In der vergangenen Nacht wurde in einem linken Hausprojekt im Leipziger Westen eine Scheibe eingeschmissen. Verantwortlich dafür sind – laut einem Schreiben auf Indymedia – ebenfalls Linke. Hintergrund: der Nahostkrieg. Auch in Reudnitz wurden Scheiben beschädigt – bei einem Café in Trägerschaft einer homofeindlichen Kirche. Außerdem: Leipziger*innen leiden unter Hitze und Sachsen möchte in klimafreundliche Busse investieren. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 24. Oktober 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

In Leipzig wächst sich der Israel-Palästina-Krieg offenbar zunehmend zu einem innerlinken Konflikt aus. Vorläufiger Höhepunkt: der Angriff auf ein linkes Hausprojekt in Lindenau in der Nacht auf Dienstag.

Getroffen hat es die „Bäckerei“ im Leipziger Westen – nach eigenen Angaben ein Hausprojekt von schwarzen Menschen und People of Color. In dem Gebäude finden aber auch regelmäßig Veranstaltungen von Gruppen statt, die in den vergangenen Wochen zu Israel-feindlichen Demonstrationen aufgerufen haben.

Bei diesen Demonstrationen wurde beispielsweise skandiert: „From the river to the see – Palestine will be free“. Was im Kern die Forderung nach einem Nahen Osten ohne Israel darstellt.

In einem Beitrag auf Indymedia bekennen sich Antifaschist*innen zu dem Angriff. Sie schreiben, dass es sich dabei um eine „Warnung“ handle und dadurch „antisemitische Hetze“ erschwert werden soll.

Der Konflikt wird beispielsweise auch auf dem Gelände der Universität Leipzig ausgetragen. Dort hielten in der vergangenen Woche mehrere Personen eine Palästina-Fahne aus einem Fenster und skandierten unter anderem die erwähnte Parole.

Ebenfalls in der vergangenen Woche veröffentlichte die feministische Antifa-Gruppe „Fantifa Leipzig“ einen Beitrag auf der linken Diskussions-Plattform „knackpunkt“. Darin wurde unter anderem die „Bäckerei“ als Ort kritisiert, der Antisemiten Räume zur Verfügung stelle. Kritisiert wurden aber auch politische Gruppen, die in Leipzig bekannt sind und ihr Verhältnis zu Israel-feindlichen Gruppen überdenken sollen.

Weitere Beschädigungen

Es blieb in der Nacht von Montag auf Dienstag übrigens nicht beim Angriff auf die „Bäckerei“. Auch im Leipziger Osten gingen offenbar Scheiben zu Bruch. Das behaupten zumindest die Autor*innen eines anderen Indymedia-Artikels und meinen damit das erst kürzlich eröffnete Café „Stay“ in der Dresdner Straße.

Dieses ist höchst umstritten, weil der Gesellschafter eine Freikirche ist, die keine homosexuellen Paare traut. Das sei auch der Grund gewesen, das Café anzugreifen, schreiben die „wütenden Queers“ auf Indymedia. An den Scheiben wurden Parolen wie „Don‘t stay, be gay“ hinterlassen. Über den entstandenen Schaden ist bislang nichts bekannt.

Bereits am Montagvormittag wurde zudem ein Wahlkreisbüro der Grünen in Plagwitz angegriffen. Das meldete die Polizei heute. Unbekannte hätten die Eingangstür mit Farbe beschmiert. Zu den Hintergründen wurde bislang nichts bekannt.

Hitze-Umfrage und Klima-Maßnahmen

Die Stadt Leipzig hat eine im vergangenen Jahr durchgeführte Umfrage ausgewertet, wie Leipziger*innen die sommerliche Hitze empfinden. Ergebnis unter anderem: Für 40 Prozent sei es sehr oder eher belastend, wenn es tagsüber oder nachts sehr warm wird.

Ein Großteil der Befragten spricht sich laut Umfrage für bauliche und ökologische Maßnahmen aus, etwa Dach- und Fassadenbegrünung oder Sonnenschutzvorrichtungen. Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal sieht die Stadt bei der Klimaanpassung daher auf dem richtigen Weg.

Passend dazu kam heute die Meldung, dass Sachsen klimafreundliche Busse fördern möchte. 2024 sollen 55 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, um emissionsfreie Batterie- und Wasserstoffbusse sowie die dafür notwendige Infrastruktur anzuschaffen. Im November soll es den ersten Förderaufruf geben und bis Mitte Dezember können Verkehrsunternehmen und Kommunen ihre Anträge einreichen.

Worüber die LZ heute berichtet hat: über die bedrohliche Massenvermehrung von Borkenkäfern in Sachsen,

über fehlende Baugenehmigungen für tausende Wohnungen und

über aktuelle Herausforderungen des Handwerks – im Interview mit Handwerkskammer-Geschäftsführer Volker Lux.

Was heute außerdem wichtig war: Am Abend findet in der Peterskirche ein kostenloses Benefizkonzert in Solidarität mit Israel statt. Die Leipziger Zeitung wird später ausführlicher darüber berichten.

Solikonzert mit Israel, hier noch leere Plätze. Foto: LZ

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Es gibt 3 Kommentare

Der Artikel beschreibt nicht das eigentliche Thema aber das Symptom. Die Selbstinfragestellung des Linken Gedankens bzw. seine seit Jahren erfolgte Sinnentleerung. Die Linke macht jetzt das durch den was die Rechte schon hinter sich hat. Offensichtlich wird der selbst gebackene Kuchen aus Kampf gegen Rechts, dem freundlichen Gesicht zur ungeregelten Migration und der sog. Klimaschutz nicht mehr alle drei satt machen. Ca. 4 Prozent sind zu wenig in 24. Frau Ko. kann’s noch schaffen, da ihre Partei etwas breiter aufgestellt ist. Herr K. und Frau N. landen an die Nettokasse in ihrem südlichem Reservat.Auch wird das platte Land mit den FW der Königsmacher werden. Die Finanzierung dieses Mediums ist dann auch noch vakant… Unk unk unk höre ich schon die Kritik des Reflexes.

Langsam ist es an der Zeit Links und der Linken eine identitätsstiftende Neudefinition zu geben. Ansonsten finden sich die woken Gutmenschen in der Gegenwart nicht mehr zurecht, da es unerwartet plötzlich mind. zwei von ihnen selbst gibt. Es kann doch einfach nicht sein, dass die Hypermoral sich selbst in Frage stellt und dann doch wieder nach dem König von Deutschland ruft. Man weiss ja wo das schon Mal endete.

Jeder kloppt auf jeden, auf geht’s weiter so…Feuer frei. Sahra hats erkannt und die Linke wird sich selbst zerlegen. BSW wird die Kurve kriegen.

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