Beiträge von Ralf Julke

Bestand an Pkw je 1.000 Einwohner. Karte: Stadt Leipzig, Quartalsbericht 1 / 2017
Politik·Kassensturz

Trotz Abgasskandal kaufen die Leipziger immer mehr Diesel-Autos

Fritz Kuhn, Oberbürgermeister von Stuttgart, muss sehr deutlich geworden sein, als am 25. April das Präsidium des Deutschen Städtetages in Leipzig tagte und hinterher die Forderung formulierte, man wolle unbedingt die Blaue Plakette haben, um bei Fahrverboten in den schadstoffbelasteten Städten überhaupt noch steuern zu können. Selbst Leipzigs OBM Burkhard Jung wirkte da recht kleinlaut. Denn Leipzig geht es nicht besser als Stuttgart.

Sachsen-Euro. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Eine Ministerantwort aus Dresden zeigt die ganze klägliche Bittsteller-Position der Regionen

Im Grunde haben wichtige Medien das im März vom Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, vorgelegte „Weißbuch“ in der Luft zerfetzt. Es war nicht nur eine Ohrfeige für alle Länder im Süden und Osten der EU, es war ein Schriftstück obrigkeitlichen Politikverständnisses. Wenn jemand nicht in der Lage ist, die EU zu reformieren, dann ist es ein Mann wie Jean-Claude Juncker.

Eltern-Kind-Konflikte betreffen nicht nur finanziell schwache Familien. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Die ostdeutsche Wirtschaft wird auch 2017 etwas stärker wachsen als die im Westen

Auch wenn alleweil viele Wirtschaftsexperten rechnen und rätseln und in großen Funk- und Printbeiträgen behaupten, ganz genau zu wissen, wie sich „die Wirtschaft“ entwickelt – es bleibt ein Munkeln. Was immer dann deutlich wird, wenn sie über die möglichen Gefahren für die Konjunktur rätseln. Denn das Problem der meisten Modelle ist: Sie rechnen nicht mit selberdenkenden Unternehmern.

Die Studie zur Fachkräftegewinnung. Foto: IRL
Wirtschaft·Metropolregion

Wo kriegt man jetzt noch Fachkräfte für Leipzig her?

Es gibt sie noch, die Wirtschaftsförderung der Region Leipzig, die Invest Region Leipzig GmbH (IRL), die eigentlich Working Region Leipzig heißen müsste. Denn sie kümmert sich zentral fast nur noch um Fachkräfte. Die Zeiten, da man riesige Werbeposter in Stuttgart aufhängte, sind zwar vorbei. Aber der zunehmende Fachkräftemangel in einigen Branchen macht Sorgen. Woher nehmen die Leute? Gute Frage.

Immer noch nicht in Kraft: die Europäische Verfassung. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Auch für Sachsens Linke ist eine Republik Europa eine echte Vision

Das Seltsame in diesen Zeiten ist: Mit ostdeutschen Augen sieht man Vieles, was im Westen schiefläuft, viel klarer. Man hat Erfahrungen sammeln können, auch wenn das schon lange her ist und seitdem eine Menge Großschwätzer dafür gesorgt haben, dass die Ostdeutschen das Gefühl haben, dass das alles nichts wert ist. Der Zustand der EU erinnert freilich trotzdem an die ratlosen Altherren der Tafelrunde.

Reich und gut leben in Leipzig? Türverzierung. Foto: L-IZ.de
Politik·Kassensturz

Ein Versuch, die Reichen aus der letzten Bürgerumfrage herauszufiltern

Armutsberichte gibt es ja so einige in Deutschland. Auch wenn sie meist nur auf der Oberfläche bleiben und manchmal (wie der Armutsbericht der Bundesregierung) noch einmal retuschiert werden. Darf man ja nicht so laut sagen, dass die Reichen Einfluss auf die Politik haben und die Armen gar nicht. Und dann fällt auf: Na ja, über die Reichen weiß man eigentlich auch nichts.

