Björn Vedder ist Philosoph. Es gibt sie tatsächlich noch, Leute, die nicht nur Philosophie studieren, sondern die Liebe zum Denken und zur Weisheit auch noch praktizieren. Denn dazu braucht man Zeit und ein bisschen Freiheit. Gerade in der Philosophie darf man niemandem dienen. Sonst denkt man mit Scheuklappen und hat nicht den freien Blick, der einen sehen lässt, was schiefläuft.

Und unübersehbar läuft ja eine ganze Menge schief. Nicht nur Populisten greifen mit Lügen, Drohungen und Halbwahrheiten nach der Macht und deformieren die Demokratie überall dort, wo sie in politische Verantwortung kommen. Rechtsradikale Ideologen treiben die gesellschaftlichen Debatten vor sich her. Und in den (a)sozialen Netzwerken entgleisen die Diskussionen, wird gepöbelt, gemotzt, beleidigt und gehatet, dass man sich fragt: Sind die denn jetzt alle verrückt geworden?

Sind sie nicht, sagt Vedder. Denn er hat seinen Hegel gelesen, seinen Marx, seinen Schopenhauer und seinen Nietzsche, alles Leute, die sich im vorvorletzten Jahrhundert noch das Recht und die Zeit nahmen, über die Funktionsweise dieser neuen Gesellschaft nachzudenken, die gerade alle Verhältnisse auf den Kopf stellte.

Es kommen noch eine Reihe mehr Denker vor, auch einige, die heute zum Grundbestand der Neoklassik gehören, stromlinienförmig zurechtgestutzt, damit man nicht über die Schwellen und Steine des Anstoßes stolpert, die sie eingebaut haben. Man denke nur an die so gern zitierte „unsichtbare Hand des Marktes“ von Adam Smith, die dafür sorgt, dass alle Marktteilnehmer ihren Interessen folgen, und ihr ureigenstes Interesse, wenn sie es umsetzen, dazu führt, dass der Laden funktioniert und alle etwas davon haben. Wundervoll. Gern auch als Märchen erzählt.

Das Motto wird nur zu gern von jenen wiederholt, die sich so richtig die Taschen dabei füllen: „Wenn jeder an sich denkt, ist für alle gesorgt.“

Stimmt das? Auf dem idealen Markt schon. Da ist nicht nur jeder Marktteilnehmer über alles informiert, was er auf dem Markt wissen muss. Es herrscht auch ein reges Geben und Nehmen, weil jeder weiß, dass er etwas geben muss, wenn er etwas nimmt. Der Kapitalismus wirkt tatsächlich zivilisierend, stellt Vedder fest. Wenn er funktioniert, wenn wirklich alle geben und nehmen und nicht die einen anfangen, nur noch zu nehmen und nicht mehr kooperativ und solidarisch sind. Der ideale Markt ist kooperativ und solidarisch.

Nur: Es gibt ihn nirgendwo.

Denn gerade die wichtigen Güter in unserer Gesellschaft werden nicht kooperativ und solidarisch verteilt – auch nicht nach Leistung, wie das übliche Märchen lautet. Denn mitten durch die Gesellschaft sind gläserne Böden gezogen, die dafür sorgen, dass zwischen den Besitzklassen kaum noch ein Austausch passiert. Die Besitzenden sorgen dafür, dass sie unter sich bleiben. Und damit sind nicht nur die derzeit heftig kritisierten 0,001 Prozent gemeint, die mit ihren gigantischen Vermögen das Bild vom „reichen Pöbel“ bestimmen, die so reich sind, dass sie sich auch Politiker und Gesetze kaufen können und so enormen Duck auf die Politik aufbauen können, dass sie sich immer neue Steuervergünstigungen erpressen können.

Das Bild vom Pöbel stimme schon, stellt Vedder fest. Gefunden hat er es bei Hegel, der als Erster seine Gedanken über den Pöbel und sein unberechenbares Verhalten formulierte, jenem armen Pöbel, der bei Marx dann zum Lumpenproletariat mutierte und dann gar zur revolutionären Kraft, der die Zukunft gehören sollte.

