Große Teile des deutschen Waldes zeigten infolge der extremen Dürreperiode der letzten Jahre in Deutschland nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) eine Zunahme von Schädigungen. Allerdings gibt es kaum verlässliche Daten dazu, wie sich der Zustand der Wälder konkret auf der Fläche verändert. In einer im Fachjournal „Remote Sensing of Environment“ veröffentlichten Studie beschreibt ein vom […]
Der Klimawandel wird die Artenvielfalt und Produktivität von Wiesen und Weiden künftig deutlich beeinflussen. Doch wie groß diese Veränderungen ausfallen, hängt von der Bewirtschaftung ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, für die ein Team vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Daten aus dem großen Klima- und Landnutzungsexperiment GCEF, das seit zehn Jahren am UFZ betrieben […]
Der Ökolöwe appelliert erneut für eine grüne Lösung zur Bebauung des Jahrtausendfelds. Laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Instituts hat der nasse Winter nur wenig Spuren hinterlassen. Und: Mehrere Studien und Zahlen zeigen einen Anstieg der politisch motivierten Straftaten, insbesondere von rechts. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 21. Mai 2024, in Leipzig, Sachsen und […]
Die Sächsische Staatsregierung hat am Dienstag ein Maßnahmenprogramm vorgestellt, um die Zukunft der Wasserwirtschaft in Sachsen sicherzustellen. Auch Leipzig verabschiedet ein Sofortprogramm zur Resilienz gegen Hitze und Wassernot. Außerdem demonstrierte die neu gegründete Gruppe „Students for Palestine“ in Leipzig. Und: Die Bauern ziehen Bilanz nach ihrer Protestwoche. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem […]
Manchmal muss man auch Sachsens Umweltminister korrigieren. Auch wenn er die sächsischen Waldzustandsberichte von seinen Vorgängern übernommen hat. Aber der Anteil der tatsächlich noch existierenden Wälder in Sachsen ist klein. Großenteils berichtet der Waldzustandsbericht, den Wolfram Günther als zuständiger Forstminister am 18. Dezember veröffentlichte, nicht von Wäldern, sondern von Forsten. Und es sind die Forste, […]
Im Grunde wird in Leipzig seit dem Dürrejahr 2018 über das Thema Schwammstadt diskutiert. Teilweise musste es erst noch nachträglich in Bebauungspläne hineingebracht werden. Immer wieder merkte auch die Verwaltung, dass das Thema in ihren Planungen stiefmütterlich behandelt wird. Deshalb wurde in diesem Herbst endlich ein Lenkungsnetzwerk Wassersensible Stadtentwicklung gegründet. Am 14. Dezember gab es […]
Die aktuellen starken Regenfälle, die auch in Sachsen die Flüsse anschwellen und da und dort über die Ufer treten lassen, täuschen darüber hinweg, dass die mitteldeutsche Region seit Jahren unter zu wenig Niederschlägen leidet. Das Wasser ist knapp, auch das für die Befüllung der großen Tagebauseen in der Lausitz und im Leipziger Raum. Die LMBV […]
Sechs große Hitzejahre liegen hinter uns, einige davon waren gleichzeitig heftige Dürrejahre, die den Parks und Straßenbäumen in Leipzig gewaltig zusetzten. Immer wieder verlangen die Stadtratsfraktionen von der Verwaltung, endlich ein richtiges Bewässerungskonzept zu erarbeiten und vorzulegen. Am Mittwoch, 20. Dezember, hat die Verwaltungsspitze dieses Bewässerungskonzept tatsächlich vorgelegt und zur Information freigegeben. Wie aus der […]