Peter Walther: Hans Fallada. Buchcover: Aufbau Verlag
Kultur·Lesungen

Am 15. Juni wird die neue Fallada-Biografie im Haus des Buches vorgestellt

Seit einigen Jahren hat sich der Aufbau Verlag des großen Romanschriftstellers Hans Fallada besonders angenommen. Er veröffentlicht nicht nur sein umfangreiches Werk in lesenswerten neuen Ausgaben. Vor ein paar Jahren setzte der Verlag mit der Fallada-Biografie „Mehr Leben als eins“ der irischen Germanistin Jenny Williams schon ein Achtungszeichen. Auf einmal wurde Falladas Leben selbst als Abenteuerroman sichtbar. Jetzt gibt’s die Draufgabe.

Lausner Weg (rechts) und ehemalige Bahnstrecke (links). Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Grünen-Fraktion lädt am 12. Juni zur Radtour zum Elster-Saale-Radweg ein

Manches könnte ganz einfach sein. Zum Beispiel, wenn man die Radwegeplanung in Leipzig auch mal aus Radfahrersicht denkt. Radfahrer kennen ihre Stadt in der Regel besser als Autofahrer, sie wissen, wo die ruhigeren und ungefährlicheren Wege sind. Und manchmal fehlt dort nur eine ordentliche Verwandlung in einen Radweg ohne Schlaglöcher. So wie in Lausen, wo der von Markranstädt kommende Elster-Saale-Radweg bislang im bürokratischen Nirwana endet.

Bernie Sanders: Unsere Revolution. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Bernie Sanders’ Programm für eine gerechtere und menschlichere Gesellschaft

Das mit der Revolution hat Bernie Sanders selbst in den Titel gesetzt. Oder sein Verlag, Thomas Dunne Books, wo dieses dicke Buch schon kurz nach Sanders’ Beendigung seines Wahlkampfs 2016 erschien. Auch wenn es nur die Kandidatenkür der Demokraten war – sogar deutsche Medien barmten ja herum, dass die so lange dauerte und Sanders nicht einfach aufgab. Deutschland hat längst ganz ähnliche Medienprobleme wie die USA.

Altersstruktur der befragten Unternehmer. Grafik: Bericht "Von Generation zu Generation"
Wirtschaft·Metropolregion

Umfrage zur Unternehmensnachfolge in Sachsen

Rente mit 63? Oder 65? Davon träumen die meisten sächsischen Unternehmer nicht mal. Ja, das sind diese Leute, die ein Unternehmen aufziehen, manchmal Leute einstellen, manchmal auch nicht. Die sich um Aufträge kümmern und darum, dass alle ihr Geld kriegen. Und die dann mit 65 meistens das Problem haben, dass keiner da ist, der den Laden weiterführt. Ein Thema, das sogar das sächsische Wirtschaftsministerium interessierte. Verstehbar. Was tun, wenn keiner mehr da ist, der den Laden schmeißt?

LVB-Haltestelle Goerdelerring. Archivfoto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Die geplanten Fahrgastzahlen für 2017 wurden schon 2016 erreicht

Die Geschäftsleitung lenkt, der Mensch aber denkt sich seins und handelt nicht wie geplant. Das haben die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) nun drei Jahre hintereinander erlebt. Die Fahrgastzahlen schwächelten. Möglicherweise wegen des neuen City-Tunnels. Die Fahrgeldeinnahmen schwächelten auch, blieben zwei Jahre hinter den Erwartungen zurück. 2016 war es zum ersten Mal ein bisschen anders.

Diese Wohnung-frei-Schilder sind selten geworden in Leipzig. Foto: Gernot Borriss
Wirtschaft·Verbraucher

ASW startet Antragsbewilligung der sozialen Wohnraumförderung in Leipzig

Was wurde gerungen um diesen Tag und das Geld. Am Donnerstag, 8. Juni, war es so weit, konnte Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau ankündigen, dass die Förderung für sozialen Wohnraum in Leipzig endlich beginnt. Die Stadt hat die Vorraussetzungen für die Antragstellung geschaffen und der Bewilligungsbescheid der Sächsischen Aufbaubank für die ersten 20 Millionen Euro für das Jahr 2017 liegt vor.

Dale Henderson und Johann Sebastian Bach. Foto: Ralf Julke
Kultur·Musik

Dale Henderson gastiert zum Bach-Fest 2017 in Leipzig

Da stelle man sich vor: Es ist Bach-Fest in Leipzig, und keiner kommt dran vorbei. Nicht nur, weil das Bach-Fest natürlich auch wieder Open Air zu erleben ist, wohl die schönste Art, den Leipziger Marktplatz zu bespielen, sondern weil auch ein freundlicher Violincellospieler aus New York da ist, der Bach dort spielt, wo ihn niemand erwartet. In diesem Fall: im Hauptbahnhof. Dale Henderson heißt der Bursche.