Hegels Definition stimmt bis heute, stellt Vedder fest. Auch wenn Pöbelhaftigkeit und Pauperismus miteinander verschwimmen. Es geht immer um jene Menschen, denen wichtige Güter zur Teilhabe an der Gesellschaft vorenthalten werden – im ursprünglichen Sinn wirklich elementare Güter zum Leben, zur Teilhabe, für Gesundheit, Bildung und Wohnung. Diese Menschen gibt es noch heute, auch wenn sie nur noch selten bettelnd auf unseren Straßen erscheinen. Aber die kapitalistische Gesellschaft ist im innersten Wesen pure Psychologie. Denn wo das Geld zum zentralen Mittel wird, sich als Marktteilnehmer zu behaupten und seine Bedürfnisse zu befriedigen, da wird die Habgier zur tatsächlichen Antriebskraft der Gesellschaft.

Darüber erschrickt man als anständiger Mensch erst einmal. Wie kann das sein?

Ich bin doch nicht habgierig! Aber Vedder kann genug Beispiele aufzählen, die genau das zeigen. Und die auch die enorme Kraft zeigen, die hinter der Gier steckt, etwas unbedingt haben zu wollen: Es ist die große Triebkraft hinter der kapitalistischen Gesellschaft. Sie peitscht nämlich die einen an, zu arbeiten und auch noch im miesesten Knochenjob zu malochen, um das Geld zum Kaufen zu erwerben, und die anderen werden zu Zockern, Ausbeutern, Gewinnmaximierern – angetrieben von derselben Kraft, der Habgier.

Vedder geht zwar an einer Stelle etwas kritisch mit Balzacs „Menschlicher Komödie“ um, auch mit dem leichten Antisemitismus, den er in den Figuren des Baron Nucingen und des Geldverleihers Gobseck sieht. Aber wer die Romane gelesen hat weiß, dass Balzac hier viel eher eindrucksvolle Bilder für die Gier seiner Zeit gefunden hat, die mit dem Kampfruf „Enrichissez vous!“ in die Geschichtsbücher einging. Und wer die Romane liest, der spürt die ganze Zeit, wie es ihn hin und her und vom Stuhl zerrt, denn genau dieselbe Gier sich zu bereichern ist heute so lebendig wie damals, genauso ungezügelt und – ja, da sind wir bei Hegel – pöbelhaft.

Denn Pöbelhaftigkeit beginnt dort, wo Menschen anfangen, die gesellschaftlichen Normen mit Füßen zu treten, wo sie unsolidarisch und unkooperativ werden.

Bis zu einem gewissen Grad war es das Verdienst des Kapitalismus, die menschliche Gesellschaft zu zügeln und zu bändigen. Wenn alle Menschen am Wohlstand teilhaben können, alle die gleichen Rechte und Pflichten haben und alle denselben Gesetzen gehorchen, dann entsteht eine friedliche Gesellschaft, auch eine leidlich demokratische mit hohen Werten und hohen Menschenrechten …

Wäre da nicht die Tatsache, dass auch diese Gesellschaft die Bestie im Menschen nur zivilisiert. Selbst eine so freundliche Analyse unserer ach so friedlichen Wohlstandsgesellschaft, wie sie Vedder vornimmt, zeigt, dass die meisten Menschen ihren Trieben nur zu gern freien Lauf lassen, wenn sie können. Und zwar überall dort, wo sie nicht mehr gehemmt werden oder – wie Vedder bei Hegel findet – durch das „gemeinsame Band der Not“ gefesselt sind. Denn diese Not, dass man mit anderen kooperieren muss, um das Lebensnotwendige zu bekommen, zivilisiert unsere Gesellschaft. Sie sorgt dafür, dass die meisten Menschen Gesetze akzeptieren, Besitzrechte und Arbeitsmarktregeln.