Bis 2009 schien alles noch einigermaßen in Ordnung. Die Dorfteiche bei Seehausen – und darunter auch der Kirchteich Hohenheida – hatten Wasser, es gab Fische drin und Angler und Ortsteilbewohner waren glücklich. Doch Eingriffe in das Gewässersystem hatten drastische Folgen, die ab 2010 immer sichtbarer wurden. Ein Teich nach dem anderen verlor sein Wasser. Den […]
Schon im letzten Jahr musste die Stadt Leipzig zusätzliches Geld aufbringen, um Baumpflanzungen und Baumpflege zu bezahlen. Der Grund sind die schweren Dürreschäden seit 2018, die überall im Stadtgebiet Bäume in Mitleidenschaft gezogen haben. Aber das Geld wird auch zur Bewässerung der Bäume gebraucht. Daran hat auch das regenreichere Jahr 2023 nichts geändert. „Aufgrund der […]
Leipzig ist nicht an die kommenden Klimaextreme angepasst. In Dürreperioden steht zu wenig Wasser zur Verfügung. Tausende Bäume in Leipzig sind längst durch Trockenheit geschädigt. Bei Starkregen laufen die Wassermassen großflächig ab, weil viel zu viele Flächen versiegelt sind. Von einer Schwammstadt Leipzig kann schlicht noch keine Rede sein. Das soll ein neu gegründetes Lenkungsnetzwerk […]
Der Regen und die Abkühlung der vergangenen Wochen haben auch in Sachsen nicht ausgereicht, die Trockenheit in den tieferen Bodenschichten zu beenden, warnt der BUND Sachsen. Die Wälder Deutschlands leiden seit Jahren zunehmend unter den Folgen der Klimakrise. Immer häufiger setzen Trockenheit, Hitze, Stürme den Wäldern zu und befördern Massenvermehrungen von Insekten wie dem Borkenkäfer. Ganze […]
Das ist auch eher selten, dass die mit einer Vorlage der Stadt verlinkten Ursprungsanträge gleich mal vier Jahre zurückreichen. Aber Verwaltungen sind schwerfällige Tanker. Sie brauchen Zeit, um sich aus alten Gewohnheiten herauszuarbeiten. Wie zum Beispiel beim Umgang mit Wasser. Noch 2018 erarbeitete die Stadt eine Wasserkonzeption, die nicht ansatzweise all die Probleme spiegelte, die […]
Unter der Klimakrise und der dadurch bedingten extremen Trockenheit der vergangenen Jahre hat die Schiffbarkeit der Elbe gelitten und der Naturraum Elbe mit seinen Auen massiven Schaden genommen. In einer Umfrage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigen sich mehr als die Hälfte der Deutschen angesichts der aktuellen Trockenheit besorgt (rund 55 Prozent) […]
Dürre und Hitze machen den sächsischen Wäldern auch im Jahr 2023 zu schaffen. In den gestressten Wäldern herrscht nicht nur erhöhte Waldbrandgefahr. Die geschwächten Bäume locken auch die Borkenkäfer wieder an, die sich auch in diesem Jahr massenhaft vermehren. Das Monitoring der Forstbehörden zeigt, dass insbesondere im Oberlausitzer Bergland und Zittauer Gebirge, in der Sächsischen […]
Das Buch selbst kommt fast bescheiden wie ein Schulbuch daher. Aber es hat es in sich. Denn der Untertitel ist ganz gewiss keine Untertreibung. Wir stecken schon mittendrin im „Jahrhundert der Dürre“. Und auf die harte Tour lernt die Menschheit jetzt gerade, wie wertvoll Trinkwasser ist. Und da ist das, was Deutschland in den Dürrejahren […]
Am 27. April fand auf Einladung der Grünen-Fraktion im Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) der erste Auwald-Dialog statt. Immerhin befinden wir uns im Jahr 2023. Das Auenentwicklungskonzept der Stadt Leipzig wird langsam reif zur Vorlage für den Stadtrat. Längst etwas verspätet. Aber das hat Gründe. Denn es wird eine Herkulesaufgabe, den Leipziger Auwald zu retten […]