Allein auf der Petersstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Leipzig, die Stadt der Alleinlebenden

Fast bin ich geneigt, auch aus diesem kleinen Artikel zum neuesten Quartalsbericht der Stadt Leipzig eine „Nachdenken über ...“-Geschichte zu machen. Es geht hier um die Alleinlebenden, denen Falk Abel und Andrea Schultz ein ganzes Kapitel gewidmet haben. Und damit geht es um die Personengruppe in Leipzig, die die schlechteste Lobby hat und praktisch politisch überhaupt nicht vertreten ist.

Die Runde Ecke in herbstlichen Farben. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Kuddelmuddel um die „Runde Ecke“

Am Mittwoch, 7. Juni, erfreute die CDU-Fraktion die Stadt mit der Meldung „CDU-Fraktion will neuen Standort für das Schulmuseum“. Das Statement gab es, weil die LVZ sich am gleichen Tag einer Anfrage der Grünen-Fraktion gewidmet hatte: „Streit um Stasi-Kinosaal: Grüne fordern dauerhafte Lösung“. Was so nicht ganz stimmt. Denn den Umzug hatte die Stadt selbst mit dem Bürgerkomitee Leipzig e.V. ausgehandelt. Verworrene Kino-Kiste, könnte man meinen.

Andreas Eichhorst. Foto: Verbraucherzentrale Sachsen
Leben·Gesellschaft

Auch die Verbraucherzentrale Sachsen kritisiert die Ignoranz des IT-Giganten Facebook

Immer, wenn er gefragt wurde, wie er gegen die vielen Pöbeleien, Falschmeldungen und Hasspostings in seinem weltumspannenden Netzwerk Facebook vorgehen wolle, druckste Mark Zuckerberg herum, redete sich raus, verniedlichte das Problem und versprach dann ein bisschen Besserung. Aber der Brief, den Facebook dann gegen das geplante Anti-Hass-Gesetz des deutschen Justizministers kursieren ließ, entlarvte die ganze Ignoranz des Riesenkonzerns.

Die Ausgrabungsstätte bei Jebel Irhoud (Marokko): Die Fossilien wurden in den Sedimenten vor der Stelle gefunden, an der die beiden Archäologen links arbeiten. Foto: Shannon McPherron, MPI EVA Leipzig (License: CC-BY-SA 2.0)
Bildung·Forschung

Funde aus Marokko machen den Homo Sapiens 100.000 Jahre älter als bis jetzt gedacht

Über Max Frischs Erzählung „Der Mensch erscheint im Holozän“ haben sich Leser, die ein bisschen was von der Menschwerdung und dem Stand der Paläontologie wussten, 1979 schon gewundert, als das Buch erschien. Aber das ist ja schriftstellerische Freiheit. Tatsache war: Auch damals galt schon die Erkenntnis, dass der moderne Mensch im Pleistozän erschien. Er brauchte nur noch ein bisschen, um auch noch die Zivilisation zu erfinden. Neue Forschungsergebnisse aus Leipzig machen ihn noch älter.

Bilanzpressekonferenz mit Volkmar Müller, Norbert Menke und Burkhard Jung (von links). Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Leipzigs Stadtholding schaffte 2016 ein Plus von 74 Millionen Euro

Auf den Tag wartet die Leipziger Wirtschaftspresse immer ein ganzes Jahr mit zappelnden Füßen: Schaffen sie es oder schaffen sie es nicht? Es geht um die Bilanz der Leipziger Stadtholding LVV, Mutter der sogenannten Leipziger Gruppe. Macht sie so viel Plus, dass sie die LVB finanzieren kann, oder nicht? Am Mittwoch, 7. Juni, war sie dann endlich, die Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2016. 73,9 Millionen Euro Plus hat die LVV 2016 erwirtschaftet.

Autobahn im Leipziger Norden. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Jobmaschine Leipzig befeuert die Pendlerzahlen

Das Leipziger Wirtschaftswachstum ist nicht auf die Stadt beschränkt. Es betrifft die ganze Region. Und nichts verdeutlicht das besser als die wachsenden Pendlerzahlen. Denn eigentlich ist der Tag absehbar, an dem sich jeden Morgen 100.000 Menschen rund um Leipzig in Auto, Bahn und Bus setzen, um zur Arbeit in die große Stadt zu fahren.