Nein, einen Ausflug in die „Hartz-IV“-Gesetzgebung unternimmt Vedder nicht. Aber wer seine Herleitung von Hegel liest weiß, dass er recht hat. Dass eine kapitalistische Gesellschaft wie die unsere keine Sanktionen braucht, um Menschen dazu zu bringen, auch noch die härteste Arbeit anzunehmen. Schon gar nicht die, die wirklich wissen, was Not ist.

Ein solches Gesetz wie am Ende dem völlig unschuldigen Peter Hartz angedichtet, konnte sich nur ein reicher Pöbel ausdenken. Den Hegel übrigens nur am Rande erwähnt, wohl eher verblüfft, dass ihn seine Definition des (armen) Pöbels auch dahin bringt, einen Pöbel am anderen Ende der Reichtumsskala zu vermuten, der sich nicht aus Wut und Frustration unkooperativ verhält und herumpöbelt, sondern weil er es kann. Weil er so viel Geld besitzt, dass er sich aus allen Verpflichtungen der Gesellschaft loskaufen kann, weil er alles, was er will und braucht, kaufen kann. Auch Politiker, Wohnungen, Land, Flüsse, Stadtverwaltungen, Armeen, Seen, Gerichtsurteile und ganze Staaten …

Und das mittlerweile so unverhohlen, dass der öffentliche Aufschrei über den reichen Pöbel nur zu verständlich ist. Ohne etwas daran zu ändern, denn der Blick selbst auf die deutsche Politik zeigt, dass dort sichtlich niemand den Mumm hat, die Übergriffigkeit der Superreichen auch nur zu begrenzen. Der Umgang mit der Finanzkrise ist dafür genauso beispielhaft wie die Steuergesetzgebung. Was eben nicht nur mit der Geld-Macht der Superreichen zu tun hat, sondern mit einem Segment der Gesellschaft, das nur selten beleuchtet wird, das aber auch bei Thomas Piketty und anderen Analysten auftaucht: den reichen 9,9 Prozent, also jener Schicht gleich unterhalb der Superreichen, die vom Geldfahrstuhl, wie er seit 30 Jahren in unserer Gesellschaft funktioniert, ebenfalls profitieren.

Leute, die „es geschafft“ haben, wie es so schön heißt, die nicht mehr dem „gemeinsamen Band der Not“ unterliegen. Aber auch nicht so reich sind, dass sie auf unsere Gesellschaft pfeifen können, die oft auch noch ein bisschen arbeiten müssen für ihren Reichtum. Aber natürlich nicht am Fließband, auf dem Bauernhof oder als Päckchenpacker bei Amazon. Das, was für gewöhnlich als unsere „Mittelschicht“ bezeichnet wird, die Schicht zwischen den wirklich freien Superreichen ganz oben und den vielen, vielen Leuten, die es ihr Leben lang nie schaffen, aus den Zwängen der Arbeit herauszukommen. Und diese Schicht, so Vedder, besetzt die obersten Positionen und die besten Jobs in unserer Gesellschaft.

Es sind die berühmten „Leistungsträger“, von denen immer geredet wird, obwohl sie fast nie durch wirkliche Leistung auf ihren Posten kamen, sondern – nachweislich durch viele soziale Studien – schon in eine reiche Familie aus genau diesem Milieu hineingeboren wurden und dann einfach von Herkunft und Beziehungen profitierten. Und sie besetzen nicht nur die hohen Managementjobs, sondern auch die lukrativen Jobs in den Medien, im Gesundheitswesen, in Kanzleien, Fonds und – nicht zu vergessen – in der Politik. Weshalb wohl seit Gerhard Schröder ständig über die „Mitte“ geredet wird und ein Haufen Leute glaubt, dazuzugehören, obwohl sie gar nicht dazugehören, weil die „Mittelklasse“ gemeint ist, die in Wirklichkeit unsere Eliten stellt.