Leipzig verliert immer mehr Bäume. Nicht nur für immer neue Bauprojekte muss jahrzehntealter Baumbewuchs meist komplett weichen. Auch die seit fünf Jahren vorherrschende Dürre sorgt dafür, dass mehr Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen. Sodass sich der Leipziger Baumverlust 2022 noch weiter verschärft hat. Was für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Stadtrat erneut […]
Die zentralen Erkenntnisse der Leipziger Grünen-Wasserkonferenz vom Dienstag, 21. März 2023, unterscheiden sich wenig von jenen der Lausitzer Wasserkonferenz im vergangenen Jahr: Sachsen leidet unter klimatisch bedingtem Wassermangel, ungleicher Wasserverteilung und der Tagebaunachfolge. Dieser Mangel in einem aus engmaschig vernetzten Flüssen hervorgegangenen Siedlungsgebiet ist das Ergebnis des menschlichen Umgangs mit der Natur. Und die Lösungen […]
Am 2. Dezember 2022 blockierte der Aufstand der Letzten Generation bei eisigen Temperaturen den Innenstadtring Leipzigs nahe der Oper. Ihre Forderungen waren ein 9-Euro-Ticket für alle und ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen. Beides Forderungen, die Menschen kein Geld kosten würden. Trotzdem werden die Aktivist:innen als Klimakleber auf Stammtischen verbal diskriminiert. Doch treten wir […]
Die Antwort war dann kurz und knapp von Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal: Es gibt in der Stadtverwaltung kein extra Personal, das im Stadtgebiet nach schützenswerten Bäumen sucht. Nachgefragt hatte Linke-Stadtrat Michael Neuhaus. Denn was die Verwaltung auf eine Einwohneranfrage von Kirsten Craß vom NABU Leipzig geantwortet hatte, war eher das Eingeständnis, dass Baumschutz in Leipzig ein […]
Natürlich rennt die Zeit. Immer dichter werden die Nachrichten über Dürren, schmelzende Gletscher, Hochwasser, Waldbrände, Orkane. Die Erhitzung der Erdatmosphäre macht sich immer stärker bemerkbar. Und Leipzig ist darauf nicht vorbereitet. Weshalb die Grünen-Fraktion im Dezember Druck zu machen versuchte, indem sie die schleunige Erstellung des Konzepts zur Klimawandel-Folgenanpassung forderte. Aber da fehlt noch was, […]
Brennende Wälder und Felder, Niedrigwasser, Grundwasserdürre, ausgezehrte Böden und Ernteeinbußen – nach einer „Verschnaufpause“ 2021 herrschte im Jahr 2022 erneut eine extreme Trockenheit in Sachsen. Insgesamt fehlt im Sachsen-Mittel seit 2018 mehr als ein halber Jahresniederschlag, um das Defizit im Wasserhaushalt auszugleichen. Und viel zu warm war es ebenfalls wieder. Das sind Ergebnisse, die das […]
Seit Jahren wird das Leipziger Klima immer wärmer – 2022 lag die Jahresdurchschnittstemperatur bei 11,2 °C und damit wieder auf demselben Niveau wie in den Dürrejahren 2019 bis 2020. Im langjährigen Vergleich ist die mittlere Temperatur in Leipzig inzwischen um 2,1 °C angestiegen, wie das Amt für Statistik und Wahlen anhand der Daten des Deutschen […]
Seit 2018 setzen Trockenheit und Hitze den Leipziger Straßenbäumen heftig zu. Das erhöht nicht nur das Wasseraufkommen zum Gießen des Baumbestandes. Das erhöht auch die Gefahr absterbender Bäume und abbrechender Äste. Also muss öfter kontrolliert und eingegriffen werden, was die Kosten für die Verkehrssicherungspflicht beim Amt für Stadtgrün und Gewässer 2022 um über 1 Million […]
