Radfahrer und FuรŸgรคnger sind wirklich durch das derzeitige Chaos gefรคhrdet. Nur weil die Obdachlosen dort immer hinpinkeln und es nach Urin stinkt, ist es kein Grund zu sagen, dass dann die Abgase eh nichts mehr ausmachen.

Und mein Vergleich der Autofetischisten in diesem unseren Land passt wunderbar zur Irrationalitรคt der Waffennarren in den USA. Dies hat nรคmlich oft gar nichts mehr mit Logik zu tun. Wรคren die Autos ein reiner Gebrauchsgegenstand hรคtten wir sehr viele Verkehrsprobleme nicht. So lange wir noch eine Mehrheit von Autofahrern haben, die Glรผcksgefรผhle und Stolz beim Betrachten eines Autos haben, so lange lรคuft was schief. Wenn ich Leute treffe, die mir sagen, sie hรคtten โ€œBenzin im Blutโ€ weiรŸ ich immer genau, auf welches Niveau ich mich hinunterbegeben muss.

Aber natรผrlich dรผrfen Sie das alles anders betrachten, auch wennโ€™s diesmal etwas emotionaler bei Ihnen rรผberkommt. Wer wรคre ich denn, Ihnen den Mund verbieten zu wollen.

Haben Sie denn das Video gesehen?

@Sebastian
Bei der โ€œDurchmesserrouteโ€ bin ich ganz bei Ihnen.
Das mag von Nord nach Sรผd noch schleichen, aber von Ost nach West ist es eine absolute Katastrophe.
Aber deswegen werde ich als Radfahrer ganz bestimmt nicht um den Ring fahren โ€“ so ist es ja auch nicht gedacht. (Der Ring ist fรผr andere Wegebeziehungen.)
Was mir hier fehlt, ist aber eine vernรผnftige Ost-West-Verbindung fรผr Radfahrer.
Das ist seit Jahren eher Schikane, statt Angebot.

Vorausgesetzt, die Zahl stimmt, noch ein Wort zur โ€œMassenunfallhรคufungsstelleโ€:
46 Unfรคlle vorm HBF in drei Jahren.
Das sind etwa 15 pro Jahr.
Das ist also pro Monat etwas mehr als EIN Unfall dort. Ich finde, an dieser Stelle ist der MaรŸstab verrutscht. Mindestens โ€œim Wordingโ€, um im Zeitgeist zu bleiben.

