Bereits Mitte August war ein Mitarbeiter im Amazon-Logistikzentrum verstorben, während der Betrieb normal weiterlief. Seine Kolleg/-innen kritisieren nun die Vorgehensweise des Unternehmens. Die sächsische Landesregierung kündigte derweil an, den Bürgergeld-Kompromiss zu unterstützen. Außerdem: Der Streik bei Riesaer Teigwaren hat ein Ende und die EU einigt sich auf einen 186,6 Milliarden-Haushalt. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 23. November 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Amazon-Mitarbeiter stirbt: Betrieb läuft weiter

Im Leipziger Logistikzentrum von Amazon ist ein Mann verstorben. Währenddessen lief der Betrieb normal weiter, wie Recherchen von Correctiv.Lokal und der LVZ ergaben. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits Mitte August.

Kolleg/-innen berichteten, dass einer der Mitarbeiter am frühen Nachmittag zusammenbrach und eines natürlichen Todes starb. Um die Leiche des Arbeiters seien im Anschluss Pappen als Sichtschutz aufgebaut worden. Rettungskräfte und Polizei waren stundenlang im Einsatz. Die Schicht wurde währenddessen ganz normal fortgesetzt.

Die Mitarbeiter/-innen kritisieren das Vorgehen von Amazon. Und auch der Betrieb selbst räumt den Fehler ein. Im Nachhinein hätte man anders gehandelt, heißt es.

Sachsen stimmt Bürgergeld-Kompromiss zu

Die sächsische Landesregierung kündigte heute ihre Zustimmung zum Bürgergeld im Vermittlungsausschuss an. Ampel-Koalition und die Union hatten zuvor lange gerungen, um einen Kompromiss zu finden. Dabei konnte die Union unter anderem strengere Regeln für Kürzungen des Leistungsbezugs und geringere Sätze beim Schonvermögen einbringen.

Der Chef der Staatskanzlei, Oliver Schenk (CDU), sagte gegenüber MDR Sachsen: „Ich glaube, es ist richtig, dass man nicht auf Sanktionen verzichtet, sondern dass Sanktionen auch zukünftig möglich sind.“ Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte das „vernünftige“ Verhältnis von Fordern und Fördern. Kritik kommt von den Wohlfahrtsverbänden, da der Kompromiss einem Misstrauen gegenüber den Leistungsbeziehern gleichkäme.

Nach 7 Wochen: Streik bei Riesaer Teigwaren hat ein Ende

Nach sieben Wochen hat sich der Streik der Mitarbeiter//-innen bei der Riesaer Teigwaren GmbH endlich gelegt: Mithilfe von Moderator/-innen habe man sich mit den Arbeitgebern in Südwestdeutschland einigen können. Neben einer Erhöhung des Stundenlohnes soll es auch eine Corona-Prämie geben.

Der Stundenlohn soll bis zum nächsten Jahr um zwei Euro steigen, was der Arbeitnehmer-Forderung entspricht. Zum 1. Dezember soll der Lohn erst einmal um einen Euro angehoben werden, dann in zwei weiteren Etappen um jeweils 50 Cent, berichtet MDR Sachsen.

186,6 Milliarden für Ukraine-Krieg und Energiewende

Das EU-Parlament hat nun final den Haushalt für 2023 beschlossen. Eine Milliarde Euro zusätzlich soll zur Bewältigung der Folgen des Ukraine-Kriegs, für die Energiewende und zur weiteren Erholung von der Corona-Krise bereitstehen, so die tagesschau. Folglich steigt das Haushaltsbudget für das kommende Jahr auf 186,6 Milliarden Euro. Das EU-Parlament stimmte formell dem Budget zu, nachdem auch die EU-Staaten grünes Licht gegeben hatten.

Worüber die LZ heute berichtet hat: über ein Wandbild zu Ehren des verstorbenen Comic-Künstlers Ralph Niese,

über einen ernüchternden Treibhausgasbericht für Sachsen,

den geplanten Umbau der Prager Straße am Völki,

Bilder aus Leipzigs Partnerstadt Kiev und

Grit Nitzsches Buch „Das Zitrusfrüchte-ABC“.

Was außerdem wichtig war: Forscher/-innen planen in einem Dresdner Labor Bedingungen zu simulieren, wie sie am Rand eines Schwarzen Lochs für kleinste Teilchen gelten. Damit wollen sie einen weiteren Schritt machen auf der Suche nach der bisher nicht bewiesenen Hawking-Strahlung.

An diesem Mittwoch wurde der 588. Dresdner Striezelmarkt eröffnet. Die Veranstalter/-innen erwarten rund 2,5 Millionen Besucher.

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