Europa-Flagge im Frühlingswind. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Der erste EU-Parlamentarier fordert eine Republik Europa

„Schmeißt die Manager raus“, schrieb ich in dieser Serie immer wieder. Denn dass Europa seit nun mindestens neun Jahren ein saftiges Problem an der Backe hat, ist unübersehbar. Nur dass diejenigen, die dieses Problem eigentlich lösen müssten, weil wir sie dafür gewählt haben, nicht mal Anstalten machten, es zu lösen. Das gehört zum aktuellen Kesseltreiben. Sie haben es nicht kapiert. Aussitzen war noch nie eine Lösung.

XL- und XXL-Straßenbahn in der Bornaischen Straße. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Neuer Rekord bei Kraftfahrzeugen und eine Millionen-Herausforderung für die LVB

Wenn eine Stadt so wächst wie Leipzig, dann erhöhen sich umgehend auch alle Zahlen im Verkehr. Bis hin zu den Autos, die in den Straßen stehen. Das war ja schon im Dezember die kleine Überraschung im damals vorgestellten Quartalsbericht Nr. III/2016: Nicht alle Autos, die in Leipzig herumstehen, sind tatsächlich auch in Leipzig registriert. Die tatsächliche Pkw-Zahl liegt 15 bis 20 Prozent über der amtlichen.

Leipzig, Blick Richtung Süden. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Quartalsbericht 1/2017: Leipzig, die gelassene Stadt

Alles fließt. Menschen ziehen um. Großstädte wachsen. Und auch Leipzig wächst weiter. So kann man es nachlesen im neuesten Quartalsbericht der Stadt. Kurz vor Silvester schrammte Leipzigs Bevölkerungszahl ja schon knapp an der 580.000. Für den März war es dann amtlich: 582.277 Menschen waren im Leipziger Melderegister verzeichnet.

Wolfgang Stoiber mit Programm zum Auensymposium. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Die Leipziger Elsteraue könnte gerettet werden, aber Leipzig will nicht

Dass beim 1. Internationalen Leipziger Auenökologiesymposium die Burgaue eine Rolle spielen würde, war zu erwarten. Dazu hatte ja der NuKla e.V. gezielt Fachleute eingeladen, die wissen, ob man alte Flussauen tatsächlich wieder öffnen kann und vor allem, was das bringt. Dass das Projekt „Lebendige Luppe“ in diesem Vergleich etliche Nummern zu klein erscheint, war nur folgerichtig.

Katharina Schenk (SPD)
Politik·Sachsen

Sächsische Jusos wollen ihre Mutterpartei SPD dazu bringen, ihren solidarischen Markenkern zu schärfen

Da hält auch Katharina Schenk nicht hinterm Berg, wenn sie sagt, dass die SPD endlich einen klaren Kurs braucht. Viel zu lange laviert die SPD schon. Am Samstag, 3. Juni, trafen sich die sächsischen Jusos zu ihrer Landesdelegiertenkonferenz in Dresden. Die Leipziger Stadträtin Katharina Schenk ist Vorsitzende der Jusos und sie vermisst irgendwie den Markenkern der Mama-Partei. Und die CDU hält sie nicht für den besten Koalitionspartner.

Wenn ein Bildungssystem Verlierer produziert ... Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

Deutschlandweites Bündnis ruft zum Protest gegen unterfinanziertes Bildungssystem auch in Leipzig auf

Mit jungen Augen sieht die politische Welt anders aus. Da wird auch die Distanz zum Abwiegeln und Schönreden der politischen Schwergewichte immer größer. Ihr ganzes schönes „effizientes“ Bildungswesen hat sich als eine ungerechte Auslesemaschine herausgestellt. Am 21. Juni wollen die jungen Leute auf die Straße gehen und gegen diese neoliberalen „Lernmaschinen“ demonstrieren. Auch in Leipzig.

