Schon im letzten Jahr musste die Stadt Leipzig zusätzliches Geld aufbringen, um Baumpflanzungen und Baumpflege zu bezahlen. Der Grund sind die schweren Dürreschäden seit 2018, die überall im Stadtgebiet Bäume in Mitleidenschaft gezogen haben. Aber das Geld wird auch zur Bewässerung der Bäume gebraucht. Daran hat auch das regenreichere Jahr 2023 nichts geändert.

„Aufgrund der hohen Anzahl notwendiger Pflege- und Fällmaßnahmen in 2023 am Baumbestand (Straßenbäume, Park- und Grünanlagenbäume sowie Bäumen auf C-Flächen in Kleingartenanlagen) der Stadt Leipzig zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit und der Versorgung der Bäume mit Wasser wurden bis zum 30.09.2023 bereits Mittel in Höhe von rd. 2.400.000,00 EUR verfügt“, zieht das Amt für Stadtgrün und Gewässer in seiner Stadtratsvorlage seine Zwischenbilanz.

„Im Jahr 2023 sind noch weitere Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 1.000.000 EUR zu erwarten.“

Trockene und heiße Jahre wie das Jahr 2018 haben langwierige Folgen.

„Die Hitze- und Trockenjahre seit 2018 haben gravierende Auswirkungen auf den Baumbestand der Stadt Leipzig. Mit zeitlicher Verzögerung treten Schädigungen an den Bäumen auf, die sich in einer verstärkten Bildung von Totholz, abgestorbenen Kronenteilen, geschwächten und abgestorbenen Bäumen äußern“, beschreibt das Amt für Stadtgrün und Gewässer das, was die Baumpfleger bei der Besichtigung der Bestände vorfinden.

„Dies führte zu einer Erhöhung notwendiger Pflege- und Fällmaßnahmen an Bäumen zur Gewährleistung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gäste der Stadt Leipzig.“

Bis September war das verfügbare Budget zur Baumpflege schon aufgebraucht.

„Aufgrund der hohen Anzahl notwendiger Pflege- und Fällmaßnahmen sowie Wässerungen in 2023 am Baumbestand (Straßenbäume, Park- und Grünanlagenbäume sowie Bäumen auf C-Flächen in Kleingartenanlagen) der Stadt Leipzig zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit wurden bis zum 30.09.2023 bereits Mittel in Höhe von rd. 2.400.000,00 EUR verfügt.

Weitere dringend notwendige Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 1.000.000,00 EUR befinden sich aktuell in Vorbereitung. Die Höhe der verfügten Mittel übersteigt den Planansatz derzeit um rd. 738.000,00 EUR. Weitere Aufträge für Baumpflege- und Fällmaßnahmen können somit ohne eine Budgeterhöhung nicht beauftragt werden“, so das Grünflächenamt, das mit dem Hinweis auf die Verkehrsicherheit ein bisschen Druck macht.

„Um die Verkehrssicherheit weiterhin garantieren zu können, sind jedoch weitere Pflege- und Fällmaßnahmen am o. g. Baumbestand notwendig. Die Maßnahmen sind mit Bearbeitungsfrist festgelegt und dokumentiert. Die Maßnahmen müssen bis zur Fristsetzung durchgeführt werden, um etwaige Schadensersatzansprüche nach den §§ 823 ff. BGB zu verhindern.

Der Verzug festgelegter Fristen zur Ausführung entsprechender Maßnahmen würde zudem die Sperrung von Straßenzügen sowie Park- und Grünanlagen nach sich ziehen, da die Verkehrssicherheit im Umfeld von Bäumen mit festgelegten Pflege- oder Fällmaßnahmen dann nicht mehr garantiert werden kann. Die Folgen sind zusätzliche Kosten für die Sperrung der genannten Bereiche.“

Aber das ist eben nur ein Aspekt. Viel entscheidender ist, dass die zunehmenden Dürre- und Hitzezeiten den Leipziger Stadtbäumen immer stärker zusetzen und damit allein auch schon der Aufwand für den Bestandserhalt zunimmt. Die vertrocknenden Bäume machen nur sichtbar, dass der Klimawandel in Leipzig längst spürbar ist. Der wachsende Aufwand zum Erhalt der Bäume ist nur ein Teil der Herausforderungen, welche die Stadt jetzt meistern muss.

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