Hallo Der Michel,
Sie befรผrchten, diese Petition kรถnnte โ€œzu viel Zustimmungโ€ erhalten. Ich glaube nicht, dass das passiert. Selbst wenn dort 100.000 Leute unterzeichnen sollten โ€“ sehen Sie sich das Video des OBM zur gestrigen Stadtratssitzung an: es ist ihm egal. Ganz im Dienbergยดschen Stil stellt er Dinge in die Welt, die einen vor offensichtlichem Quatsch nur so anschreien, ohne das es eine Folge fรผr ihn hat:
โ€“ vor dem Bahnhof befรคnde sich eine 4-spurige AUTOBAHN
โ€“ man โ€œmรผsseโ€ dort sozusagen mit 70 fahren, um von Ampel zu Ampel zu kommen
โ€“ dort werden FuรŸgรคnger von Radfahrern รœBERFAHREN, man mรผsse davor ANGST haben
โ€“ Radfahrer werden von Autos gefรคhrdet
โ€“ er denke an die KINDER, die jeden Tag in den Bahnhof gehen wรผrden
โ€“
Der Witz ist, dass er diese Dinge ins Mikro erzรคhlt, nachdem er von โ€œAsche auf unser Hauptโ€ redet, wegen schlechter Kommunikation. Das erste, womit man als Reisender aus dem HBF herausgehend konfrontiert wird, ist Uringeruch und Schostakowitsch am Eingang, und er fabuliert dort etwas von Verkehrsemissionen, die die Leute dort quasi erst mal erschlagen und konfrontieren wรผrden. Der Mann macht nicht so viel falsch in seinem Amt, aber diese kurze Rede war absoluter emotional aufgeladener Unsinn. Und sie sagt aus, wie wenig er sich um irgendwelche Petitionen scheren wird. Michel, ich glaube nicht, dass es etwas zu befรผrchten gรคbe.
โ€“
> โ€œWas des Amis Knarre, ist des Deutschen Karreโ€
Bei aller tatsรคchlicher ร„sthetik: Ein unfassbar schlechter Vergleich. Aus der Ecke von Leuten, die Zuhause sind bei den Blechlawinen, Fossilreitern und Dieseldinosauriern. Er erinnert mich an diverse abwegige Vergleiche zweier deutscher Diktaturen.
โ€“
Hallo Ralf,
> โ€œAber mal ganz simpel: Auf dem Ring, der wichtigsten Umfahrung der Innenstadt, durfte man nicht mit dem Fahrrad fahren? Weil, รคh, Autos?โ€
So simpel isses tatsรคchlich. Weil รคhโ€ฆGefรคhrdung und so! So, wie es manchmal an Ostseepromenaden steht: โ€œNormale Menschen fahren hier (auf der BundesstraรŸe) nicht Rad. Allen anderen ist es verboten.โ€
Oder um zum normalen Ton zurรผck zu kehren: Abseits des mit offensiver Unlogik geschwรคngerten Credos โ€œStadt fรผr Menschen und nicht fรผr Autos!โ€ haben wir als Gesellschaft, lange bevor wir hier alle geboren wurden, mal entschieden oder festgestellt, dass es verschiedene Mobilitรคtsbedรผrfnisse gibt. Statt wie in mancher asiatischen Stadt (nennen wir es ruhig Medienklischee, einfach so fรผr die Diskussion) alle miteinander wuselig auf Rollern oder Fahrrรคdern oder zu FuรŸ durcheinander zu verkehren gibts bei uns eine Trennung nach Interessen, Geschwindigkeit und damit irgendwo auch nach Gefรคhrdung. Deswegen kann man nicht รผberall Fahrrad fahren und auch nicht รผberall joggen (wird das die nรคchste Forderung?). Und solange das Ganze auch irgendwo ausgewogen ist und Jeder auf seine Art vorankommt klappt das auch. Anders als mit dem Auto muss ich mit dem Rad gar nicht den Ring UMfahren, um zum Beispiel von Sรผden nach Norden zu kommen. Das ist, um mal einen beliebten Vorwurf zu bringen, โ€œalte Autofahrerdenkeโ€. Und ich persรถnlich WERDE auch nicht die nun โ€œverkehrsgrรผnโ€ genannten Wege um den Ring benutzen, wenn ich eigentlich eine Durchmesserroute fahren kann.
โ€“
Und aufgrund dieser Trennung macht es auch so wenig Sinn den FuรŸgรคnger mit viel schnelleren Arten voran zu kommen, wie dem Busverkehr, zu vergleichen. In aller Regel wird die eine Verkehrsart zu vรถllig anderen Zwecken benutzt als die Andere.
โ€“
Eigentlich ist der Wahlkampf fรผr nรคchstes Jahr fรผr die โ€œAutofahrerparteienโ€ (wollen wir bei der gern hier in dieser Zeitung protegierten Lagerbildung einfach bleiben?) ziemlich einfach. Man muss eigentlich nur Redebeitrรคge, wie den gestrigen vom OBM, oder von Herrn Dienberg zur โ€œMassenunfallhรคufungsstelleโ€ zitieren und unter jedes Plakat drunterschreiben: โ€œWollt ihr das? Habt ihr die vielen Unfรคlle gesehen?โ€
Da wird es sicher auch viele geben, die laut โ€œjaโ€ rufen, aber zumindest kรถnnte man sich diesmal eigene Parolen sparen.

@Andrรฉ & @radograph: Vom Westen kommend in Richtung Osten radelt mensch auf der Radspur vor den Hรถfen am Brรผhl, weiter รผber die Richard-Wagner-StraรŸe durch den Schwanenteich-Park.