Wenn sich Rahmenbedingungen ändern – und zwar nachhaltig – trifft das meist ganze Branchen. Wenn Flüsse aufgrund ausbleibender Niederschläge monatelang nicht schiffbar sind, trifft das alle Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf einer funktionierenden Wasserstraße aufgebaut haben. Doch wie nun weiter mit der Elbe? Diese Frage stellten sich mehrere Wirtschaftsverbände bei einem Treffen am 15. September […]
In den letzten Jahren war es viel zu trocken. Nur im Jahr 2021 fiel in etwa die durchschnittliche Niederschlagsmenge des Vergleichszeitraums. Addiert man das Niederschlagsdefizit der letzten 5 Jahre, fehlen netto etwa 2 Jahre. Das hat Auswirkungen auf Flora, Fauna, Stadtplanung und Co. Auch auf das Neuseenland und den Leipziger Auwald. Die Tagebaurestlöcher rings um […]
Im Landkreis Leipzig gilt wegen anhaltender Trockenheit für den Eigentümer- und Anliegergebrauch ab sofort ein Wasserentnahmeverbot für oberirdische Gewässer – zum Schutz von Pflanzen und Tieren. Das bis zum 31. Oktober gültige Verbot bedeutet, dass kein Wasser zur Bewässerung mehr aus Seen, Flüssen und Gräben mittels Pumpen ohne wasserrechtliche Erlaubnis entnommen werden darf. Durch die […]
Es waren Tage, Monate und Jahre, die vielen im Gedächtnis blieben: die Dürreperiode zwischen 2018 und 2020. Einem von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) angeführten internationalen Forscherteam ist es nun gelungen, die Dimension dieses Ereignisses historisch einzuordnen. Demnach hat sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts keine Dürre so großflächig über Europa ausgebreitet und fiel […]
Langanhaltende Dürren und Hitzewellen haben negative Folgen für Mensch und Umwelt. Treten beide Extremereignisse zur gleichen Zeit auf, können die Auswirkungen zum Beispiel in Form von Waldbränden, Baumschäden und Ernteverlusten noch gravierender ausfallen. Doch genau das passiert: Dürre und Hitzeperioden finden immer häufiger gleichzeitig statt. Klimaforscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben nun herausgefunden, dass […]
Es wird heißer und es wird trockener. Und Extremwetterereignisse gibt es obendrein.´Das ist eigentlich allen längst bekannt. Auch der sächsischen Staatsregierung, die seit 15 Jahren über sehr konkrete Klimamodellierungen für den sächsischen Raum verfügt. Aber was es tatsächlich bedeutet und wie dramatisch sich das Klima schon in den nächsten Jahrzehnten verändern wird, das können sich Viele immer noch nicht vorstellen.
Straßenbäume kühlen, filtern und befeuchten unsere Atemluft, reduzieren den Straßenlärm, bieten Pflanzen und Tieren Lebensraum und spenden uns durch ihren Schatten ein angenehmes Klima. Aber die Folgen der Klimakrise, insbesondere die trockenen und heißen Sommer, belasten auch das Leipziger Ökosystem nachhaltig. Jetzt werden Leipziger/-innen gesucht, die im Sommer helfen, Leipzigs Bäume zu gießen.
Es wird eine ziemlich verzwickte Kiste, die Leipzigs Stadträtinnen und Stadträte am heutigen 24. März zu lösen haben, wenn sie jetzt über den neu vorgelegten Forstwirtschaftsplan bestimmen sollen. 2019 und 2020 hatte es ja keinen gegeben und der von 2018 war gestoppt worden, nachdem die Grüne Liga beim Oberverwaltungsgericht erfolgreich Einspruch erhoben hatte. Und weil die Sache nicht endgültig geklärt ist, hat der NuKLA e. V., Mitglied der Grünen Liga, einen Offenen Brief an alle Ratsfraktionen geschrieben.