Ziemowit Szczerek: Mordor kommt und frisst uns auf. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Eine Backpackergeschichte, die den Westeuropäern den Traum zeigt, den sie selbst nicht mehr träumen

Gespannt oder verwirrt? Glauben Sie wirklich, dass „Mordor kommt und frisst uns auf“ eine Art „Herr der Ringe“ auf Polnisch ist? Können Sie. Alles ist möglich. Gonzo-Journalismus ist eben nicht nur die Aufkündigung felsenfester journalistischer Regeln (die Manche wie ein Zwangskorsett betrachten), sondern auch eine literarische Aneignung der Welt. Sogar eine kluge. Auch bei Ziemowit Szczerek.

Glaubste wirklich, dass das der richtige Bildausschnitt ist? Foto: Pawel
Leben·Satire

Ein On-the-road-Roman aus den Schlammwüsten Mordors

Man muss J. R. R. Tolkien nicht gelesen haben, um sich in Ziemowit Szczereks Roman zurechtzufinden. Man muss auch Kerouacs „On the road“ nicht gelesen haben. Aber beides tut gut. Auch ein bisschen Hunter S. Thompson tut gut. Denn mit dem Gonzo wird ja seine Methode, verrückten Gonzo-Journalismus zu machen, zitiert. Liebevoll polnisch zitiert. Denn wer käme schon auf die Idee, das Land Mordor als Backpacker zu bereisen?

Das Orchester der Musikalischen Komödie. Foto: Oper Leipzig, Tom Schulze
Kultur·Musik

Leonard Bernsteins „Candide“ erlebt in der Musikalischen Komödie drei konzertante Aufführungen

Er ist der größte Skeptiker und Pessimist der Weltliteratur: Candide, der illegitime Neffe des westfälischen Barons Thunder-ten-tronckh, den Voltaire 1759 zum Leben erweckte und gleich zwei große Deutsche damit auf die Schippe nahm – den längst verstorbenen Leibniz, der aber bis heute die Welt mit der „besten aller Welten“ verrückt macht, und den rachsüchtigen König von Preußen.

Das Leben als Radfahrer ist eh nicht leicht. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Wo bleibt das Leipziger RadVerkehrsNetz?

So richtig glücklich war die Grünen-Fraktion im Stadtrat im vergangenen Herbst nicht, als sie mal wieder zum Radwegebau in Leipzig nachfragte. Immerhin war vorher über eine Abfrage bei der sächsischen Staatsregierung klar geworden, dass die Kommunen in Sachsen nur 20 Prozent der bereitstehenden Fördermittel für Radwege beantragt hatten. Auch Leipzig hatte sich auffällig zurückgehalten.

Kohlebagger bei Pödelwitz. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Sachsen

Ein frappierend unwissendes Papier aus einer Bundestagsgruppe der CDU

Das Lügen, Täuschen und Fakenews-Produzieren fängt nicht erst in den „sozialen Netzwerken“ an oder bei PEGIDA oder in den bekannten Medien der neuen Rechten. Es fängt schon an, wenn sich zehn Politiker vor die Presse stellen und wissenschaftliche Erkenntnisse einfach vom Tisch wischen. Wenn auch hübsch in Phrasen verpackt, wie der „Berliner Kreis“ es tat.

Umberto Eco: Vier moralische Schriften. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Nachlesen bei Eco oder Das Armageddon-Denken des (Proto-)Faschismus

Bücher, die man vor ein paar Jahren gelesen hat, die setzen sich irgendwo im Kopf als Denkmuster fest. Manchmal leicht wiederzuerkennen, manchmal als kleine Erkennungsmelodie. Und als nun Susan Neiman in ihrem Buch „Widerstand der Vernunft“ ganz beiläufig einen Umberto-Eco-Essay von 1995 erwähnte, da machte es Bing. Natürlich: Der italienische Professor ist heute so aktuell wie vor 20 Jahren.

Susan Neiman: Widerstand der Vernunft. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Widerstand der Vernunft – Ein Manifest in postfaktischen Zeiten

Es geht nicht nur uns so: Man fasst sich an den Kopf. Nicht nur über die Ignoranz von Politikern, ihre Phrasen oder – wie mit Donald Trump nun wirklich exemplarisch – ihre Lügen. Aber auch über Medien, die da all die Jahre fleißig mitgemacht haben. Höchste Zeit für ein Manifest. Geschrieben hat es eine amerikanische Philosophin, die sogar die Ostdeutschen ganz gut kennt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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