Die Grรผnen sollten es nicht รผbertreiben, sonst haben sie schneller nichts mehr zu sagen. Siehe Berlin und Wahlen stehen an.

@Urs:
Das es dieser advokatischen Winkelzรผge bedarf finde ich auch enttรคuschend. Danke fรผr Ihre Mรผhe und Recherche.

Aber mal ganz simpel: Auf dem Ring, der wichtigsten Umfahrung der Innenstadt, durfte man nicht mit dem Fahrrad fahren? Weil, รคh, Autos? Eine abschlรคgige richterliche Entscheidung wรคre wohl noch abenteuerlicher ausgefallen.

Als ehemaliger Berliner Fahrradkurier gehe ich Schlachten mit Autofahrern nicht aus dem Weg.

Eine Teilnahme an Schlachten liegt etwa mir vรถllig fern. Ich empfehle รผberdies allen einmal die Lektรผre des dankenswerterweise verfรผgbar gemachten OVG-Bautzen-Urteils insbesondere im hinteren Begrรผndungs-Teil ab Seite 10: https://www.l-iz.de/wp-content/uploads/2023/04/16A278.pdf#page=10 Die Absรคtze 40 bis 43 ab Seite 13 legen dar, daรŸ nach den โ€œEmpfehlungen fรผr Radverkehrsanlagen (ERA)โ€ nicht genug Kfz-Verkehr auf weiten Teilen des Innenstadtrings herrscht(e), um in die ERA-Belastungsstufe IV aufzurรผcken, ab der eine KfZ-vs.-Velo-Trennung geboten sei und nicht nur erforderlich sein kรถnnte (Stufe III), und zwar formal begรผnstigt dadurch, daรŸ weithin mittig die StraรŸenbahntrasse nicht รผberfahrbar ist, weswegen eben auch weithin die Kfz-Zahlen richtungsweise auseinandergehalten werden mรผssten.

Das bedeutet, daรŸ man vor der Hauptfeuerwache bzw. IHK, wo die mittige StraรŸenbahntrasse baulich nicht abgesetzt ist, getrennte Radwege braucht (die es schon lange gab und gibt), auf dem um die โ€œRunde Eckeโ€ fรผhrenden Dittrichring, auf dem fรผr vielleicht hundert Meter die StraรŸenbahntrasse mit vielleicht 10cm hohen Bordsteinen abgegrenzt ist, hingegen plรถtzlich die vom Gericht vorausgesetzte Trennung der Richtungsfahrbahnen vorhanden ist, was nun als hinreichende Begrรผndung fรผr den Wegfall des Gebotes fรผr separate Radwege gilt. Wรผrde auf dem vorgenannten Abschnitt des Goerdelerrings vor der Feuerwache und der IHK also plรถtzlich auch so eine Bordsteinreihe um die StraรŸenbahntrasse gepackt, bestรผnde plรถtzlich kein Gebot der dortigen Trennung von Kfz- und Radverkehr mehr. Mich lassen diese Feinheiten schon ziemlich den Kopf schรผtteln, auch was die wirkliche Gefรคhrdungslage betrifft.

Stellen wir uns am besten gleich mal darauf ein, dass jeder noch so kleine Stau vor dem Bahnhof von den Populisten in Zukunft dieser MaรŸnahme ursรคchlich zugeordnet werden wird. Dann wird geschrien werden (entgegen der Realitรคt), dass noch nie! โ€“ niemals! โ€“ รผberhaupt nie! โ€“ dort ein Stau war. Auch in diesem, leider zu erwartenden Fall, bin ich wieder auf die Meinungsschlacht gespannt.

Jetzt funktioniert der Link bei mir auch. Vermutlich hat die Redaktion den Privatmodus abgestellt. Nochmals Danke

Bei mir funktioniert das Video wunderbar. Aber nur als Link, nicht auf der Webseite.
Danke!

