Der 24. Februar 2023 ist der erste Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Bilder bekannter ukrainischer Fotografinnen und Fotografen in der neuen Wechselausstellung „Unabhängigkeit! Fotografien aus der Ukraine 1991–2022“ im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig zeigen ab Freitag, dem 24. Februar, dass der Konflikt zwischen beiden Ländern seit Jahrzehnten schwelt. Der Kriegsausbruch vor einem Jahr markiert den dramatischen Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen.

Die Fotoausstellung dokumentiert das Ringen der Ukraine um staatliche Eigenständigkeit, um nationale Identität und um Demokratie seit 1991. Ausgewählte Objekte einiger ukrainischer Fotografen, darunter Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka, machen deutlich, unter welchen Gefahren die Journalisten arbeiten. Alina Artamina, gebürtige Ukrainerin und seit 2009 Wahlleipzigerin, war zufällig in Kiew, als der Krieg begann. Sie unterstützte Zivilistinnen dabei, Tarnnetze aus Fußball-, Handball- oder Volleyballnetzen zu knüpfen. Eines davon ist in der Ausstellung zu sehen.

Eröffnet wird die Ausstellung „Unabhängigkeit. Fotografien aus der Ukraine 1991–2022“ am Donnerstagabend, dem 23. Februar, im Zeitgeschichtlichen Forum für geladene Gäste. Offiziell zu sehen ist sie ab Freitag, dem 24. Februar. Gezeigt wird sie dort bis zum 2. Juli.

Die Ausstellung

Als Ende Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschieren, tritt das ein, was viele Menschen für unvorstellbar halten: Ein europäisches Land greift ein anderes an. Die Zuversicht, dass Gewaltlosigkeit, Unverletzlichkeit der Grenzen und Selbstbestimmung die Basis des Zusammenlebens in einem demokratischen Europa sind, erweist sich spätestens da als Illusion. Seitdem halten die Nachrichten und Bilder aus der Ukraine die Welt in Atem.

Dass der Kriegsausbruch nicht der Beginn, sondern die dramatische Zuspitzung eines schon lange bestehenden Konflikts zweier Staaten ist, illustrieren die Werke bekannter ukrainischer Fotografinnen und Fotografen in unserer Fotoausstellung. Sie erzählen von der wechselvollen Geschichte des zweitgrößten europäischen Landes seit seiner Unabhängigkeit 1991.

Chronologisch in vier Teile gegliedert, dokumentiert die Ausstellung das Ringen um staatliche Eigenständigkeit, um nationale Identität sowie Demokratie: Vom Hissen der ukrainischen Nationalflagge auf dem Parlamentsgebäude 1991, über eine Euromaidan-Aktivistin vor brennenden Barrikaden 2014 sowie eine Hausmeisterin in einer von Raketen zerstörten Schule im Gebiet Donezk 2017 bis zur Hochzeit in Charkiwer Kriegstrümmern 2022.

Für ihre Arbeit riskieren die ukrainischen Fotografinnen und Fotografen nicht selten ihr Leben. Ausgewählte Objekte aus dem Arbeitsalltag einiger Journalisten sind ein lebhaftes Beispiel dafür. Die Fotografen berichten 2022 etwa unter Lebensgefahr aus der eingekesselten Stadt Mariupol. Ihre Bilder gehen um die Welt.

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