Und da ahnt man, warum Vedder jede Menge Verständnis hat für das Gepöbel des armen Pöbels, das sichtlich genau auf diese Elite zielt, die alles hat und alles bestimmt. Und dann trotzdem ständig Lieder von Gleichheit, Freiheit und Hilfsbereitschaft singt. Eine echte Herausforderung. Das muss man erst mal aushalten, wenn man zu den 90 Prozent gehört, die von der Hand in den Mund leben.

Die 90 Prozent sind natürlich nicht alles „armer Pöbel“ im Hegelschen Sinn. Auch darauf geht Vedder schön ausführlich ein. Denn um das Gefühl zu haben, abgehängt und benachteiligt zu sein, braucht es nicht nur Knappheit am Existenzminimum. Da wirkt der Faktor Habgier nämlich noch auf eine ganz andere Weise: Als Neid- und Statusfaktor. Jede Werbung erzählt davon, wie in unserer Gesellschaf nicht nur ständig neue Bedürfnisse erzeugt werden, die weit über das hinausgehen, was wir wirklich brauchen, um ein glückliches Leben zu führen.

Die Werbung schürt auch den permanenten Neid und erzeugt immer neue Bilder vom zu erreichenden Status. Menschen wollen dazugehören. Das ist ein ureigener Antrieb. Sie wollen anerkannt werden und respektiert. Und in einer Gesellschaft, in der sich augenscheinlich alles über Geld und Besitz definiert, finden viele Menschen ihre Anerkennung auch nur über den Besitz wichtiger Statussymbole. Wer sie nicht hat, gehört nicht dazu und bekommt schon früh zu spüren, dass er ein „Versager“ ist. Auch wenn er keiner ist.

Aber wie gnadenlos dieser Effekt wirkt, kann jeder in unseren Schulen besichtigen. Die Zeiten, dass einer mit Bildung und Können und Leistungen etwas werden konnte, sind schon lange vorbei. Der Fahrstuhl, der in unserer Gesellschaft die Besten nach Oben befördert, funktioniert schon lange nicht mehr. Unsere besten Köpfe werden in Praktika, Zeitverträgen und Billigjobs zermahlen und entmutigt.

Und überall merkt man: Das bisschen Anerkennung bekommt man nur noch, wenn man sich „etwas leisten“ kann – egal, ob eine sauteure Wohnung in der Innenstadt, ein PS-starkes Auto oder eine Fahrt auf dem Kreuzfahrtschiff. Letzteres für Vedder ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie sich eine ganze Gesellschaftsschicht offensichtlich wissentlich rücksichtslos und pöbelhaft benimmt, obwohl sie eigentlich weiß, welche katastrophalen Folgen ihre Fahrt auf dem Riesenpott mit sich bringt – nicht nur für das absaufende Venedig.

Wobei man da schon bei Vedders wichtigem Hinweis ist, dass man den reichen Pöbel eben nicht nur innerhalb unserer Gesellschaft suchen muss. Denn wenn man den Fokus weitet, zeigt sich sehr schnell, dass viele Bürger der westlichen Staaten nicht die Spur besser sind als der reiche Pöbel, den sie kritisieren. Denn im Weltmaßstab betrachtet, lebt der arme Pöbel in den Ländern des Südens und 80 Prozent der Menschen in den westlichen Ländern gehören – zum reichen Pöbel.

Denn stillschweigend akzeptieren sie, dass ihre Freiheit und ihr Wohlstand auf der Sklavenarbeit des Südens beruht. Denn die dreckigsten Arbeiten, die größte Schinderei und die schlimmsten Umweltsünden haben wir exportiert in die Staaten der „dritten Welt“. Externalisiert, wie Stephan Lessenich schreibt, den Veder auch zitiert. Dort lassen wir für Cent-Beträge unsere Schuhe und Hemden nähen, unsere Schiffe, Computer und Kühlschränke abwracken, unsere „Bioprodukte“ herstellen und für unser Palmöl die Urwälder abholzen.