Zwar fallen einem auf dem Satellitenfoto zuerst die großflächig geschädigten Wälder im Erzgebirge auf. In Nordsachsen sind es eher die dürregeschädigten Wälder um Eilenburg. Aber wenn man sich hineinzoomt in den Leipziger Auwald, sieht man, dass selbst hier mitten in gesunden Waldbeständen ganze Inseln mit erheblichen Dürreschäden aufgetaucht sind. Die Satellitenbilder aus dem April 2020 hat jetzt der Staatsbetrieb Sachsenforst veröffentlicht.
Am Montag, 21. Dezember, veröffentlichte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther gemeinsam mit Landesforstpräsident Utz Hempfling den diesjährigen Waldzustandsbericht für Sachsen. Demnach leidet der Wald immer stärker. Insgesamt sind 35 Prozent der Bäume deutlich geschädigt. Dies ist der höchste Anteil seit Beginn der Waldzustandserhebung. Hingegen wurde nur bei 21 Prozent der Bäume festgestellt, dass sie keine erkennbaren Schäden haben.
Leipzig muss sich ändern. Dass war zwar schon vor 2018 klar, als der erste von drei aufeinanderfolgenden Hitze- und Dürresommern die Stadt heimsuchte. Aber die drei Sommer, in denen Wiesen und Bäume vertrockneten und auch die Schäden im Auwald nicht mehr zu übersehen waren, haben richtig Druck auf die Kombüse gebracht. 2019 beschloss der Stadtrat zwar nicht das 10-Punkte-Programm der Grünen gegen Hitze im Stadtgebiet. Aber die Verwaltung bot an, einen Maßnahmeplan vorzulegen. Im Sommer 2020 sollte die Bestandsaufnahme fertig sein.
Da waren nicht nur einige unserer Leser/-innen entsetzt über die Bilder der gefällten Bäume im Mariannenpark, die die drei Dürrejahre hintereinander nicht überstanden haben. Einer schrieb uns: „Die Trockenheit wird noch Jahre andauern. Wenn also nicht bald mal jemand von städtischer Seite etwas unternimmt, wird es dann in 2 oder 3 Jahren keine alten Parkbäume mehr geben.“ Leipzigs Politik reagiert zu langsam. Das steht eigentlich seit Juni fest.
Das war dann wohl ein bisschen untertrieben, als das Amt für Stadtgrün und Gewässer am 9. Juli meldete: „Baumschnittarbeiten im Mariannenpark beginnen am Montag“. Kaum ein Leipziger Park scheint derzeit so stark von der Trockenheit und den daraus resultierenden Folgen für die Parkbäume betroffen zu sein. Aus den Baumschnittarbeiten sind Baumfällarbeiten geworden. Obwohl das in der Meldung schon so anklang.
KommentarAll das, was wir derzeit mit immer mehr Hitzetagen, Dürre, vertrockneten Stadtbäumen, vertrockneten Wäldern erleben, war zu erwarten. Seit Jahren schon. Nichts anderes haben die Klimamodelle der Meteorologen seit 30 Jahren als wahrscheinliches Szenario beschrieben. Auch die Modellierungen des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie haben nichts anderes vorausgesagt. Aber die sächsische Politik hat nicht reagiert. Immer noch dominiert das alte, bequeme Denken, das alle Veränderungen ausbremst.
Eigentlich ist es seit über zwanzig Jahren bekannt, was die Klimaerwärmung speziell auch für Sachsen bedeutet, das neben den längeren Hitzeperioden auch besonders von zunehmenden Dürreperioden betroffen ist. Das dritte Jahr hintereinander erlebt Sachsen so ein Jahr. Und Entwarnung gibt es keine. Im Gegenteil. Das in Leipzig heimische Umweltforschungszentrum sieht noch mehr Dürren und Trockenzeiten auf uns zukommen. Denn den Treibhausgasausstoß haben wir noch immer nicht gesenkt.
Der April war viel zu trocken. Wenn es nicht bald wirklich kräftig regnet, steuert Leipzig ins dritte Dürrejahr hintereinander. Und noch viel wichtiger wird eine zentrale Steuerung, die im Oberbürgermeisterwahlkampf im Januar eine ganz zentrale Rolle spielte: ein Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsreferat mit elf festangestellten Mitarbeiter/-innen, das den „Klimanotstand“ endlich auf die oberste Ebene bringt, dahin, wo er hingehört.
