Die CDU- und die AfD-Fraktion wandten allen rhetorischen Kniffe an, um die Pläne der Stadt, für das Jahrtausendfeld einen Bebauungsplan aufzustellen, zu verhindern. Aber in der Ratsversammlung am 15. Januar beschloss die Mehrheit des Stadtrates auf Vorschlag der Verwaltung, jetzt endlich ein Bebauungsplanverfahren für das umkämpfte Gelände an der Karl-Heine-Straße einzuleiten.
Und so ein Bebauungsplanverfahren öffnet auch die Türen für eine Bürgerbeteiligung. Die Beteiligung für den Bebauungsplan für das Jahrtausendfeld ist gestartet.
CDU- und AfD-Fraktion argumentierten zwar damit, ein Bebauungsplanverfahren würde den Baustart für die dort geplante neue Leipzig International School (LIS) um Jahre verzögern. Doch Baubürgermeister Thomas Dienberg wies in der Stadtratsdebatte darauf hin, dass auch während des laufenden B-Planverfahrens eine Baugenehmigung möglich sein. Doch der Investor, dem das Grundstück gehört, hatte bis Januar noch keine Bauvoranfrage gestellt, obwohl im extra von der Stadt organisierten Dialogverfahren schon eine belastbare Vision für die neue LIS entwickelt worden war.
Die Kritik daran fokussierte sich vor allem auf die viel zu kleinen Räume für öffentliches Grün. Der Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e.V. und die Bürgerinitiative „Jahrtausendfeld retten!“ rufen nun alle Bürgerinnen und Bürger auf, bis zum 18. März ihre Meinung zum Bebauungsplan abzugeben.
Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl betont dazu: „Diese Beteiligung haben wir uns hart erarbeitet. Jetzt ist die Chance, ein starkes Zeichen zu setzen für einen Stadtteilpark für alle auf dem Jahrtausendfeld!“
„Es ist wichtig, dass so viele Menschen wie möglich ein Zeichen gegen unnötige Flächenversiegelung setzen“, betont die Bürgerinitiative. Der Ökolöwe und die Bürgerinitiative fordern die Stadtverwaltung jetzt auch auf, das Bebauungsplanverfahren bis zum Ende durchzuführen, damit die weitere öffentliche Beteiligung gewährleistet ist.
Aus Sicht der Bürgerinitiative gehören Themen wie die Altlastenbeseitigung, die Parkplatzsituation und die Klimaauswirkung einer Bebauung des Jahrtausendfeldes genauso untersucht wie der Abhol- und Bringeverkehr für die Schüler und die möglichen Verdrängungseffekte durch eine Bebauung. Das B-Planverfahren ist zumindest eine Möglichkeit für die Bürger, sich einzubringen.
Die Stellungnahmen können einfach online auf der Seite der Stadt zum Beteiligungsverfahren eingereicht werden.
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Es gibt 2 Kommentare
Vielleicht erklärt Matthias Malok was an einer Privatschule für Kinder von Besserverdienenden innovativ sein soll. Oder geht es schlicht um “Auf geht’s!!!” Lobbyismus? Dann will nix geschrieben haben, Hearst.
Für einen innovativem Weg zur Steigerung des Bildungsangebotes in Leipzig.
Auf geht’s!!!