Vedder nimmt sich nicht heraus. Er ist ehrlich genug, sich selbst als Nutznießer zu sehen und damit die Helgelschen Analysen zur Pöbelhaftigkeit eben als allgemeingültig. Sie wirken überall. Und sie halten die Maschine im Gang, die die Ressourcen unseres Planeten auffrisst. Was Vedder zu Recht entmutigt. Denn wenn das Gesetz der Habgier derart übermächtig ist – wer hält dann die Katastrophe noch auf? Ist dann nicht das zunehmende Pöbeln des armen Pöbels das Vorzeichen ganz schlimmer Zeiten, wo dieser Pöbel aufsteht und die Welt des verachteten reichen Pöbels zu Klump schlägt? Und damit die ganzen Träume von Freiheit, Gleichheit und Zivilisation gleich mit?

Da wird bestimmt der brave Bürger schlucken. Aber selbst Vedders Ausflug in die Grundlagen unserer Sittlichkeit ernüchtert. „Denn die Verknüpfung von Unsittlichkeit und Freiheit respektive Sittlichkeit und Zwang ist für die Kritik am reichen Pöbel ganz zentral“, schreibt er. „Dieser Kritik liegt die Vorstellung von Sittlichkeit als Hemmung zugrunde. Der rechtschaffene Bürger ist der Behinderte.“

Denn rechtschaffen ist der Bürger nur, weil er seine Rechtschaffenheit als auferlegte Pflicht begreift, als Zugeständnis an eine Gesellschaft, die ihm verspricht, dass er alles bekommt, was er zum Leben und als Anerkennung braucht, wenn er nur eben rechtschaffen ist. Deswegen sind heute gerade die Rechtschaffenen so unübersehbar wütend und pöbelhaft und haben zunehmend das Gefühl, dass sie verachtet, benachteiligt und ausgenommen werden, während andere mühelos die Früchte ernten.

Das stillschweigende Übereinkommen, dass alle kollektiv beitragen zum Wohlstand und alle solidarisch daran teilhaben, scheint nicht nur gebrochen. Jeder Blick in unser Bildungssystem, in die Kassen unserer Kommunen, in die Krankenhäuser und Rentenerwartungen zeigt, dass der „Deal“ nicht mehr funktioniert. Und wenn dann noch das Gefühl dazukommt, dass von rechtsextremen Parteien massiv bestärkt wird, „dass es nicht für alle reicht“, dann gräbt sich die Unruhe ein.

Oder eben die Sorge, die immer mehr Menschen ratlos macht. Die aber sichtlich zur kapitalistischen Gesellschaft gehört. Denn wo Habgier herrscht, herrscht auch die Sorge, dass man sich viele Dinge eben nicht (mehr) leisten kann. Auch wichtige. „Wobei es das Regime der Angst ist, das die Dialektik von Sorglosigkeit und Sorge unterstützt“, schreibt Vedder. „Denn es behauptet, dass es nicht genug für alle gibt und jeder darum um das Seine kämpfen müsse.“

Zuwanderungs- und Fremdenfeindlichkeit gehören genau hier hin. Es ist das Denken in Mangel, Knappheit und Bedrohung, das sich mit der Angst der rechtschaffenen Bürger vereint, dass sie selbst das hart Erarbeitete verlieren. Und diese Angst ist sichtlich so stark wie lange nicht.

Und ganz unübersehbar trifft sie bei den Reichen und Auserwählten, die unsere Elite bilden, auf kein Verständnis. Und deshalb auch auf keinen politischen Lösungsvorschlag, keinen solidarischen und auch keinen kooperativen.

Aber warum schreibt ein derart belesener Philosoph dann so ein Buch, wenn er nicht warnen und wachrütteln will? Und einige Zeitgenossen dazu bringen will, wieder gründlicher nachzudenken über die Grundlagen unserer Gesellschaft und darüber, warum Pöbelhaftigkeit augenscheinlich wieder so schick geworden ist. Nicht nur beim armen Pöbel, sondern auch beim reichen Pöbel, der gern so tut, als wäre er kein Pöbel.

Björn Vedder Reicher Pöbel, Büchner-Verlag, Marburg 2018, 18 Euro.

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