„Leipzig-Zentrum: Baumpflegearbeiten in Lenné-Anlage notwendig“, meldete das Leipziger Amt für Stadtgrün und Gewässer am 24. Januar. „Die extreme Trockenheit des letzten Sommers hatte zum Absterben mehrerer Bäume geführt. Neben sieben Bergahornen, die von der Rußrindenkrankheit befallen sind, ist eine große raumprägende Buche abgestorben. Die betroffenen Pflanzen sind nicht mehr bruch- bzw. standsicher. Bäume auf historischen Standorten werden ersetzt, wenn eine Nachpflanzung möglich ist.“
Die eine oder andere Zeitung machte gleich ein Drama um den Kulki draus. Und natürlich ist es ein Drama. Aber es ist dasselbe Drama, das auch Teiche, Flüsse und Grundwasser betrifft. Wenn es so wenige Niederschläge gibt wie seit 2018, trocknen auch die Grundwasserleiter aus. Also bekommt auch der Kulkwitzer See keine Grundwasserzuflüsse mehr. Der Wasserspiegel sinkt.
Die Anfrage von L-IZ-Leser Claus Reinhardt im Amt für Stadtgrün und Gewässer zum Vorderen Rosentalteich ging nicht unter. Das Amt hat ihm geantwortet und fand seinen Vorschlag nicht wirklich daneben. Aber so einfach ist das mit der Wasserzufuhr nicht, gerade dann nicht, wenn sowieso zu wenig Wasser in den Flüssen ist. Dann fällt selbst die Parthe als möglicher Wasserlieferant aus.
Eins ist sicher: Leipzig wird in den nächsten Jahren immer wieder Jahre mit viel zu wenig Niederschlag und hohen Temperaturen erleben. 2018 war nur ein Vorbote. Damals trocknete der Teich im Rosental komplett aus. Ein Teich, der vorher auch für Angler ein attraktives Gewässer war. Neun Fischarten waren hier zu Hause. Barsch, Brassen, Giebel, Hecht, Karausche, Karpfen, Rotauge, Rotfeder und Schleie.
Die Alarmmeldungen sind wieder in allen Medien zu lesen: Waldbrandgefahr, ausgetrocknete Böden, Wassermangel. „Die aktuelle Wettersituation ruft die Klima-Apologeten auf den Plan, die vor den Folgen des Klimawandels warnen“, kommentieren die GRÜNE LIGA Sachsen e. V. und der Naturschutzverband Sachsen e. V. (NaSa) die aktuelle Nachrichtenlage. „Und führende Vertreter der Land- und Forstwirtschaft stimmen in den von ‚Dürresommer‘, ‚Missernte‘ und ‚Borkenkäfergefahr‘ getragenen Chor ein.“
Es ist eigentlich egal, ob es sogenannte „Jahrhundertfluten“ wie 2002 und 2013 sind, oder Dürresommer wie 2018 – Sachsen ist nicht zukunftsfest, was die absehbaren Veränderungen im Klima betrifft. Und die sächsische Staatsregierung tut sich schwer damit, überhaupt zu verstehen, worum es geht und warum man mit bürokratischen Ausreden gar nichts löst. Neben den Linken hatten auch die Grünen das Thema der Brunnendörfer als Anfrage eingebracht.
Der Jahrhundertsommer fordert auch im Leipziger Auwald seinen Tribut, teilt das Projekt Lebendige Luppe mit, das ja nicht nur versucht, ein Wiedervernässungsprojekt für die Burgaue auf die Beine zu kriegen, sondern auch den Auwald wissenschaftlich erforscht. Und dass das Wasser fehlt, macht sich jetzt auch bei den Bäumen in der Aue bemerkbar.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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