Sieht ein bisschen so aus wie im Hamburger Miniaturwunderland. ๐Ÿ™‚
Und es flutscht richtig gut der Verkehr, wie ich finde.

Die Petition finde ich auch schlimm und bedrohlich, weil offensichtlich von autonahen Institutionen forciert. Hoffentlich haben wir deswegen keine Umfaller bei den bisherigen Entscheidern.
Vor allem mit diesem Video bin ich optimistisch, dass die fertige Lรถsung viele Kritiker beruhigen und die Petition erst einmal nur zur Kenntnis genommen wird.
Man sieht ja jetzt bereits, das viele der Vorwรผrfe รผberhaupt nicht zu halten sind.

@Rudi
Hab mich leider zu frรผh gefreut. Bei vimoe kann ich das Video nicht abspielen. Es kommt die Fehlermeldung โ€œSorry. Because of its privacy settings, this video cannot be played here.โ€.

@Rudi

Vielen Dank fรผr den Link. Den verbreite ich sehr gerne weiter.

@Sebastian
Hm, interessante Frage, die Sie hier stellen. Befรผrchte ich etwas? Ja, im Grunde genommen schon, weil diese Petition gegen die MaรŸnahme viel zu viel Zustimmung findet und ich hoffe, dass kein Schaden damit angerichtet wird. Nicht jeder setzt sich so intensiv wie wir mit der Thematik auseinander. Verkehrsprobleme werden in Deutschland unglaublich emotional aufgeladen betrachtet und dem Populismus ist damit Tรผr und Tor geรถffnet. Jeder Deutsche schรผttelt den Kopf, wenn er Berichte รผber die USA liest, wie wichtig dort der Besitz von Waffen betrachtet wird. Doch wennโ€™s um die heilige Kuh der Deutschen, das Auto geht, setzt das Verstรคndnis eher aus.

โ€œWas des Amis Knarre, ist des Deutschen Karreโ€

(Womit ich mal wieder einen Beweis fรผr die Notwendigkeit des Genitivs geleistet hรคtte. Klingt doch viel flรผssiger und รคsthetischer als der Dativ, oder? ๐Ÿ˜‰ )

Was passiert dann aber mit den zahlreichen Radlern Richtung Osten, die jetzt noch direkt vorm Hauptbahnhof als erlaubter โ€œGegenverkehrโ€ langfahren kรถnnen?

Mit der offiziellen Fahrradspur dรผrfte sich das ja dann eigentlich rechtlich erรผbrigen. Wohin werden diese also ausweichen? Spรคtestens da dรผrften Theorie und Praxis auseinandergehen und sich die Unausgereiftheit dieser Umsetzungsvariante offenbaren. Kaum ein Radler wird realistisch betrachtet die Ringseite wechseln, um dort dann sehr wahrscheinlich an x Ampeln warten zu mรผssen, bis er endlich wieder in die geplante Richtung unterwegs ist.

> Bin sehr gespannt[โ€ฆ]
Warum eigentlich? Denken oder befรผrchten Sie, dass andere Meinungen am Projekt etwas รคndern wรผrden?

Vielen herzlichen Dank fรผr das Video. Selbst ich hatte noch einige Bedenken bezรผglich der dritten Spur, doch wie es heiรŸt es so schรถn: โ€œBilder sagen mehr als Worteโ€. Nach der vollstรคndigen Markierung dรผrften wohl einige Diskussionen automatisch erledigt sein. Ich war auch noch zu ungeduldig und vorschnell.

Ja, die Ampelschaltung ist der eigentlich Fixpunkt fรผr diese Lรถsung. Dies wird durch den Blickwinkel von oben ganz klar. Kann man dieses Video auch auf Youtube den Leuten zur Verfรผgung stellen, die sich nicht auf die Webseite der LZ verirren?

Jedem Kritiker dieser MaรŸnahme sollte als Grundlage fรผr eine weitere Diskussion dieses Video vorab gezeigt werden.

Bin sehr gespannt, wie es bei der โ€œSchlacht um die Meinungshoheit โ€ weitergeht ๐Ÿ˜‰

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